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Der Begriff Spachteltechnik steht für eine der ältesten Varianten der Wandveredelung. Hier wird Spachtelmasse auf die Wand aufgetragen und mit einem Spachtel oder einer Kelle bearbeitet. Wir stellen Dir zwei Spachteltechniken vor, und zwar Spachteltechnik Beton und Spachteltechnik Marmor. Dabei kommen zwei Putzarten zum Einsatz: Strukturputz und glatter Putz.

Mit ein bisschen Spachtelmasse und einer Kelle lässt sich so gut wie jede Oberfläche nachahmen. Wer noch nicht so sicher an der Kelle ist, kann seine Wände auch mit Strukturfarbe auf Vordermann bringen. Apropos Farbe: Der Putz lässt sich in der Regel abtönen. Du kannst ihn Dir aber auch gleich in Deinem Wunschfarbton kaufen.

Putz – das ist für viele etwas rein Praktisches. Er dient als gerader Untergrund für Tapeten. Unter ihm verschwinden Leitungen und Mauerwerk, aber er kann so viel mehr sein. Mit der richtigen Kelle und ein wenig Kreativität schaffst Du einzigartige Wandoberflächen. Du verleihst Deinen Wänden Struktur und verbesserst gleichzeitig auch das Raumklima. Mineralischer Putz nimmt nämlich überschüssige Feuchtigkeit auf und gibt diese bei Bedarf wieder an die Raumluft ab. Darüber hinaus hat der Putz einen hohen pH-Wert. Schimmelsporen halten sich also von ihm fern und Du hast somit eine Sorge weniger.

Die beiden gängigsten Spachteltechniken findest Du hier im Überblick. Wenn du möglichst glatte und edle Wände möchtest, ist die Spachteltechnik Marmor die richtige für Dich. Hier ist etwas Geschick mit der Kelle gefragt. Falls Du eher auf den angesagten Industrial Look stehst, solltest Du auf die Spachteltechnik Beton zurückgreifen.

Das wichtigste Werkzeug, unabhängig von der Spachteltechnik, ist immer die Kelle. Mit ihr trägst Du die Spachtelmasse auf und bearbeitest die Oberfläche, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Was Du sonst noch brauchen kannst, haben wir Dir hier zusammengefasst.

Der Putz hält nicht auf jeder Oberfläche. Daher gilt es, die Wand vorzubereiten. Besteht Dein Untergrund aus einer glatten und gut haftenden Tapete, kannst Du sie dran lassen. Alte Tapeten fallen Deinem Projekt zuerst zum Opfer. Einsprühen, einweichen, abkratzen. Jetzt siehst Du, was hiter der Fassade steckt. Schau genau hin und repariere die Schäden, bevor Du weitermachst.

Handelt es sich um eine Betonwand oder befand sich Kalkputz unter der Tapete? Wenn die Antwort ja lautet, dann kannst Du loslegen. Ansonsten heißt es erst einmal: Wand grundieren. Schnappe Dir einen Haftgrund und sorge außerdem für einen glatten, sauberen und trockenen Untergrund für Deinen Putz. Vergiss auch nicht, den Boden oder Möbel abzudecken. Dafür hast Du Malervlies, Kreppband und Abdeckfolie.

Du wünschst Dir nahezu spiegelglatte und edle Wände? Dann ist die Spachteltechnik Marmor bzw. die Venezianische oder Italienische Spachteltechnik genau richtig für Dich, auch noch bekannt als Marmorino oder Stucco veneziano. Die Technik mit den vielen Namen kommt auch ohne die teuren Natursteine aus, erfordert aber ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl und Erfahrung an der Kelle. Für eine gelungene Marmoroptik gibt es verschiedene Herangehensweisen. Wir stellen Dir hier zwei von ihnen vor – eine einfache und eine für wahre Profis.

spachteltechnik marmor

Für die Profivariante bringst Du zuerst den Putz großflächig und einheitlich auf die grundierte Wand auf. Lasse die Schicht dann ca. 10 bis 12 Stunden trocknen. Im nächsten Schritt trägst Du die Spachtelmasse stückweise und in dünnen Schichten auf. Wie Du die Kelle dabei bewegst, beeinflusst das finale Muster. Verstreiche den Putz am besten immer ungefähr in die gleiche Richtung, um ein einheitliches Muster zu kreieren. Mache das, wie schon gesagt, in kleinen Flächen, die nicht länger als 10 bis 20 cm sind. Jede Fläche sollte mit der vorher aufgetragenen Fläche überlappen. So entstehen hellere und dunklere Stellen in der Wand.

Noch bevor der Putz trocknet, wird er mit der Venezianischen Kelle poliert. Halte ihre Kante dabei ungefähr im 45°-Winkel zur Wand und ziehe sie dann mit viel Druck über die gespachtelte Oberfläche. Das geht am besten mit einem Helfer, der die Fläche poliert, während Du den Rest der Wand fertig spachtelst. Je häufiger Du die Wand mit der Kelle abziehst, desto glatter wird die Oberfläche. Um der Wand aber ein optimales Finish zu verleihen und sie zu versiegeln, schließt Du Deine Arbeit mit einer Schicht Wachs ab. Warte aber ca. einen Tag, bis der Putz komplett getrocknet ist.

Einfacher geht's so: Beginne damit, einzelne Flecken ohne Plan auf die Wand zu spachteln. Fülle die Lücken anschließend, wobei sich die beiden Schichten wieder überlappen. Lasse alles trocknen, schleife die Wand mit einem feinen Schleifpapier ab, reinige sie mit einer Bürste und wiederhole das Ganze noch einmal. Am Ende polierst Du die Wand mit einer Wachspolitur und einem Poliergerät, bis sie den gewünschten Glanz hat.

spachteltechnik beton

Eine verputzte Wand mit Betonoptik? Das ist es! Der angesagt Industrial Look kommt nicht nur im Loft und anderen großen Räumen gut an. Beton gibt Deinem Raum Charakter. Sachlich, dabei aber nicht weniger wohnlich! Mit warmen Farben kombiniert, wird Deine Bude zum Wohlfühlort. Wir zeigen, wie Du die Betonoptik auf die Wand spachtelst.

  1. Verteile etwas gröbere Spachtelmasse ungleichmäßig, aber vollflächig in Korndicke auf der Wand.
  2. Warte 5 bis 10 Minuten und beseitige dann etwaige Riefen, indem Du die Kelle flach an der Wand ansetzt und in kreisenden Bewegungen über sie reibst.
  3. Lasse den Putz ca. 12 Stunden trocknen.
  4. Trage die zweite Schicht wie die erste auf der Wand auf.
  5. Nach 15 bis 20 Minuten kratzt Du mit der Kellenkante über einige Stellen der Wand, um so eine rauere Struktur zu schaffen.
  6. Anschließend verdichtest Du den Putz wieder mit der glatten Kellenseite, ohne die Struktur zu zerstören.
  7. Lass alles komplett durchtrocknen und imprägniere die Wand mit einer geeigneten Paste.

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