Gemüse säen: die Vorteile
Du lässt duftende, locker krümelige Gartenerde durch die Finger rieseln, bedeckst ein Saatkorn mit Erde und kannst nach einer Weile beobachten, wie sich die Pflanze durch die Erde kämpft. Dein Stolz kennt keine Grenzen.
Pflanzen säen lohnt sich. Nicht nur, weil das eigene Gemüse immer am besten schmeckt. Drei entscheidende Vorteile der eigenen Pflanzen-Anzucht:
- Du entscheidest selbst, welche Gemüsesorte in Deinem Garten landet.
- Die selbst gezogenen Jungpflanzen sind garantiert bio.
- Saatgut ist günstiger als vorgezogene Jungpflanzen.
Jetzt säen, später freuen!
Samen kaufen: unsere Tipps
Die Qualität Deines Saatguts entscheidet maßgeblich darüber, ob Dein Saatgut keimt, wächst und gedeiht – oder in der Erde verkümmert, in der Du es so hoffnungsvoll vergraben hast . Aus diesem Grund achtet HORNBACH darauf, Dir ausschließlich qualitativ hochwertige Sämereien anzubieten, z. B. von FloraSelf.
Wenn Du unter die Selbstversorger gehen willst und dafür jetzt eine Menge Gemüse Saatgut brauchst, achte beim Kauf von Samen auf folgende Punkte:
- Werf beim Kauf einen Blick auf die Haltbarkeit des Saatguts.
- Such Dir die passende Sorte aus: Jede Sorte hat eine individuelle Aussaatzeit.
- Die Bezeichnung F1 bedeutet, dass das Saatgut ein Hybrid ist – und damit nicht samenfest. Du kannst also aus der Pflanze später kein eigenes Saatgut gewinnen.
Samenfeste Sorten vs. Hybrid-Saatgut
Bei Saatgut gibt es sogenannte samenfeste Sorten und Hybrid-Saatgut:
- Saatgut ist samenfest, wenn die festgelegten Eigenschaften der Sorte von Generation zu Generation durch den Samen weitergegeben werden.
- Im Gegensatz dazu handelt es sich bei F1-Hybriden um eine Kreuzung in erster Generation. Die positiven Eigenschaft der Eltern bzw. Kreuzungspartner finden sich in den Nachkommen einheitlich wieder.
Ob samenfest oder Hybrid, beide Arten haben Vorteile – es kommt ganz darauf an, was Deine Ziele beim Gemüseanbau sind.
Lass uns also einen Blick auf die Vorteile werfen.
Vorteile samenfester Sorten
Bei samenfesten Sorten kannst Du von Deinen ausgesäten Pflanzen die Samen ernten und nächstes Jahr wieder neue Pflanzen daraus ziehen, die identisch sein werden.
Historische, alte und regionale Sorten sind häufig samenfeste Sorten, die sich auf Grund guter Sorteneigenschaften wie Geschmack, Widerstandsfähigkeit, Farbe usw. über Jahre hinweg bewährt haben.
Bist Du Einsteiger in Sachen Gemüseanbau kann es allerdings vorkommen, dass auch samenfeste Sorten in der nächsten Generation nicht identisch sind – Wind und Fremdbestäubung können für abweichende Sorteneigenschaften sorgen. Willst Du die Eigenschaften bei verschiedenen Sorten erhalten, solltest Du sie an unterschiedlichen Plätzen wachsen lassen. Sonst vermischen sich die Eigenschaften ein wenig.
Vorteile F1 Hybride
Größere Widerstandsfähigkeit gegen Pflanzenkrankheiten, höhere Erträge oder stärkeren Wuchs: Das sind die Vorteile der F1 Hybride. Du brauchst also in der Regel weniger Pflanzenschutzmittel und kannst oft eine dickere Ernte einfahren. Diese Eigenschaften machen F1 Hybride zu den idealen Samen für Einsteiger.
Im Gegensatz zu den samenfesten Sorten werden die besonderen Eigenschaften der F1-Hybride aber nicht von Generation zu Generation über den Samen weitergegeben. Meist gehen die Vorteile der Sorte beim Wiederanbau verloren. Du musst also jedes Jahr neues Saatgut kaufen. Gentechnik kommt bei der Produktion von F1-Hybriden übrigens nicht zum Einsatz. Sie werden durch konventionelle Züchtungsarbeit und Kreuzungstechniken erzeugt.
Vorkulturen ziehen
Es gibt Pflanzensamen, die etwas anspruchsvoller sind: Diese Pflanzen sind in der Regel, zumindest in der Jugendphase, frostempfindlich oder benötigen höhere Temperaturen, um zu keimen. Da Du das Wetter draußen nicht beeinflussen kannst, solltest Du diese Samen auf Deiner Fensterbank oder im Gewächshaus vorziehen.
Dieses Prinzip des Säens nennt man Vorkultur. Es bietet sich vor allem bei wärmeliebenden Pflanzen wie Tomaten, Gurken oder Paprika an. Die vorgezogenen Pflanzen kannst Du – je nach Art – ab April oder nach den Eisheiligen (Mitte Mai) in den Garten setzen.
Tipps rund um die Vorkultur Deiner Samen
Paprika, Pepperoni, Auberginen, Artischoken und Tomaten sind Gemüsepflanzen mit längerer Entwicklungszeit. Sie brauchen mind. zwei Monate Vorkultur bis zum Auspflanzen im Freiland. Die Samen solltest Du Anfang bis Mitte März in Topfplatten säen. Lass sie bei 20–25 °C Raumtemperatur keimen.
Wenn die ersten echten Blätter ausgebildet sind, topfe die Pflänzchen in größere Töpfe um. Hast Du ein beheiztes Gewächshaus, macht es Sinn, bereits im Januar oder Februar mit der Anzucht zu beginnen.
Die ersten Blätter sind Keimblätter
Pflanzen bilden in der Regel nach dem Keimen zwei Keimblätter. Jetzt ist die Pflanze noch empfindlich. Topfe erst um, wenn die Pflanze echte Blätter entwickelt hat.
Zucchini, Gurken und Melonen sind schnellwüchsige Gemüsepflanzen. Eine Aussaat im Laufe des April reicht vollkommen aus. Gib jeweils 1–2 Samen 3 cm tief in nicht zu kleine Töpfe und lass sie bei rund 20 °C keimen. Sollten beide Samen keimen, entferne die schwächere Pflanze. Als glücklicher Besitzer von einem beheizten Gewächshaus kannst Du zeitiger mit der Aussaat beginnen, da Du die Pflanzen früher in den Boden pflanzen kannst.
Robuste Gemüsearten: Du willst nicht bis zum Frühsommer auf die Ernte von Salat, Blumenkohl, Weiß- und Rotkraut sowie Mangold warten? Starte von Februar bis März im Haus mit dem Säen in Topfplatten oder kleinen Töpfen und ziehe eine Vorkultur. Die Aussaaten benötigen etwas niedrigere Temperaturen zur Keimung, je nach Art 10–20 °C.
Bei vielen Kräutern bietet sich eine Anzucht im Warmen an, damit Du relativ früh mit der Ernte beginnen kannst. Die meisten Kräuter benötigen Keimtemperaturen jenseits der 20 °C. Gehe wie folgt vor: Samen in Topfplatten säen mit zwei Samen pro Zelle. Ausnahme sind Basilikum und Schnittlauch. Hier streust Du rund zehn Samen in etwas größere Töpfchen mit Anzucht- bzw. Kräutererde.
Sommerblumen wie z. B.Lobelien, Löwenmaul, Tagetes, Federbusch, Petunien und Zinnien kannst Du im Februar oder März im Haus bzw. beheizten Gewächshaus säen und damit vorziehen. Du kannst sie natürlich auch Mai direkt in den Garten säen – dann blühen sie aber nur vom späten Sommer bis zum ersten Frost.
Pflanzen säen Schritt für Schritt
Du bist bereit für Deine erste Vorkultur auf der Fensterbank? Folgendes Material brauchst Du u. a., damit Du Pflanzen säen kannst:
Das Material ist besorgt. Jetzt kann es mit dem Pflanzen Säen losgehen. Unsere Anleitung zeigt Dir, wie Du bei der Anzucht vorgehst:
Saatschale mit Erde befüllen und beschriften
Achte vor dem Säen darauf, dass die Erde raumtemperiert ist und eine lockere, luftige, leicht durchnässte Struktur aufweist. Zu trockene Aussaaterde wird mit einem Drucksprüher leicht befeuchtet – aber nie klatschnass gespritzt!
Fülle die Aussaat-Schale oder den Topf zu etwa 2/3 mit Erde auf und drücke sie leicht fest. Beschrifte danach am besten gleich jeden Topf bzw. jede Topfplatte mit einem Pflanzetikett (Art, Sorte und Aussaatdatum).
Samen säen
Verteile nun die Samen gleichmäßig und nicht zu dicht. Das heißt in der Regel 1–3 Samen pro Topfplatte. Lichtkeimer (mit feinen Samen) einfach andrücken, ansonsten gib je nach Kultur 0,5–3 cm Anzuchterde auf die Samen und drücke die Erde dann leicht fest. Bei größeren Samen, wie Gurken- oder Kürbissamen, kannst Du auch mit dem Pikierstab ein Loch graben, den Samen hineingeben und das Loch danach mit dem Stab schließen.
Orientiere Dich grundsätzlich an der Faustregel: Den Samen in etwa mit der 3-fachen Samenstärke mit Erde bedecken.
Aussaat gießen und feucht halten
Gieße nun Topf bzw. Topfplatte ganz vorsichtig mit einer kleinen Gießkanne oder besprühe sie gründlich mit einem Drucksprühgerät. Danach die Erde immer feucht halten. Am besten geht das in einem Zimmertreibhaus oder wenn Du Plastikfolie über die Topfplatten stülpst. So kommen auch bösartige Trauermücken nicht in die Erde.
Lüfte mindestens 1x täglich, damit sich keine Fäulnis- oder Bodenpilze bilden. Sorge außerdem dafür, die optimale Keimtemperatur so weit es geht immer einzuhalten.
Pflanzen nach der Keimung pflegen
Wenn die meisten Pflanzen gekeimt sind, entferne die Plastikfolie bzw. Haube. Du kannst die Schalen und Töpfe nun etwas kühler stellen (um die 15 °C), damit die Pflanzen kompakt bleiben. Achte darauf, dass die Jungpflanzen ausreichend Licht abbekommen.
Spätestens wenn die Keimlinge neben den Keimblättern die ersten echten Blätter ausgebildet haben, sollten sie in etwas größere Töpfe oder Platten umgesetzt („pikiert") werden.
Pflanzenanzucht auf der Fensterbank
Wenn Du die Pflanzen an der Fensterbank ziehst, drehe unbedingt den Heizkörper darunter zurück! Zusätzlich ist es sehr empehlenswert, für künstliche Beleuchtung mittels neutralweißer Leuchtmittel (Leuchtstoffröhre oder LED) zu sorgen. Denn zu wenig Licht und zu hohe Temperaturen bewirken, dass die Pflanzen lange werden und umknicken.
Jungpflanzen pikieren
Sobald Deine Jungpflanze kräftig genug ist, musst Du sie verpflanzen – auch pikieren oder vereinzeln genannt. Pikieren ist für Anfänger eine knifflige Arbeit, da die dünnen Jungpflanzen sehr leicht knicken. Nimm Dir daher ruhig Zeit und gehe so vor:
- Heble die Pflanze vorsichtig mit einem Pikierstab oder Buttermesser aus dem dicht stehenden Verband in der Anzuchtschale heraus. Ziehe auf keinen Fall stark an!
- Lege die Jungpflanze kurz ab.
- Grabe in einem kleinen Topf mit Anzuchterde mit dem Pikierstab ein kleines Loch.
- Setze die Pflanze in das Loch hinein (die Wurzeln müssen vollständig unter der Erde sein).
- Schaufle das Loch mit dem Pikierstab zu und drücke danach sanft auf die Erde.
Die Keimprobe
Wenn Du älteres Saatgut für die Vorkultur nutzt, mache vorher eine Keimprobe: Leg auf einen Teller oder eine Schale ein feuchtes Küchenpapier und streue ein paar Samen darauf. Spanne Klarsichtfolie darüber, halte das Papier feucht und warte, bis die Samen keimen. Keimt die Hälfte der Samen und mehr, kannst Du das Saatgut noch verwenden.
Direktsaat im Beet
Viele Pflanzen sind für eine Direktsaat geeignet – vor allem robuste Pflanzenarten aus Mitteleuropa oder ähnlichen Klimazonen. Das ist natürlich praktisch, denn bei einer Direktsaat sparst Du Dir die aufwendige Vorkultur.
Diese Pflanzen sind z. B. für eine Direktsaat geeignet:
Gemüse | Spinat Mangold Radieschen Rettich Karotten Bohnen Erbsen Zwiebeln Vogerlsalat Fenchel Rote Rüben |
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Blumen | Ringelblume, Kalifornischer Mohn Sonnenblume Sommeraster |
Kräuter | Dill Bärlauch Kresse Kerbel Basilikum Bohnenkraut |
Direktsaat vorbereiten
- Entferne vor der Aussaat alles andere, was gerade im Beet wächst. Insbesondere Wurzelunkraut solltest Du wurzeltief und gründlich entfernen.
- Etwa 2–4 Wochen vor der Aussaat bietet sich eine organische Düngung, ein Bodenaktivator oder eine Gabe mit reifem Kompost an. Vermische dabei die bestehende Gartenerde gründlich mit den neuen Materialien.
- Der Boden sollte vor dem Säen locker und möglichst frei von Steinen sein.
Für eine Direktsaat brauchst Du nur wenig Material und Werkzeug. Hier ein Überblick:
Bei der Direktsaat gibt es zwei Varianten: die Aussaat in Reihen oder die breitwürfige Aussaat.
Aussaat in Reihen
Diese Aussaatmethode ist sinnvoll für das meiste Gemüse. Der Vorteil: Die Pflanzen haben einen optimalen Abstand zueinander und Du erkennst Unkräuter besser.
So geht's:
- Messe mit einem Zollstock oder Maßband den optimalen Reihenabstand aus. Markiere danach die jeweilige Reihe mit einem beschrifteten Pflanzschild.
- Ziehe je nach Pflanzenart eine 1–3 cm tiefe Rille, z. B. mit Hilfe des Stiels eines Gartengeräts oder einer kleinen Gartenhacke. Bei lockerem Boden kannst Du auch einen Stab verwenden und ihn auf den Boden drücken.
- Jetzt Samen säen – und zwar im richtigen Abstand direkt in die Rille. Danach mit Erde verschließen. Der richtige Abstand, die optimale Tiefe der Rille und der richtige Reihenabstand sind auf der Verpackung der Samen angegeben.
Saatbänder nutzen
Den richtigen Abstand zwischen den Samen einzuhalten ist gerade bei feinen Samen nicht so einfach. Probier‘s mal mit Saatbändern. Dort sind die Samen bereits im richtigen Abstand aufgebracht.
Breitwürfige Aussaat
Ringelblumen, Astern und vor allem Blumenmischungen werden breitwürfig ausgesät. Bei Feldsalat und Spinat kannst Du diese Methode auch ausprobieren. Der Vorteil: Weniger Aufwand und das Beet wirkt naturnäher. Allerdings erkennst Du bei dieser Methode Unkräuter schwieriger und der optimale Abstand ist schwerer einzuhalten.
So funktioniert's:
- Streue bei dieser Methode das Saatgut großzügig über das Beet.
- Achte darauf, dass die Samen nicht zu dicht beieinander liegen, damit die Pflanzen sich später nicht im Wachstum behindern. In der Regel sollten die Samen mit einem Abstand von zwei Fingerbreiten zueinander liegen. Du kannst das Saatgut mit etwas Sand oder Vermiculite strecken, dann fällt Dir das Säen leichter.
- Harke die Samen ein wenig in den Boden ein. Dann werden sie nicht weggeweht und trocknen nicht so leicht aus.
- Sei beim Gießen vorsichtig, damit die Samen nicht mit einem zu harten Strahl weggespült werden.
Jungpflanzen abhärten und schützen
Jungpflanzen aus der Vorkultur kannst Du langsam ans Freie gewöhnen. Stelle sie an wärmeren Tagen (ab 10 °C) für einige Stunden raus. Anfangs vertragen die Pflänzchen nur kurz direkte Sonneneinstrahlung.
Vorgezogene Salate, Mangold und Kohlgewächse kannst Du ab April im Gemüsegarten auspflanzen, wenn nur noch leichter Frost zu erwarten ist. Schütze sie aber mit einem Gartenvlies. Es hält auch Schädlinge wie Erdflöhe fern und beschleunigt das Wachstum. Das gilt genauso für Frühbeete oder Hochbeete mit Frühbeethaube.
Frostempfindliche Arten, z. B. Fruchtgemüse, kannst du ab Mitte Mai nach den Eisheiligen ins Beet pflanzen.
Jungpflanzen vor Schnecken schützen
Keimlinge und Jungpflanzen wirken wie ein Magnet auf Nacktschnecken und ratzfatz ist die ganze Arbeit im Eimer. Du kannst Schneckenkorn streuen, es muss aber besonders nach stärkerem Regen wieder neu ausgebracht werden.
Sicherer sind Schneckenzäune: Werden sie bereits beim Anlegen des Beetes gezogen (vorher auf Eiablage von Schnecken kontrollieren), halten sie die schädlichen Eindringlinge dauerhaft fern. Eine mobile Alternative sind Pflanzenhüte, die temporär die frisch eingesetzen Jungpflanzen schützen.
Keimsprossen säen
Vor allem im Winter, wenn Dein Gemüsebeet abgeerntet ist, sind Keimsprossen eine gesunde Alternative. Keimsprossen sind Sämlinge, die Du kurze Zeit nach Ausbildung der ersten Blätter ernten kannst.
Neben Vitaminen sind Keimsprossen reich an sekundären Pflanzeninhaltsstoffen, die einen positiven Einfluss auf unsere Gesundheit haben. Die Auswahl an Geschmacksrichtungen, von scharf über nussig bis mild, macht sie abwechslungsreich.
Die wohl bekanntesten Keimsprossen sind Sojasprossen, bei denen es sich eigentlich um die Keimlinge der Mungobohne handelt oder auch die schnell wachsende Kresse.
Neben Bio-Saatgut benötigst Du geeignete Anzuchtschalen, damit sich aus den Samenkörnern hochwertige Sprossen entwickeln. Der Keimgarten eignet sich besonders für große Samen wie Mungobohnen und Radieschen, kleine Samen wie die von Kresse und Rucola kultivierst Du besser in den Keimschalen.
Glossar zur Pflanzenanzucht
Aussaatort
Für eine erfolgreiche Voranzucht im Haus wähle einen hellen warmen Ort, ohne direkte Sonneneinstrahlung. Die Töpfe bzw. Topfplatten dürfen nicht direkt auf dem Heizkörper stehen.
Aussaatzeitpunkt
Die meisten Pflanzen werden im Frühjahr, gewisse Pflanzen aber auch im Frühsommer (Zweijährige, Endivien, Chinakohl), Spätsommer (Feldsalat, Bärlauch) oder Spätwinter (Stauden) gesät. Den idealen Aussaatzeitpunkt findest Du auf der Saatgutverpackung.
Dunkelkeimer
Obligatorische Dunkelkeimer dürfen nicht mit Licht in Berührung kommen, um zu keimen. Dazu zählen z. B. Gurke, Rittersporn, Vergissmeinnicht oder Stockrose. Du musst ihre Samen einige Zentimeter tief in die Erde befördern.
Die meisten Pflanzenarten sind Neutralkeimer, werden daher durch Licht nur marginal beeinflusst. Aus praktischen Gründen (gegen Austrocknung und Vogelfraß im Freiland) solltest Du sie trotzdem ein wenig abdecken.
Keimblätter
Keimblätter sind die ersten Blätter, die aus dem aufgequollenen Samen nach der Keimung erscheinen. Sie sehen anders als die danach erscheinenden ersten „echten" Blätter aus und werden im Gegensatz zu diesen durch Nährstoffe im Samenkorn und nicht durch Photosynthese gebildet.
Keimtemperatur
Die Keimtemperatur ist die Temperatur, bei der die Pflanzen am schnellsten und zuverlässigsten aus den Samen keimen.
In der Regel ist eine Abweichung von ein paar Grad in Ordnung, daher werden oft Temperaturspannen auf der Saatgutverpackung angegeben.
Lichtkeimer
Obligatorische Lichtkeimer benötigen ausreichend Licht zur Keimung. Dazu zählen viele Kräuter wie Basilikum und Thymian, die besonders feine Samen haben. Bedecke sie nicht mit Erde.
Die meisten Pflanzenarten sind Neutralkeimer, das heißt sie werden kaum durch Licht beeinflusst.
Pikieren
Unter Pikieren versteht man das Auseinandersetzen der Jungpflanzen, wenn diese zu dicht stehen und auf Dauer zu lange und dünn werden würden.
Hab anfangs ein wenig Geduld und sei ruhig langsam, genau und vorsichtig, denn die jungen Pflanzen knicken leicht – Übung macht den Meister!
Saatgut
Unter Saatgut versteht man Pflanzensamen, die – gewöhnlich in Tüten verpackt – in Verkehr gebracht werden und gewisse Qualitätsstandards erfüllen. Bei HORNBACH findest Du ausschließlich hochwertiges Saatgut.
Resistente und tolerante Sorten
Resistente und tolerante Sorten sind speziell gezüchtete, hochwertige Gemüsesorten, die weniger anfällig für gängige Schädlinge und v. a. Krankheiten im Gartenbau sind. Ein Beispiel sind Tomatensorten die gegen die gefürchtete Kraut- und Braunfäule resistent oder zumindest hochtolerant sind und somit kaum von dieser Krankheit befallen werden.
Die Wahl solcher teurerer Sorten zahlt sich definitiv aus. Du vermeidest Aufwand, Ärger und Kosten, die nach einem Krankheitsbefall entstehen.
Vereinzeln / verziehen
Darunter versteht man das vorsichtige Umsetzen von Pflanzen in einer Aussaatreihe im Freilandbeet. So wachsen die Pflanzen im gleichmäßigen Abstand zueinander und es entstehen keine Lücken.
Bei günstigerem Saatgut kannst Du von vornherein dichter säen und zu dicht stehende Pflanzen einfach auszupfen, das spart Aufwand und Mühe.
Vernalisation
Unter Vernalisation versteht man das Phänomen, wenn Blühpflanzen erst nach einer längeren Kälteeinwirkung zu blühen beginnen. Darum blühen solche Stauden auch noch nicht im Jahr der Aussaat, sondern erst im darauffolgenden.