Du willst Dein Flachdach abdichten? Erfahre, welche Abdichtungsmethoden es gibt und wie Du mit
Warum Flachdach abdichten?
Wasser ist gnadenlos – es findet immer einen Weg. Wenn es unkontrolliert eindringt, verursacht es gravierende Schäden an der Bausubstanz. Mit einer professionellen Flachdachabdichtung bestimmst Du den Weg des Wassers selbst und schützt Dein Gebäude zuverlässig vor Feuchtigkeit. Ohne Abdichtung drohen Wasserschäden, Schimmelbildung und nasse Räume – selbst dort, wo eigentlich alles trocken bleiben sollte.
Flachdächer sind besonders stark beansprucht. Sie sind ganzjährig extremen Witterungseinflüssen ausgesetzt:
- Sonneneinstrahlung: UV-Strahlen und Hitze greifen die Materialien an.
- Temperaturschwankungen: Im Winter sorgen Frost und Feuchtigkeit für zusätzliche Belastung.
- Stauwasser: Bei unzureichendem Gefälle kann sich Wasser sammeln und die Abdichtung beschädigen.
Diese Faktoren führen zu Materialermüdung und Undichtigkeiten. Deshalb ist eine fachgerechte Abdichtung essenziell – und oft lohnt sich die Beratung durch einen Dachdecker oder Fachbetrieb. Fehler bei der Abdichtung können hohe Folgekosten verursachen.
Die Abdichtung eines Flachdachs ist ein komplexes Projekt. Je nach Dachtyp, Nutzung und Belastung kommen unterschiedliche Abdichtungsmethoden infrage –
Wenn Du handwerklich erfahren bist, kannst Du kleinere Abdichtungsarbeiten selbst durchführen. Für größere Projekte oder Sanierungen kann die Unterstützung durch einen Fachbetrieb sinnvoll sein.
Flachabdichtungen und Umweltschutz
Für den ökologischen Fußabdruck solltest Du bei der Auswahl der Abdichtungsprodukte folgende Punkte berücksichtigen:
- Wiederverwendbarkeit: Materialien wie EPDM Folie sind langlebig und recyclingfähig.
- Schadstoffarme Produkte: Reduzieren Umweltbelastung und verbessern die Raumluftqualität.
- Hydrolysebeständigkeit: Sorgt für eine lange Lebensdauer auch bei dauerhafter Feuchtigkeit.
- Umweltsiegel & Zertifikate: Viele Hersteller lassen ihre Produkte von unabhängigen Instituten prüfen – z. B. TÜV, Blauer Engel oder EPD (Environmental Product Declaration).
Gut zu wissen: Flachdächer lassen sich auch grün gestalten. Hier erfährst Du mehr zum Thema
DIN 18531: Grundlagen zur Flachdachabdichtung
Die DIN 18531 regelt die Abdichtung von Flachdächern sowie Balkonen, Loggien und Laubengängen. Für die Flachdachabdichtung sind vor allem die ersten vier Teile relevant:
- Nicht genutzte Dächer: Nur für Wartung/Pflege betreten, ggf. mit extensiver Begrünung.
- Genutzte Dächer: Z. B. Dachterrassen oder intensiv begrünte Dächer.
Die Norm unterscheidet mechanische und thermische Belastungen – jeweils in zwei Stufen. Daraus ergeben sich vier Dachkategorien: IA, IB, IIA, IIB:
Mechanisch | Thermisch |
---|---|
Stufe I: hohe Belastung (z. B. genutzte Dächer, Extensivbegrünung) | Stufe A: hohe Belastung (z. B. ungeschützte Abdichtung, kein Wärmeschutz) |
Stufe II: geringe Belastung | Stufe B: mäßige Belastung (z. B. Kiesschicht, Begrünung) |
Zu den Dachkategorien legt die DIN 18531 Eigenschaftsklassen für Abdichtungsstoffe fest. Diese reichen von E1 bis E4 und beschreiben die Art des Widerstandes.
- E1: hohe thermische & mechanische Einwirkung
- E2: mäßige thermische & hohe mechanische Einwirkung
- E3: hohe thermische & mäßige mechanische Einwirkung
- E4: mäßige thermische & mechanische Einwirkung
Darüber hinaus definiert die DIN 18531 auch zwei Anwendungsklassen für Dachabdichtungen:
- K1: Standardanforderungen (mind. 2 % Dachneigung)
- K2: höhere Anforderungen (z. B. Solaranlagen, Hochhäuser) – auch ohne Gefälle möglich
Welches Gefälle hat ein Flachdach?
Ein Dach der Klasse K1 sollte wie jedes Flachdach eine Neigung von mindestens 2 % haben. Falls die Abdichtung des Flachdaches aber gemäß K2 angefertigt wird, darf das Dach auch kein Gefälle haben. In diese Kategorie fallen z. B. Dächer mit Solaranlagen oder auch Hochhäuser.
Garagendach abdichten
Du hast eine Garage oder einen Carport auf Deinem Grundstück hochgezogen? Respekt. Dann solltest Du jetzt aufs Dach steigen, um es abzudichten. In den meisten Fällen werden Garagendächer mit Bitumenbahnen gedeckt. Diese ist Dir vielleicht eher als „Teerpappe“ geläufig. Du kannst aber auch andere Materialien verwenden. Hier eine Übersicht der unterschiedlichen Vorgehensweisen:
Flachdach abdichten mit Bitumenbahnen
Mit Bitumenbahnen dichtest Du Dein Flachdach zuverlässig ab – eine bewährte Methode mit einfacher Anwendung, geeignet für viele Dachtypen. Die Bahnen sind immer ähnlich aufgebaut, unterscheiden sich aber in der Verlegeart und Oberflächenbeschichtung.
- Ober- und Unterseite: Beschichtet mit Bitumen – einem aus Erdöl gewonnenen, wasserabweisenden Material.
- Trägereinlage: In der Mitte befindet sich ein Kunststoffvlies, Glasvlies oder Glasgewebe, das für Stabilität sorgt.
- Oberflächenbeschichtung: Je nach Typ mit Schiefergranulat, Sand, Folie oder Talkum versehen – beeinflusst UV-Beständigkeit und Begehbarkeit.
Es gibt drei Arten, Bitumen auf Dein Dach zu bringen. Hier findest Du eine Übersicht der Verlegearten:

Schweißbahnen | Kaltklebebahnen | selbstklebende Bahnen |
---|---|---|
|
|
|
- Der Untergrund muss sauber, trocken und tragfähig sein.
- Bitte beachte: Die Verarbeitungstemperatur sollte über +5 °C liegen.
- I.d.R. werden Bitumenbahnen mehrlagige verarbeitet, z. B. zwei Lagen (Trennlage, Decklage).
- Achte auf Anschlüsse, Durchdringungen und Randbereiche – hier muss besonders sorgfältig gearbeitet werden.

Flachdach abdichten mit Kunststoffbahnen
Du kannst Dein Flachdach auch mit Kunststoffbahnen zuverlässig abdichten. Diese Bahnen sind leicht zu verarbeiten, weitgehend wetterunabhängig und ökologisch vorteilhaft, da sie wiederverwendbar und teilweise recycelbar sind.
- Kunststoffbahnen bestehen in der Regel aus nur einer Lage – sie sind also einlagige Abdichtungen, im Gegensatz zu mehrlagigen Bitumenabdichtungen.
- Typische Materialien sind PVC (Polyvinylchlorid), FPO/TPO (flexible bzw. thermoplastische Polyolefine) oder EPDM (synthetischer Kautschuk).
- Sie sind UV-beständig, wurzelfest (je nach Typ) und haben eine lange Lebensdauer.
- Unter die Abdichtungsbahn wird ein Schutzvlies gelegt, das mechanische Beschädigungen durch den Untergrund verhindert.
- Die Bahnen werden überlappend verlegt, wir empfehlen eine Überlappung von 10 cm.
- Die Verbindung erfolgt durch Heißluftverschweißung oder Lösungsmittelverschweißung, abhängig vom Material. Das Ergebnis ist eine lose verlegte, aber dichte Fläche.
- Die Bahnen können punktuell oder streifenförmig verklebt werden – z. B. am Rand oder bei Durchdringungen.
- Alternativ erfolgt die mechanische Fixierung durch: Kiesschüttung, Dachbegrünung, Plattenbeläge oder Spezielle Befestigungssysteme (z. B. mit Teleskopdübeln)
- Ganzjährig verlegbar, da keine offenen Flammen oder spezielle Temperaturen nötig sind.
- Wiederverwendbar – bei Rückbau können die Bahnen oft erneut eingesetzt oder recycelt werden.
- Geringes Gewicht, ideal für Leichtdächer.
- Hohe Alterungsbeständigkeit und gute Umweltverträglichkeit (je nach Materialtyp).

Flachdach abdichten mit EPDM Folie
EPDM steht für Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk – ein synthetischer Kautschuk, der sich durch hohe Elastizität und Widerstandsfähigkeit auszeichnet. Das Material ist besonders langlebig und hält thermischen, mechanischen und chemischen Einflüssen zuverlässig stand.
EPDM Folien sind einfach in der Handhabung und ökologisch vorteilhaft, da sie wiederverwendet und teilweise recycelt werden können. Bei fachgerechter Verlegung kann die Lebensdauer über 50 Jahre betragen.

- einlagige Abdichtung – keine zusätzlichen Schichten nötig
- UV- und ozonbeständig
- wurzelfest – geeignet für begrünte Dächer
- temperaturbeständig von –40 °C bis +120 °C
- hohe Elastizität – passt sich Bewegungen des Gebäudes an
- Ganzjährig verlegbar, da keine offenen Flammen oder spezielle Temperaturen nötig sind.
- Die Folie wird ausgerollt und zugeschnitten.
- Die einzelnen Bahnen werden überlappend verklebt – entweder mit Kontaktkleber, Nahtband oder Heißluftverschweißung (je nach System).
- Die Folie kann lose verlegt werden, z. B. auf alten Bitumendächern oder bei Sanierungen.
- Alternativ ist auch eine vollflächige Verklebung möglich – besonders bei geneigten Flächen oder bei starker Windsogbelastung.
- Die Abdichtung wird durch Auflast (z. B. Kies, Platten, Begrünung) oder mechanische Fixierung gesichert
- Der Untergrund muss eben, sauber und trocken sein.
- Ein Trenn- oder Schutzvlies wird untergelegt, um die Folie vor mechanischen Schäden zu schützen.
- Bei Sanierungen auf Bitumen ist ein Vlies besonders wichtig, um chemische Reaktionen zu vermeiden.
Flüssige Flachdachabdichtung
Eine flüssige Flachdachabdichtung ist besonders geeignet für komplexe Dachformen, Durchdringungen und anschlussreiche Bereiche. Der größte Vorteil liegt in der nahtlosen Verarbeitung, wodurch Undichtigkeiten durch Überlappungen oder Fugen vermieden werden.
- Polyurethan (PU): elastisch, UV-beständig, für viele Untergründe geeignet
- PMMA (Polymethylmethacrylat): schnell härtend, auch bei niedrigen Temperaturen verarbeitbar
- Bitumenemulsionen: kostengünstig, aber weniger elastisch und UV-beständig
- Hybrid-Systeme: Kombination aus verschiedenen Kunststoffen
- Beginne mit einer Grundierung (abhängig vom Untergrund)
- Als Zwischenschicht empfehlen wir ein Vlies zur Verstärkung (optional).
- Trage nun die Flüssigabdichtug wie Farbe mit Roller, Pinsel oder Abzieher auf. – mit oder ohne integrierte Armierungsfasern
- Anschlüsse und Durchdringungen müssen besonders sorgfältig behandelt werden – z. B. mit zusätzlichen Dichtmanschetten oder Schutzrändern.
- Die integrierten Fasern wirken wie ein eingebettetes Gewebe.
- Sie erhöhen die mechanische Belastbarkeit und Reißfestigkeit.
- Die Fasern sind homogen verteilt, was für eine gleichmäßige Stabilität sorgt.
- Sie helfen, Spannungen durch Temperaturschwankungen oder Bewegungen im Untergrund auszugleichen.
- In vielen Systemen ersetzen sie das separate Unterlegvlies.
- Abdichtung ganzjährig möglich (bitte Herstellerangeben und Temperaturgrenzen beachten)
- nahtlos und fugenfrei – deal für komplizierte Dachgeometrien
- hohe Flexibilität und Elastizität
- UV- und witterungsbeständig
- wiederbeschichtbar bei Wartung oder Sanierung


Flachdach begrünen
Ein grünes Dach ist nicht nur eine freundliche Geste an die Umwelt, sondern auch baulich durchaus praktisch. Die Pflanzen wirken wie ein Schutzschild für Deine Flachdachabdichtung. In 16 nicht ganz so komplizierten Schritten gelangst auch Du zum Gründach.
Flachdach abdichten: häufige Fragen
Jede gängige Methode zur Flachdachabdichtung, ob
Da die EPDM Folie besonders langlebig ist und thermischen, mechanischen sowie chemischen Einflüssen standhält. ist sie wahrscheinlich die beste Wahl. Bei fachgerechter Verlegung kann die Lebensdauerüber 50 Jahre betragen.
Ob EPDM Folie oder Bitumenbahne für die Flachdachabdichtung besser geeignet sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Budget, ökologische Aspekte, Haltbarkeit, Untergrund.
Hier eine kleine Zusammenfassung: Mit
Ob Bitumenbahnen oder eine flüssige Flachdachabdichtung besser geeignet sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Budget, ökologische Aspekte, Haltbarkeit, Untergrund.
Flüssigkunststoff ist die ideal Lösung, wenn es um schwierige und detaillierte Abdichtungen geht. Sie sorgt für eine nahtlose Abdichtung auf fast jedem Untergrund. Außerdem ist die
Wenn Du Dich für eine