Der Bau eines Sichtschutzzaunes mit einem Zaunsystem bietet viele Möglichkeiten. Eine genaue Planung ist unbedingt nötig, damit Du alles bei der Hand hast, was Du brauchst. Arbeite unbedingt zu zweit, sonst wird diese Arbeit zur echten Herausforderung. Markiere an der Wand, wo der Zaun anfangen soll. Spanne von hier aus den Zaunverlauf mit einer Maurerschnur ab. Lasse die Schnur etwas länger.
Sichtschutz bauen mit Zaunsystem
Zaunsysteme sind praktisch und sorgen für einen optimalen Sichtschutz, sodass Du Deine Privatsphäre im Garten ungestört genießen kannst. Wie Du ein Zaunsystem aufbaust, erklären wir Dir ausführlich in unserer Schritt für Schritt Anleitung der HORNBACH Meisterschmiede!
Das brauchst Du
Vorbereitung
Zaunverlauf markieren

Lege dann einen Bauwinkel zwischen Haus und Schnur an und richte sie rechtwinklig zur Hauswand aus. Zu der geplanten Länge gibst Du noch einen deutlichen Überstand dazu, bindest sie an einen Absperrbandhalter und schlägst diesen in den Boden.
Zum Abmessen großer Distanzen eignet sich ein Rollbandmaß. Am geplanten Kreuzungspunkt spannst Du nach dem gleichen Prinzip eine Schnur quer. Diese sollte im rechten Winkel zur ersten verlaufen, also auch hier den Winkel anlegen. Die Schnur sollte dabei Abstand zum Boden haben. Markiere zum Herstellen der Pfostenlöcher die Lochmitte jeweils mit einem Erdanker, an der Schnur kannst Du zusätzlich ein Stück Klebeband anbringen.
Gefälle kontrollieren
Kontrolliere, ob das Gelände ein Gefälle hat. Am einfachsten geht das mit einer Schlauch-Wasserwaage. Der transparente Schlauch, der mit Wasser gefüllt ist, wird vom Anfang bis zum Ende des jeweiligen Streckenabschnittes verlegt und an den Enden nach oben gebogen. Der Wasserspiegel ist an beiden Enden immer auf gleicher Höhe. Du kannst jetzt diese Höhe an beiden Enden markieren, z. B. an der Hausfassade und an einem eingeschlagenen Holzpflock. Von diesen Markierungen ausgehend misst Du die Abstände zum Boden und siehst sofort, ob der Boden Gefälle hat und ob Du den Zaun dem Gelände anpassen musst.

Überblick verschaffen
Bevor Du richtig startest, lege am besten alles auf dem Boden aus. Lege fest, aus welchen Elementen Du den Zaun aufbauen willst. Du brauchst die Pfosten, Nutleisten und je nach Geschmack Deko-Elemente. Durch das probeweise Zusammenbauen kannst Du jetzt auch ermitteln, wie lang die Nutleisten sein müssen. Diese müssen später auf das richtige Maß gekürzt werden.

Wandanschluss vorbereiten
Bei der Montage beginnst Du mit dem Wandanschluss. Mit welchen Schrauben und Dübeln Du das machst, hängt von der Wandbeschaffenheit ab. Bei der Verwendung von Bolzenankern werden Muttern aufgedreht. Damit diese nicht am Pfosten abstehen, werden sie versenkt. Dazu bohrst Du mit einem Forstnerbohrer im Durchmesser des Steckschlüssels die Löcher so tief, dass die Mutter mit Unterlegscheibe nach dem Verschrauben nicht vorsteht. In der Lochmitte dann das Loch für den Bolzenanker bohren.

Pfosten an der Wand befestigen
Wenn Du die nötigen Befestigungslöcher gebohrt hast, stellst Du den Pfosten an der Wandmarkierung senkrecht so auf, dass er den Boden nicht berührt. Du kannst für die Montage ein Holzstück unterlegen und dieses nachher wieder entfernen. Wenn der Pfosten richtig steht, kannst Du mit einem Bohrer das mittlere Bohrloch auf die Wand übertragen. Den Pfosten dann zur Seite stellen und das Dübelloch in die Wand bohren. Durchmesser und Tiefe hängen vom Bolzenanker ab. Jetzt kannst Du den Pfosten mit dem Bolzenanker am mittleren Loch befestigen. Drehe die Mutter noch nicht endgültig fest. Richte den Pfosten senkrecht aus und markiere die anderen Bohrlöcher. Dann den Pfosten drehen und die Löcher bohren. Jetzt den Pfosten wieder in Position bringen und verschrauben.

Nutleiste montieren
Auf den Pfosten kommt die Nutleiste. Diese wird je nach Höhe der eingeschobenen Projektbohlen angebracht. Bohre die Befestigungslöcher in der Nutleiste vor, dann lässt sie sich leichter anschrauben. Verschraube sie zuerst einmal in der Mitte und richte sie mit der Wasserwaage aus. Schraube jetzt die restlichen Schrauben fest. Die Schraubenköpfe dürfen nicht hervorstehen, sonst lassen sich später die Bohlen nicht einschieben.

Pfostenlöcher ausheben
Jetzt werden die Pfostenlöcher ausgehoben, die Du bereits markiert hast. Beginne am Wandanschluss. Zur Sicherheit noch einmal den benötigten Abstand für das erste Pfostenloch prüfen und dann das Loch 40 x 40 cm groß graben.

Frosttiefe beachten
Die Tiefe beträgt 80 cm. Das entspricht der üblichen Frosttiefe. Für Deine Region kann eine andere Frosttiefe definiert sein. Bitte erkundige Dich zur Sicherheit, wenn Du nicht sicher bist. Die Frosttiefe ist bei Fundamenten wichtig, damit diese durch Frosteinwirkung nicht beschädigt werden.

H-Pfostenträgern vorbereiten
Die Verankerung der Pfosten in den Pfostenlöchern erfolgt mit H-Pfostenträgern. Verschraube den Pfostenträger am Pfosten so, dass die beiden Laschen nach außen zeigen. Es gibt hierzu ein spezielles Prostenträger-Befestigungs-Set. Der Pfosten wird dabei an den Verschraubungsstellen durchbohrt und mit je einer Gewindeschraube mit Unterlegscheibe und Mutter verschraubt. Die Nutleisten werden in Zaunrichtung an den Pfosten montiert.

Arbeitsschritte
Pfosten aufstellen
Stelle den vorbereiteten Pfosten in das Pfostenloch. Um ihn in der richtigen Höhe zu positionieren, schiebst Du eine Latte unter die Querstrebe des Pfostenträgers. Prüfe den senkrechten Stand des Pfostens mit einer Pfosten-Wasserwaage. Diese wird über Eck am Pfosten befestigt und erleichtert die Arbeit beim Aufstellen von Zaunpfosten. Jetzt die unterste Bohle in die Nutleisten einschieben und seitlich durch die Nutleisten verschrauben, sonst würde die Bohle nach unten herausfallen. Wenn diese waagerecht sitzt und alles passt, kannst Du die weiteren Bohlen einstecken. Diese werden nicht verschraubt, sondern bleiben lose, denn Holz arbeitet, je nach Temperatur und Witterung. Wenn Du die Bohlen verschrauben würdest, könnte das Material reißen.

Zierelement und Abschlussleiste anbringen
Wenn alle Bohlen eingeschoben sind, kannst Du noch ein Zierelement und drauf eine Abschlussleiste anbringen. Die Abschlussleiste wird von oben verschraubt. Bohre die Schraubenlöcher vor, damit das Holz nicht reißt.

Element ausrichten
Prüfe noch einmal alles mit der Wasserwaage und stütze das erste Zaunelement von beiden Seiten mit Holzlatten ab. Jetzt kannst Du weitere Zaunelemente in gleicher Weise anfügen.

Pfostenlöcher mit Trockenbeton fixieren
Wenn die erste Zaunreihe steht, werden die Pfostenlöcher mit Beton gefüllt. In diesem Fall eignet sich Trockenbeton als Sackware. Mische den Beton nach Herstellerangabe an. Zuerst kommt die angegebene Menge Wasser in einen runden Mörtelkübel und dann die Fertigmischung dazu. Das Ganze dann mit einem Rührwerk klumpenfrei anmischen. Den Beton in das Pfostenloch einfüllen und mit der Kelle durchstochern, damit Luftblasen entweichen können. Wenn das Loch bis unter die Grasnarbe gefüllt ist, glättest Du die Oberfläche mit der Kelle.

Eckverbindung herstellen
Da die Laschen der H-Pfostenträger nach außen zeigen, musst Du bei der Eckverbindung die Nutleiste anpassen. Du kannst die Dicke der Lasche des Pfostenträgers durch Unterlegmaterial hinter der Nutleiste ausgleichen. Für die Schraubenköpfe an der Pfostenlasche lassen sich mit dem Forstnerbohrer Vertiefungen in die Nutleiste bohren. Wenn Du das gemeistert hast, geht es wieder auf gerader Strecke weiter.

Höhen variieren
Das Zaunsystem bietet viele Gestaltungsmöglichkeiten: So kannst Du den Zaun z. B. bei Gefälle oder zur optischen Auflockerung in der Höhe abstufen.

Zaunelement in der Breite kürzen
Auch das Anpassen in der Breite ist kein Problem. Am Ende der Zaunreihe kann es durchaus vorkommen, dass die geplante Länge nicht mehr passt. Kürze die Elemente einfach mit einer Kapp- und Gehrungssäge oder einer Handkreissäge. Die Verarbeitung der Pfosten und Nutleisten ändert sich nicht. Du kannst den Zaun auf die gewohnte Weise fertigstellen. Dann noch die Pfostenlöcher der zweiten Reihe mit Beton füllen.

Pfostenkappen aufsetzen
Zum Schluss setzt Du die Pfostenkappen auf die Pfosten. Sie dienen dem konstruktiven Holzschutz und runden das Erscheinungsbild ab. Hier werden die Schraubenlöcher ebenfalls vorgebohrt, damit nichts reißt.

Stützlatten entfernen
Wenn der Beton ausgehärtet ist, kannst Du die Stützlatten entfernen und auf die Betonoberfläche wieder ein Stück Grasnarbe auflegen. So entsteht ein schöner Abschluss.
