Wann Kartoffeln pflanzen?
Wann der richtige Zeitpunkt zum Kartoffelpflanzen gekommen ist, hängt von 2 Faktoren ab:
- Die Kartoffelsorte, die Du pflanzen willst.
- Die Region, in der Du lebst.
In milden Regionen kannst Du oft schon Anfang April mit dem Pflanzen der Kartoffeln beginnen, in kühleren Ecken lohnt es sich, bis Anfang Mai zu warten. Der Boden sollte nämlich unbedingt frostfrei sein.
Welche Erde zum Kartoffel Pflanzen?
Anspruchslos ist die Kartoffel, wenn es um den Boden geht. Ideal sind Sandböden oder sandige und lockere Lehmböden. In Boden, der zu Staunässe neigt, kannst Du Sand oder Kompost einarbeiten – dann ist auch er bereit für den Erdapfel und Du kannst die Kartoffeln pflanzen.
Im Vorjahr der Ernte, spätestens aber im März kannst Du den Boden bei Bedarf auf die Kartoffeln vorbereiten: Besorg Dir verrotteten Stallmist oder reifen Kompost und reichere den Boden damit an. Der Vorlauf ist wichtig, weil die Kartoffel nicht so auf Überdüngung steht.
Du planst Deinen Gemüseanbau langfristig? Eine Gründüngung mit z. B. Klee, Lupinen oder Ölrettich auf dem Kartoffelacker bietet sich im Sommer oder Herbst des Vorjahres an.
Tipp: Bei Kartoffeln auf Fruchtfolge achten
Kartoffeln solltest Du am gleichen Standort nur alle vier Jahre anbauen. Sind die Kartoffeln geerntet, fühlen sich im nächsten Jahr u. a. Bohnen, Erdbeeren, Lauch oder Feldsalat an der Stelle besonders wohl.
Kartoffeln vorkeimen
Du bist mehr so der ungeduldige Typ? Frühe Kartoffelsorten kannst Du vorkeimen lassen – und damit die Zeit bis zur Ernte um bis zu drei Wochen verkürzen. Außerdem sind die Kartoffeln dann weniger anfällig für Krankheiten wie die gefürchtete Krautfäule und Knollenfäule und Du fährst insgesamt einen höheren Ertrag ein.
Wenn Du Kartoffeln pflanzen möchtest, kannst Du ab März Deine Kartoffeln vorkeimen lassen:
- Fülle einen Eierkarton oder eine Holzkiste mit etwas Pflanzenerde.
- Leg die Saatkartoffeln auf die Pflanzerde.
- Stelle die Kartoffeln an einen hellen und 10-15 °C warmen Ort. Die Fensterbank, ein Wintergarten oder Gewächshaus sind ideal.
Nach wenigen Tagen beginnen die Kartoffeln zu keimen. Sobald sich kurze, kräftige Triebe gebildet haben und das Wetter passt, kannst Du die vorgekeimten Kartoffeln pflanzen.

Kartoffeln pflanzen
Achte beim Pflanzen der Kartoffeln auf die richtigen Nachbarn: Kartoffeln verstehen sich z. B. ausgezeichnet mit Spinat, Kohlrabi, Dicken Bohnen, Mais und weiteren Kohlarten in direkter Nachbarschaft. Der Plan steht? Dann kannst Du mit dem Kartoffel Pflanzen starten.
Lockere den Boden auf und spann eine Schnur – denn Kartoffeln pflanzt man in Reihen. Ziehe mit einer Gartenhacke eine etwa 10–20 cm tiefe Pflanzrille. Jetzt kannst Du die Kartoffeln mit den Augen bzw. dem Austrieb nach oben pflanzen.
Dabei ist der Pflanzabstand wichtig:
Du kannst in die Pflanzrille noch Hornspäne, Hornmehl oder Kompost zugeben und dann mit der Hacke die Pflanzrille schließen.
Wenn Dir die Saatkartoffeln knapp werden, kannst Du auch nur halbe Saatkartoffeln einpflanzen. Dann ist aber wichtig, dass beide Hälften gut mit Augen und Keimen ausgestattet sind.

Schlechte Nachbarn für Kartoffeln
Vermeide es, Tomaten, Paprika, Kürbisse, Gurken oder Auberginen ins gleiche Beet oder in unmittelbare Nähe der Kartoffeln zu setzen. Eine Pilzkrankheit – die Kraut- und Braunfäule – kann von den Kartoffeln auf z. B. die Tomaten übergehen.
Kartoffeln pflanzen im Topf
Mit einem Garten kannst Du nicht dienen, Kartoffeln willst Du aber trotzdem anbauen? Auf Deinem Balkon kannst Du genauso gut Kartoffeln pflanzen und ernten. Du brauchst nur ein Hochbeet oder einen passenden Pflanztopf für Kartoffeln.
Der Pflanztopf für Kartoffeln besteht aus einem Innen- und Außentopf. Der Innentopf hat große Sichtfenster und ist herausnehmbar. Damit kannst Du nicht nur die Entwicklung Deiner Kartoffeln im Blick behalten, sondern die Kartoffeln auch einfach ernten. Setze pro Topf eine Knolle.

Beim Kartoffelanbau auf dem Balkon gelten im Prinzip die gleichen Regeln wie im Beet. Allerdings ist das Anhäufeln im Topf schwierig. Mach’s deshalb so: Sobald die gepflanzte Kartoffel etwa 10 cm lange Triebe hat, schichte Erde auf, bis nur noch die Blattspitzen sichtbar sind. Das wiederholst Du, wenn die Kartoffelpflanze wieder gewachsen ist.
Beim Gießen in luftiger Höhe auf dem Balkon solltest Du etwas vorsichtiger sein: Im Topf kann schnell Staunässe entstehen, wenn Du es zu gut meinst. Gieße deshalb lieber weniger und dafür öfter.
Kartoffeln pflanzen im Pflanzsack
Eine weitere Alternative für Balkon, Terrasse oder den kleinen Garten: Kartoffeln im Pflanzsack anbauen. Das spart Platz und gerade die Ernte der Kartoffeln ist schnell erledigt. Eine klasse Alternative zum herkömmlichen Kartoffeln Pflanzen.
Als Pflanzsack – auch Pflanztasche genannt – eignet sich so ziemlich jeder Sack aus einem festeren Kunststoffgewebe, wie z. B. ein klassischer Gartensack, den es in unterschiedlichen Größen gibt. Optimal ist eine dunkle Farbe. Sie sorgt dafür, dass sich Dein Pflanzsack bei Sonnenschein erwärmt. Beste Bedingungen für den Kartoffelanbau im Frühjahr.

- Damit sich in Deinem Pflanzsack keine Staunässe bilden kann, schneide in den Boden mehrere Entwässerungsschlitze. Nutze dafür ein Cuttermesser und setze mehrere 1–2 cm lange Entwässerungsschlitze in den Sackboden.
- Roll den Pflanzsack herunter, bis er nur noch etwa 30–45 cm hoch ist.
- Sorg für eine ordentliche Drainage-Schicht im Pflanzsack. Das erreichst Du durch eine etwa 3–5 cm hohe Schicht Blähton.
- Jetzt kommt die Erde in die Pflanztasche: Mische Dir Deine eigene Kartoffelerde aus 2/3 Gemüseerde und 1/3 Sand. Fülle eine etwa 15 cm hohe Schicht Kartoffelerde auf den Blähton.
- Je nachdem wie groß Dein Pflanzsack ist, kannst Du jetzt bis zu 4 vorgekeimte Saatkartoffeln gleichmäßig im Sack verteilen. Schichte so viel Erde auf die Saatkartoffln, dass sie gerade so bedeckt sind. Ordentlich gießen und in den folgenden Wochen gleichmäßig feucht halten.

- Deine Kartoffeln wachsen im Pflanzsack. Sobald die Kartoffelpflanzen etwa 30 cm hoch geworden sind, rollst Du ein gutes Stück des Pflanzsacks auf, Jetzt steht das Anhäufeln an – im Pflanzsack bedeutet das, dass Du etwa 15 cm neues Substrat in den Pflanzsack gibst.
- Etwa 14 Tage später wiederholst Du das Anhäufeln. Wiederum 14 Tage danach häufelst Du Deine Kartoffeln im Pflanzsack ein letztes Mal an.
- Nach rund 3 Monaten kannst Du Deine Kartoffeln ernten. Dazu kannst Du einfach den Pflanzsack umkippen und die Kartoffeln einsammeln.
Flecken auf dem Balkon vorbeugen
Mit einer Pflanztasche auf dem Balkon können sich Flecken auf dem Boden bilden. Schuld daran ist die Huminsäure. Wenn Du das vermeiden möchtest, stell den Pflanzsack auf ein Stück Folie.
Krautfäule und Knollenfäule vermeiden
Erste Blätter Deiner Kartoffelpflanze färben sich gelb. Wenige Tage später kommen braune oder graue Flecken dazu – und plötzlich breitet sich an der Blattunterseite auch noch ein weißgrauer Schimmelrasen aus. Innerhalb weniger Tage stirbt das ganze Kraut ab. Das klingt nicht nur die ein Alptraum, das ist auch einer: Deine Kartoffelpflanzen haben Krautfäule. Und im schlimmsten Fall auch noch Knollenfäule.
Dieser Pilz liebt Feuchtigkeit. Du solltest Deine Kartoffelpflanzen ab etwa Ende Juni vor allem nach Tagen mit viel Regen gut im Auge behalten und bei den ersten Anzeichen direkt handeln.
Damit es gar nicht erst zu einem Befall mit Krautfäule oder Knollenfäule kommt, kannst Du vorbeugen.
- Entscheide Dich für eine robuste Kartoffelsorte wie z. B. Annabelle.
- Setze die Kartoffelpflanzen nicht zu eng und lege die Reihen in die Hauptwindrichtung an. So können die Kartoffelpflanzen nach einem Schauer schnell abtrocknen.
- Wenn Du Deine Kartoffeln gießen musst, mach das morgens. So können sie tagsüber gut abtrocknen.
- Sprühe regelmäßig Ackerschachtelhalm- und Lecithin-Präparate auf die Blätter, am besten abwechselnd. Achte darauf, auch die Unterseite zu besprühen.
- Kündigt sich eine längere Regenperiode an, kannst Du vorbeugend auch Kupfer spritzen. Hierbei handelt es sich um ein biologisches Fungizid, das aber nur in Maßen eingesetzt werden sollte.
- Pflanze Deine Kartoffeln nicht in direkter Nachbarschaft zu Tomaten. Denn Tomaten sind leider ebenfalls anfällig für den Pilz und können durch die Kartoffeln angesteckt werden (umgekehrt aber nicht).
Ein nasser Sommer droht Deiner Kartoffelernte einen Strich durch die Rechnung zu machen? Du kannst Krautfäule und Knollenfäule bekämpfen – Du musst allerdings so schnell wie möglich handeln.
Wenn Du an Deinen Kartoffeln erste Anzeichen der Krautfäule entdeckst, schneide alle betroffenen Blätter sofort ab. Wichtig: Entsorge die Blätter unbedingt im Hausmüll. Wirf die betroffenen Kartoffelpflanzen auf keinen Fall auf Deinen Kompost. Die Sporen des Pilzes können dort jahrelang überlegen.
Zeigt nur eine einzelne Pflanze erste Anzeichen von Krautfäule, entferne sie komplett, um die restlichen Kartoffelpflanzen zu schützen.
Breiten sich Krautfäule und Knollenfäule trotzdem weiter aus oder ist der Befall überhaupt schon fortgeschritten, solltest Du zum Pflanzenschutzmittel greifen. Es gibt spezielle Fungizide für Gemüsepflanzen mit den Wirkstoffen Azoxystrobin oder Propamocarb/Fluopicolid. Wechsle bei mehrmaligem Einsatz zwischen den Wirkstoffen, damit es zu keinen Resistenzen kommt.

Kartoffeln pflanzen: häufige Fragen
Kartoffeln solltest Du bis spätestens Anfang Juni in die Erde pflanzen.
Kartoffeln im Sack pflanzen kannst Du im Frühjahr, sobald die Temperatur mindestens acht Grad beträgt.
Vorgekeimte Kartoffeln solltest Du zwischen Ende März und Mitte April pflanzen.
Kartoffeln auf dem Balkon kannst Du ab April pflanzen.
Theoretisch kannst Du normale Kartoffeln als Saatkartoffeln verwenden, aber sie können Krankheiten enthalten und sind oft nicht optimal für das Pflanzen. Zertifizierte Saatkartoffeln sind gesünder und widerstandsfähiger. Wenn Du normale Kartoffeln pflanzt, solltest Du sie vor der Aussaat vorkeimen lassen.