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Wohnen hinterlässt Spuren. Dein Farbroller auch. Schnell landen Farbspritzer auf Deinem Lieblingsteppich. Im Idealfall hast Du einen leeren Raum. Also schaff Deine Möbel aus dem Zimmer. Wenn das nicht möglich ist, stelle sie in der Mitte auf und decke sie mit einer Plane ab. Lege Planen, Malervlies, Pappe oder Zeitungspapier aus, um Deinen Boden zu schützen. Wickel dann Deine Lampen und alles andere, was nicht entfernt werden kann, in Folie ein und fixiere sie mit Klebeband.

Bereite Deine Wand so vor, dass beim Streichen nix im Weg ist. Entferne Dekoelemente wie Bilder, Fotos und Regale, damit Du die gesamte Fläche streichen kannst. Vorhänge abhängen und Gardinenstange demontieren, damit sie nicht schmutzig werden. Bei der Gelegenheit kannst Du sie gleich mal in die Waschmaschine stecken. Den Rest packst Du einfach mit unter die Plane oder Du verstaust die Gegenstände in einem anderen Raum. Du musst Deine Steckdosen nicht mühselig mit Malerkrepp umwickeln, schraub sie ab und schütze das Innere mit einer Schicht Malerkrepp. Aber Vorsicht: Schalte zuvor den Strom ab, damit Du keinen Kurzschluss verursachst. Schütze die Drähte, indem du sie mit Plastik umwickelst. Lichtschalter, Steckdosen und angrenzende Möbelkanten kannst Du aber auch mit einfachem Kreppband schützen.

waende abdecken abkleben

Das Abkleben gehört zu den wichtigsten Arbeiten der Vorbereitung. Du kannst Deine Wand aus verschiedenen Gründen kleben, z. B. um zwei zu streichende Wandteile voneinander zu trennen oder um eine Trennung zwischen Wand und Decke zu schaffen, aber auch, um schnell streichen zu können, ohne Angst haben zu müssen, dass etwas herausrutscht. Gerade bei Sockelkanten, Fenster- und Türrahmen ist kantenscharfes Abkleben gefragt.

Das Klebeband haftet besser auf einer Oberfläche, die nicht nass, fettig oder staubig ist, also reinige Deine Oberfläche, bevor Du mit dem Streichen beginnst. Achte darauf, dass das Klebeband auf einer ebenen Fläche aufgeklebt wird, da sonst die Farbe darunter durchdringen kann. Drücke deshalb das Klebeband fest an, um eine gute Haftung zu erreichen. Nur so läuft weder Grundierung noch Farbe unter das Klebeband.

waende abkleben

Bevor Du Wände grundieren und weiter verarbeiten kannst, müssen sie trocken, glatt und sauber sein! Je nach Zustand müssen Mängel und Flecken beseitigt werden. Sieht Deine Wand gut aus, reich entstauben. Verwende dazu am besten ein Antistatiktuch.

  • Fettflecken kannst du mit Löschpapier entfernen. Einfach auflegen und drüber bügeln. Wiederhole den Vorgang.
  • Leimfarben mit Wasser und einer Bürste gründlich entfernen. Danach den Putz mit lösemittelfreiem Tiefengrund stärken.
  • Dispersionsfarben, wenn sie noch gut halten, einfach drüber tapezieren oder streichen.
  • Lack- oder Ölfarben müssen abgeschliffen und mit Renoviervlies überklebt werden.
  • Mürber, sandender Putz muss mit lösemittelfreiem Tiefengrund gestärkt werden.
  • Rost- oder Wasserflecken mit Isoliergrundierung absperren, sonst scheinen sie durch die neue Tapete oder den neuen Anstrich.
  • Abgelöste Tapeten solltest Du entfernen, bevor Du drüber streichst oder tapezierst.
  • Schimmel an den Wänden muss unbedingt mit Fungiziden behandelt werden. Rühre einen Antischimmel-Zusatz in die Grundierung ein – diese Kombi bietet eine ideale Basis zur weiteren Verarbeitung und schützt die Wände nachhaltig!

Ob tapezieren, streichen oder verputzen. Mit einer Grundierung an Wand und Decke, schaffst Du einen leicht aufgerauten, griffigen Untergrund, auf dem die weitere Schicht gut haftet. Dadurch stellst Du sicher, dass sich die neue Tapete nicht ablöst, der Neuanstrich nicht abblättert und der Putz nicht abbröckelt. Wir sagen Dir, warum Du Deine Wände grundieren solltest.

Die Vorteile liegen klar auf der Hand:

  • reduziert die Saugfähigkeit des Untergrundes
  • verfestigt den Untergrund und bindet den Staub
  • verbessert die Haftung zwischen Belag und Untergrund
  • wirkt als eine Absperrung gegen Gilb-, Farbstoffe und Feuchtigkeit

waende grundieren

Welche Grundierungung erforderlich ist, hängt von der Beschaffenheit des Untergrundes ab. Um die richtige Entscheidung zu treffen, solltest Du den Untergrund auf Tragfähigkeit, Saugfähigkeit und Haftfähigkeit testen:

Hier findest Du eine Übersicht der gängigsten Untergrundbeschaffenheiten und die dazugehörige Grundierungsempfehlung.

Untergrund Grundierung Verarbeitung* Nutzen
nicht saugfähige, mineralische Untergründe und Holzflächen Haftgrund Gleichmäßig die Haftgrundierung und vollflächig auf den Untergrund sprühen.
Der Haftgrund soll noch feucht sein, sobald man den Mörtel aufbringt.
  • Dient als Versiegelung, die ein Aufquellen des Holzes verhindert.
  • Sorgt für guten halt von Mörtel, Spachtelmasse oder Farbe.
mineralische Untergründe bzw. stark saugfähige Wände im Innenbereich, z. B Wände aus Gipskartonplatten Tiefengrund Unverdünnt mit Quast oder Pinsel auftragen. Bitte darauf achten, dass die Tiefgrundbürste nur bis max. zur Hälfte der Fasern eingetaucht und vor der Anwendung einmal kurz nach unten geschüttelt wird. Sonst geben die angerauten Bürstenhaare zu viel Flüssigkeit ab und die Grundierung lässt sich nur tropfend verarbeiten.
  • Saugwirkung des Untergrundes wird abgeschwächt
  • Saugfähigkeit bei unterschiedlichen Untergrundmaterialien wird angegleichen
  • dient auch einer Verfestigung und Staubbindung am Untergrund
tapezierte Wände
(bunt, gemustert)
Pigmentierter Tapeziergrund Grundanstrich verdünnen (mit ca. 10% Wasser). Der Deckanstrich wird unverdünnt aufgetragen
Sorgt für einen einheitlichen Untergrund, um Farbtonunterschiede durch die Tapete zu vermeiden.
stark verschmutzte, fleckige Wände
(Nikotin, Ruß, Fett)
Fleckenblocker Direkt auf die Flecken aufsprühen. Deckt Flecken ab und verhindert einen erneuten Durchschlag.
Sperrgrund Unverdünnt mit Quast oder Pinsel auftragen.
6 Stunden Trocknungszeit zwischen den Anstrichen einhalten, bei starken Verfärbungen 2 x streichen.
  • Deckt Flecken ab und verhindert einen erneuten Durchschlag.
  • optimale Festigkeitsentwicklung
  • gleichmäßiges Trocknen und sichere Haftung

* Beachte auch die Herstellerangaben des verarbeitenden Produkts. Insbesondere, wenn es um Verbrauchswerte und Trockenzeiten geht.

Trage die Grundierung mit einer Bürste oder einer Quast gleichmäßig auf. Das geht besser, als mit einer Rolle. Die Grundierung lässt sich besser verteilen und dringt tiefer ein. Achte darauf, dass sich keine Tropfen bilden. Ob die Grundierung verdünnt oder unverdünnt aufgetragen wird, hängt vom Untergrund ab – das gleiche gilt für die Anzahl der Anstriche.

Welche Grundierung Du verwendest, ist nicht nur vom Untergrund abhängig. Es kommt manchmal auch darauf an, welches Projekt Du vorhast. Wenn Du Dir unsicher bist, entscheide Dich für eine Universal-Grundierung. Damit kannst Du nix falsch machen. Sie ist für beinahe alle Untergründe geeignet.

Wenn Du tapezieren willst, verwendest Du am besten einen pigmentierten Tapeziergrund. Dieser sorgt für einen tragfähigen und gleichmäßig saugenden Untergrund.

  • Bei einer bereits tapezierten Wand sorgt der Tapeziergrund zusätzlich dafür, dass sich das alte Muster nicht durch die neue Tapete drückt.
  • Bei alten Putzflächen, die teilweise sehr fleckig aussehen, sorgt er für einen einheitlichen Untergrund. So verhinderst Du Farbtonunterschiede bei der neuen Tapete.
  • Bei ausgebesserten Gipskartonwänden, verhindert der Tapeziergrund das Durchscheinen der verspachtelten Flächen.

Bitte beachte, dass der Untergrund sauber, trocken, öl-, fettfrei und tragfähig sein muss. Wurde der Untergrund neu verputzt, muss dieser mindestens 4 Wochen durchtrocknen.

Je nach Untergrund verwendest Du eine andere Grundierung. Ist die Wand bereits gestrichen und makellos, kannst Du mit einer gut deckenden Wandfarbe einfach drüber streichen.

Wenn Du eine rohe Wand streichen willst, musst Du als erstes die Untergrundbeschaffenheiten überprüfen. Nicht saugfähige, mineralische Untergründe sowie Holzoberflächen grundierst Du mit einem Haftgrund. Für mineralische Untergründe bzw. stark saugfähige Wände verwendest Du am besten einen Tiefengrund. Ausgebesserte Gipskartonwände weisen durch die Spachtelmasse eine unterschiedliche Untergrundbeschaffenheit auf, auch dann verwendest Du einen Tiefengrund. Er gleicht das aus und sorgt für einen gleichmäßigen Endanstrich.

Soll die Wand verputzt werden oder müssen Schadstellen verspachtelt werden, musst Du die Wand vorher nicht grundieren. Die Grundierung kommt auf die glatte Wand, damit der Endbelag besser haftet, z. B. wenn Du Dich für einen Edelputz oder eine Strukturfarbe entscheidest. Willst Du mineralischen Reibe- und Struktur-Dekorputze verarbeiten, kannst Du einen Putzgrund verwenden – hier ist eine Fleckensperre direkt mit drin.

Um auf Nummer Sicher zu gehen, muss die Untergrundbeschaffenheit genauer unter die Lupe genommen werden. Nicht saugfähige, mineralische Untergründe und Holzoberflächen grundierst Du mit einem Haftgrund. Für mineralische Untergründe bzw. stark saugfähige Wände (z. B. bei Gipskartonplatten) verwendest Du besser einen Tiefengrund. Auch, wenn die Untergrundbeschaffenheiten einer Wand variieren. Mit dem Tiefengrund kannst Du das Saugverhalten des Untergrundes ausgleichen, sodass der Edelputz nach dem Auftragen schön gleichmäßig aussieht.

Die Trocknungszeit einer Grundierung variiert je nach Produkt. Bitte beachte stets die Herstellerangaben. Als Fausregel gilt: Lass die Wand eine Nacht durchtrocknen, dann kannst Du weiterschaffen.

Wenn Du Tiefengrund auftragen möchtest, muss dieser anschließend gute 12 Stunden trocknen. Danach kannst Du sofort mit dem Streichen oder Tapezieren loslegen.

Auch der Haftgrund muss 12 Stunden durchtrocknen, bevor Du die Wand weiter bearbeiten kannst.

Bei der Putzgrundierung müssen Temperatur und Luftfeuchtigkeit berücksichtigt werden. Bei einer Temperatur von 20° C und eine Luftfeuchtigkeit von 65 %, reichen hier ebenfalls 12 Stunden Trocknungszeit, bevor es weitergehen kann.

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