AnleitungSteckdosen und Schalter anschließen
Beim Renovieren kommt es manchmal auf jeden Euro an. Da kommt es gut, wenn Du manche Arbeiten selbst erledigen kannst. Der Einbau von Steckdosen und Schaltern ist so etwas. Wir zeigen Dir, was Du selbst machen kannst und darfst.
Beachte, dass das Arbeiten an der elektrischen Anlage lebensgefährlich sein kann. Das Stromleitungsnetz muss daher bei den vorgesehenen Arbeiten spannungsfrei sein. Die Stromzufuhr darf während der Arbeiten nicht unbeabsichtigt eingeschaltet werden können.
Übernimm nur Arbeiten, zu denen Du befugt bist. Stimme Dich mit Deinem Elektriker ab, welche Arbeiten Du bei der Installation von Steckdosen und Schaltern selbst ausführen darfst.
Steckdosen und Schalter "Aufputzmontage"
01Aufputzsteckdosen– und Schalter unterscheidet man in Ausführungen für Trocken– oder Feuchträume. Feuchtraumausführungen müssen mindestens die Schutzklasse IP44 haben. Das Gehäuse ist bei richtiger Montage gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt.
Schraube die Abdeckung ab, denn vorerst wird das Gehäuse für die Montage benötigt.
02Beachte bei der Montage der Steckdosen oder Schalter die Installationszonen. Denk daran, dass beispielsweise in einer Werkstatt die Steckdosen zur Höhe einer Werkbank passen müssen. Vergewissere Dich, dass in Deinem Installationsbereich keine Kabel in der Wand verlegt sind.
Zeichne den geplanten Kabelverlauf an, dann die Höhe der Steckdose oder Schalter. Achte bei einer Feuchtraumdose darauf, dass die Zwangsentwässerung – das ist eine kleine Öffnung auf der Dosenrückseite – nach unten angeordnet ist. Mit Hilfe einer angelegten Wasserwaage hältst Du das Dosenunterteil an die angezeichnete Position und markierst die Befestigungslöcher an der Wand.
03Wähle je nach Untergrund die passende Befestigung. Bei Stein– oder Betonuntergründen nimmst Du z.B. Universalschrauben 4,5x40 und dazu Dübel 6x30 mm. Für das Setzen der Dübel bohrst Du die Löcher mit dem 6 mm Bohrer ca. 45 mm tief. Beachte, dass die eingedrehte Schraube nach der Befestigung die Dübellänge noch ca. 5 mm überragt. Blase nach dem Bohren die Dübellöcher aus.
04Steck die Dübel bündig mit der Wandoberfläche in die Bohrlöcher ein. Setz das Dosengehäuse dann an den Dübeln an – bei einer Feuchtraumdose so, dass die Zwangsentwässerung auf der Dosenrückseite unten ist – und verschraube es mit den vorgesehenen Schrauben. Ziehe die Schrauben so fest an, dass sich die Dose nicht verzieht, aber dennoch fest an der Wand sitzt.
05Jetzt kann die Verlegung der Mantelleitung erfolgen. Am besten werden die geraden Leitungsabschnitte in Installationsrohre eingezogen und diese dann mit Klemmschellen an der Wand angebracht. Dein Elektriker schließt die Leitung an das Anschlussteil an. Der Steckdosen- oder Schaltereinsatz wird dann zusammen mit dem angeschlossenen Kabel und der Kabeldurchführung in das Gehäuse eingesetzt.
06Die Steckdosenabdeckung kann nun auf das Gehäuse aufgesetzt und angeschraubt werden. Dein Elektriker prüft dann die angeschlossene Steck- oder Schalterdose und gibt die Installation für die Nutzung frei.
Steckdosen und Schalter "Unterputzmontage"
07Zum Setzen einer Steckdose oder eines Schalters unter Putz wird zusätzlich eine Schalterdose benötigt. In diese wird später die Steckdose oder der Schalter eingebaut. Markiere die Position der Dose und die benötigte Leitungsführung mit einer Wasserwaage.
Dann wird das Dosenloch mit einer 68 mm Bohrkrone in das Mauerwerk gebohrt. Die Lochtiefe beträgt ca. 47 mm. In diese Öffnung passt dann eine Schalterdose mit ø60x46 mm. Bei einer Dose mit anderen Abmessungen muss das Loch entsprechend angepasst werden.
Die Installationsöffnungen können auch mit Meißel und Hammer hergestellt werden.
08Das Herstellen einer Mauernut für die Verlegung von Leitungen unter Putz geht am einfachsten mit einer Mauernutfräse.
Alles zum Verlegen von Leitungen erfährst Du in unserer Anleitung dazu.
Damit die Mauer durch die Nut nicht geschwächt wird, muss die maximal erlaubte Tiefe beachtet werden. Diese unterscheidet sich je nach Mauerdicke, ob es eine Tragwand ist und ob es eine waagerechte oder senkrechte Nut ist. Die Mauernutfräse lässt sich hierzu passend einstellen.
09Bevor die Schalterdose gesetzt werden kann, muss die Maueröffnung sauber und staubfrei sein. Ein stark saugender Untergrund wie z.B. Putz, Beton oder Gasbeton wird mit etwas Wasser vorgenässt.
Bereite die Dose für den Einbau vor. Dazu die benötigte Öffnung für die Leitungsdurchführung aus der Dose brechen.
10Zum Setzen der Dose eignet sich ein Bau– und Elektrikergips. Das Pulver wird dazu in sauberes Wasser langsam eingestreut und nach ca. 2 Minuten Einsumpfzeit zu einer klumpenfreien Masse angerührt. Mit einer rostfreien Spachtel wird die Masse in das Dosenloch eingedrückt. Verwende nur so viel Spachtelmasse, dass sich die Gerätedose im Loch fixieren und ausrichten lässt. Das Einsetzen der Dose erfolgt dann direkt in die noch feuchte Spachtelmasse.
Wenn das Mauerwerk danach mit Lehmputz verputzt werden soll, ist für das Setzen der Dosen der Elektrikergips nicht geeignete. Du kannst in diesem Fall z.B. Fliesenkleber verwenden.
11Die Dose wird nun – am besten mit einem Libellendeckel – in die noch feuchte Spachtelmasse eingedrückt und ausgerichtet. Der Libellendeckel ermöglicht mit seiner eingebauten Wasserwaage ein einfaches Ausrichten. Wenn das Mauerwerk später noch verputzt wird, setzt Du die Dose bündig mit der späteren Putzoberfläche. Die Dose sitzt also in der Putzdicke über. Entferne die Spachtelmasse an der Dosenöffnung so, dass die Leitung eingeführt werden kann.
Wenn Du keinen Libellendeckel hast, nimmst Du eine kurze Wasserwaage und richtest die Dose so aus, dass die seitlichen Schraubenlöcher waagerecht sind.
12Wenn die Dose fest sitzt, also der Gips ausgehärtet ist, kann die Leitung verlegt und der Steckdosen– oder Schaltereinsatz von Deinem Elektriker angeschlossen und geprüft werden. Die Leitungsnut wird mit Spachtelmasse geschlossen. Der Elektriker kann die Installation in Betrieb nehmen.
Falls das Mauerwerk noch verputzt werden muss, dann erfolgt der Anschluss des Steckdosen– oder Schaltereinsatzes erst nach dem Verputzen. Verschließe die Dose bis zur Fertigstellung des Putzes am besten mit einem Signaldeckel. Dieser hat abstehende Kuststofffähnchen, die das Auffinden der Dose nach dem Verputzen erleichtern. Nach dem Fertigstellen der Wand kann der Steckdosen– oder Schaltereinsatz von Deinem Elektriker angeklemmt werden. Der angeschlossene Einsatz wird nach dem Einführen in die Gerätedose waagerecht ausgerichtet und mit den seitlichen Krallen festgesetzt.
Zum Schluss das Steckdosenoberteil mit Rahmen aufsetzen und anschrauben.
Die Leitung kann zwar direkt in die Wand verlegt werden, aber in einem Schadensfall nicht so einfach ausgetauscht werden. Daher ist die Verlegung in einem Leerrohr die bessere Lösung.
Wenn die Dose nach dem Verputzen der Wand zu tief sitzen sollte, kann sie mit einem Putzausgleich-Ring verlängert werden. Dieser wird einfach auf die Dose aufgeschraubt.
Steckdosen und Schalter "Hohlwandmontage"
13In Leichtbauwände aus Holz oder Gipskarton können bequem Steckdosen oder Schalter innerhalb der Installationszonen gesetzt werden. Ideal ist es, wenn die Dosenlöcher gleich beim Aufbau der Wand gebohrt werden, dann können die Stromleitungen bequem aus dem Dosenloch gezogen werden. Markiere die Lochmitte mit der Wasserwaage mit einem waagerechten und senkrechten Strich. Dann mit der Lochsäge ein 68 mm Loch bohren.
Wenn Du eine Lochsäge mit Lochrandsenker verwendest, dann kann der Dosenrand bündig mit der Wandoberfläche eingebaut werden.
14Die seitlich angebrachten Befestigungslaschen der Hohlwanddose sind für eine bestimmte Plattendicke der Leichtbauwand geeignet. Normalerweise sind es 7 – 40 mm. Breche die benötigte Öffnung für die Durchführung der Stromleitung aus der Dose aus.
Wenn die Dose z.B. in eine dicke Holzplatte eingebaut werden soll, gibt es hierzu passende Hohlwanddosen zum Einklemmen.
15Die Leitung für den Anschluss der Steckdose oder Schalter wird in die ausgebrochene Öffnung der Hohlwanddose eingeführt. Dein Elektriker benötigt nachher mindestens 15 cm Leitungslänge zum Abisolieren und Anschließen der Steckdose. Die Leitung dann umbiegen, damit sie nicht mehr aus der Dose rutschen kann.
16Setze die Dose dann so in die Öffnung ein, dass die Befestigungslaschen der Hohlwanddose seitlich sind. Richte die Dose waagerecht an den Markierungsstrichen oder mit der Wasserwaage aus. Ziehe die seitlichen Schrauben an, bis die Dose durch die Befestigungslaschen an der Plattenrückseite fixiert wird.
17Jetzt kann Dein Elektriker den Doseneinsatz anklemmen und in die Hohlwanddose einsetzen. Zum Festsetzen des Doseneinsatzes wird die obere und untere Schraube verwendet. Die Schrauben werden leicht gelockert und der Doseneinsatz an den Öffnungen der Langlöcher aufgesteckt. Dann wird der Doseneinsatz waagerecht ausgerichtet und die Schrauben angezogen.
Die seitlichen Krallen der Doseneinsätze, die beim Montieren von Unterputzdosen zum Befestigen verwendet werden, würde bei Hohlwanddosen zur Beschädigung führen und dürfen hierzu nicht verwendet werden.
18Die Steckdosen– bzw. Schalterabdeckung wird nach Fertigstellung von eventuellen Tapezier– oder Streicharbeiten aufgeschraubt.
Nach der erfolgreicher Prüfung durch den Elektriker kann die Installation in Betrieb genommen werden.
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