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Energetisch sanieren

Energetisch sanieren: in 5 Schritten

Dein Haus ist in die Jahre gekommen, die Nebenkostenabrechnung astronomisch hoch? Ein klarer Grund, die Bude energetisch zu sanieren.

Mit einer energetischen Sanierung kannst Du einiges an Energie und Geld sparen. Vor allem, wenn Du Dir die Hände schmutzig machst und bestimmte Arbeiten selbst durchführst. Ein geringerer Energieverbrauch bedeutet natürlich auch, dass Du Ressourcen schonst und Deinen Beitrag zum Umweltschutz leistest. Welche Sanierungsmaßnahmen das größte Energiesparpotenzial haben und sich für Dich lohnen, kannst Du in unserem Energiespar-Rechner abfragen.

Du hast den Willen. Wir den Überblick. So sanierst Du energetisch – in fünf Schritten.

Energetisch sanieren: Projekte

Energetisch sanieren? Kannst Du. Als ersten Schritt legst Du Dir am besten einen Plan zurecht, welchen Bereich des Hauses Du zuerst modernisieren willst. Sanierungsarbeiten bauen aufeinander auf.

Die Faustregeln beim energetischen Sanieren lauten:

Von außen nach innen. Wenn Du das komplette Haus sanierst, fang mit den Außenarbeiten an Fassade und Dach an. Danach kannst Du neue Fenster und Türen einsetzen. So stellst Du sicher, dass sich die Fenster optimal in die neue Fassade fügen und alles gut dicht ist. Zu guter Letzt folgt der Innenesbau mit z. B. dem Heizungsaustausch.

Von oben nach unten. Wenn es ans Dämmen und Isolieren geht, fang beim Dach an. Von da kannst Du Dich runter zur obersten Geschossdecke vorarbeiten, der Kellerdecke, usw.

Anleitungen, wie Du energetische Sanierungsarbeiten selbst durchführen kannst, findest Du hier.

Energetisch sanieren: Hausdämmung

Im Zuge der energetischen Sanierung des Hauses die Fassade, das Dach oder die Kellerdecke zu dämmen, hat viele Vorteile. Du verlierst weniger Wärme und sparst an Heizkosten, hast mehr Wohnkomfort und weniger Ärger mit Schimmel. Außerdem hilft es Dir, eine Wärmepumpe zu betreiben.

Zur Pflicht wird eine Dämmung erst dann, wenn Du in einem Altbau wohnst, der den Mindestwärmeschutz nicht erfüllt. Dann solltest Du die oberste Geschossdecke oder alternativ das Dach dämmen. Eine Fassadendämmung ist nötig, wenn Du einen neuen Putz aufträgst oder eine neue Verkleidung anbringst. Das ist so in der Energieeinsparverordnung (EnEV) vorgeschrieben.

Um Dich bei Deinem Projekt Fassadendämmung zu unterstützen und Dir bei der Wahl des richtigen Dämmsystems und Materials zu helfen, wende Dich an den Baumit Beratungsservice.

Energetisch sanieren: Fenster und Haustür austauschen

Du wohnst in einem Altbau, Deine Energiebilanz im Keller? Eine große Schwachstelle für den Wärmeschutz eines Gebäudes sind oft Fenster und Haustür. Darüber kannst Du bis zu 20 % an Raumwärme verlieren. Eine große Abhilfe schaffen z. B. Fenster mit Zweifach- oder Dreifachverglasung. Wie dicht ein Fenster ist, erkennst Du an dem Wärme­durchgangs­koeffizient U. Je geringer der U-Wert, desto geringer Dein Energieverlust:

  • Fenster mit Zweifach­verglasung: 1,1–1,4 U
  • Fenster mit Dreifach­verglasung: < 1,1 U

Energetisch zu sanieren und Deine alten Fenster gegen modernere auszutauschen, lohnt Dein Geld. Übrigens schützen Dich neue Fenster und eine neue Haustür auch besser vor Lärm und Einbrechern.

Energetisch sanieren: Heizung erneuern

Je älter ein Heizkessel ist, desto ineffizienter arbeitet er. Vor allem, wenn Du das Haus gerade frisch gedämmt hast. Er verbraucht noch genauso viel Energie für die Wärmegewinnung, Du selbst aber benötigst deutlich weniger. Deshalb lohnt es sich, eine Heizungsanlage nach spätestens 15–20 Jahren auszutauschen.

In Kombination mit einer Solarthermieanlage, die die Sonneneinstrahlung zum Erwärmen des Wassers nutzt, und einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, die die Luft in Innenräumen automatisch mit frischer Außenluft austauscht und dennoch die Wärme erhält, kannst Du einiges an Heizkosten sparen.

Wenn Du im Zug Deiner energetischen Sanierung die Heizungsanlage erneuerst, denk also dran:

  • die Heizungsrohre zu dämmen
  • die Heizungspumpe auszutauschen
  • einen hydraulische Abgleich der Heizungsanlage vorzunehmen
  • und den alten Heizkessel auszutauschen

Sanierte Anlagen richtig warten

Energetisch sanieren heißt oft, dass die eine oder andere neue Anlage bei Dir installiert wird. Unser Tipp ist: Lass Dich vom Fachpersonal in alle neue Techniken einweisen und Dir vor allem zeigen, wie Du sie richtig wartest. Wenn Du Anlagen gut instand hältst, verlängerst Du nicht nur die Lebensdauer, sondern minimierst auch Ausfallzeiten und nachträgliche Kosten.

Energetisch sanieren: Energie und Strom sparen

Energie und Kosten sparen kannst Du immer – ganz gleich, ob Du Dein Haus energetisch sanierst oder nicht. Viele der Sparmaßnahmen sind sogar recht günstig. Z. B. bringt es schon eine Menge, wenn Du ineffiziente Pumpen austauschst, beim Heizen ein Thermosthat benutzt oder Dich um eine Alternative zur Stromproduktion bemühst wie etwa eine Solaranlage bzw. Photovoltaikanlage für das Dach oder Deinen Balkon. Mehr Infos dazu findest Du hier.

Fördermittel für energetische Sanierung

Energetisch zu sanieren kostet Geld. Da lohnt sich ein Blick auf die staatlichen Förderprogramme für Deine Projekte. Mehr Infos zu den wichtigsten Anlaufstellen und wie Du einen Förderantrag stellst, findest Du im Kapitel Energetisch sanieren: Förderungen.

Energetisch sanieren: Was bedeutet das?

Energetisch sanieren bedeutet, dass Du Baumaßnahmen vornimmst, um Deinen Energieverbrauch zu senken.

Und das lohnt sich. Ein vollsaniertes Gebäude verbraucht laut der Verbraucherzentrale im Schnitt 52 % weniger Energie als vor der Sanierung. Zu den energetischen Sanierungsmaßnahmen gehört, dass Du:

  • Fassade, Dach und Kellerdecke dämmst
  • einen Sonnenschutz durch Markise oder Rollos anbringst
  • die Heizungsanlage erneuerst
  • die Lüftungsanlage erneuerst
  • Fenster und Türen erneuerst
  • eine Photovoltaikanlage montierst
  • oder eine Solarthermieanlage einbaust

Dabei macht es einen riesigen Unterschied, ob Du nur ein Fenster austauschst oder zusätzlich die Fassade dämmst. Am meisten Energie sparst Du, wenn Du alle Maßnahmen miteinander kombinierst.

Energieersparnis durch energetische Sanierung

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Quelle: Die Zahlen orientieren sich an den Angaben der VBZ, Stand 10/23

Energetisch sanieren: Lohnt sich das für mich?

Du willst Dich erst einmal unverbindlich erkundigen, ob sich eine energetische Sanierung für Dich lohnt? Finde es heraus mit dem HORNBACH Energiespar-Rechner. Der Konfigurator ist kostenfrei und die Bedienung denkbar leicht.

Wichtige Daten, die Du parat haben solltest, sind:

  • Deine PLZ
  • Gebäudeart (ob Ein- oder Mehrfamilienhaus)
  • Baujahr
  • Wohnfläche in m 2
  • Heizungsart
  • und Dein bisheriger Jahresverbrauch in kWh

Probier Dich durch die verschiedenen Sanierungsmaßnahmen durch. Anhand der Energiekennzahlen siehst Du, ob und mit welchen Maßnahmen Du am meisten Geld und Energie sparst.

Bitte beachte: Die von Dir ermittelten Energiekennzahlen dienen lediglich der Orientierung und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Informiere Dich auf jeden Fall vor der Realisierung einer Maßnahme bei Deinem Energieberater über die vollständigen Richtlinien und Bedingungen zur Sanierung.

Du willst direkt mit dem energetischen Sanieren loslegen? Hier geht es zu den Anleitungen: Energetisch sanieren: Projekte.

Energetisch sanieren: Beratung

Damit Du einen Anspruch auf Fördergeld hast, musst Du nachweisen können, dass Deinem Sanierungsvorhaben eine sorgfältige Planung zugrunde liegt und dieses fachgerecht begleitet wurde. Was Du also brauchst, sind ein Energieeffizienz-Experte (EEE) als Berater sowie einen so genannten individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP).

Energieeffizienz-Experte (EEE)

Ein Energie­effizienz-Experten ist der richtige Ansprech­partner für Dich, wenn es um das energetische Sanieren geht. Er erstellt für Dich einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP), um zu zeigen, welche Baumaßnahmen Du in welcher Reihenfolge vornehmen solltest, damit Du möglichst viel Energie sparst. Zudem überwacht er die Sanierungsarbeiten und stellt so ihre Qualität sicher.

Der von Dir beauftragte Energieeffizienz-Experte muss von dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) als Energieberater für Wohngebäude zugelassen sein. Eine Übersicht an staatlich anerkannten Energieberatern findest Du in der Energieeffizienz-Expertenliste.

Der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP)

Der individuelle Sanierungsfahrplan bezeichnet die Strategie, mit der Du Dein Zuhause Schritt für Schritt energetisch sanieren willst. Er wird von Deinem Energieeffizienz-Experten erstellt.

Inhalt des iSFP:

  • wie der energetische Ist-Zustand Deiner Immobilie aussieht, unterteilt in einzelne Bereich wie z. B. der aktuellen Dämmwirkung des Daches oder der Warmwasser-Aufbereitung
  • welche Baumaßnahmen für das Gebäude in Frage kommen
  • welches Einsparpotenzial diese Baumaßnahmen haben
  • mit welcher Kombination an Maßnahmen Du die meiste Energie sparen kannst
  • mit welchen finanziellen Investitionen Du für die energetische Sanierung rechnen musst
  • welche Fördermittel für Dich in Frage kommen
  • wie Du erneuerbare Energien für die Sanierungsmaßnahmen einsetzen und wie viel CO 2 Du dabei einsparen kannst.

Einen individuellen Sanierungsfahrplan kannst Du für Einzelmaßnahmen oder eine komplette Gebäudesanierung erstellen lassen. Er ist nicht verpflichtend, aber sinnvoll, wenn Du die Energieeffizienz Deines Hauses langfristig steigern willst.

Förderung für den Sanierungsfahrplan

Schon gewusst? Der individuelle Sanierungsfahrplan wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bis zu 80 % der Kosten bezuschusst. Den Förderantrag kannst Du als Hausbesitzer, Mieter oder Eigentümergemeinschaft stellen. Voraussetzung für den Zuschuss ist, dass*:

  • das Gebäude ist mind. zehn Jahre alt
  • Du es selbst als Wohngebäude nutzt
  • es sich entweder um ein Ein-, Zwei- oder Mehrfamilienhaus handelt

*Stand 10/23

Individuellen Sanierungsfahrplan erstellen – so geht's

Der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) ist darauf ausgelegt, dass Du mit möglichst geringen finanziellen Mitteln möglichst viel Energie und Geld sparst.

Bereit? In nur sechs Schritten gelangst Du zu Deinem individuellen Sanierungsfahrplan.
Schritt 1: Vor-Ort-Gespräch

Der erste Termin mit Deinem Energieeffizienz-Experten (EEE) findet bei Dir Zuhause statt. Zusammen erarbeitet ihr Deine individuellen Wünsche und Bedürfnisse an die energetische Sanierung heraus. Auch Themen wie der altersgerechte Umbau des Hauses, die Erweiterung der Wohnfläche oder Steigerung des Wohnkomforts können dort mitreinspielen.

Schritt 2: Ist-Zustand des Gebäudes erfassen

Der EEE nimmt eine Analyse des energetischen Ist-Zustand Deines Eigenheims vor und hilft Dir so, einen realistischen Eindruck vom Effizienzniveau des Hauses zu bekommen. Die einzelnen Bereiche (vom Dach bis zur Warmwasser-Aufbereitungsanlage) werden in sieben verschiedenen Farbklassen dargestellt. Dunkelgrün bedeutet, dass das Effizienzniveau in diesem Bereich voll ausgeschöpft ist. Bei Dunkelrot ist es am niedrigsten. Auf diese Weise erfährst Du, welche Bauelemente sanierungsbedürftig sind.

Schritt 3: Maßnahmenpaket schnüren

Mit den vorhandenen Informationen kann der Energieeffizienz-Experte (EEE) verschiedene Maßnahmenpakete für Deine energetischen Sanierung schnüren. Enthalten sind u. a. die zeitliche Reihenfolge der einzelnen Maßnahmen und die jeweiligen Kosten.

Wenn Du Dich dafür entschieden hast, Dein Haus schrittweise zu sanieren, beachte: Der EEE kann insgesamt nur 2–5 Maßnahmenpakete schnüren, die direkt aufeinander aufbauen. Pro Paket können bis zu fünf Sanierungskomponenten enthalten sein.

Wichtig: Der Individuelle Sanierungs­fahrplan ist max. 15 Jahre gültig. Für Sanierungsmaßnahmen, die Du außer­halb dieser Frist umsetzt, erhältst Du keine Förderung.

Schritt 4: Individuellen Sanierungsfahrplan abstimmen und erstellen

Bei Deinem energetischen Sanierungsvorhaben kommen mehrere unterschiedliche Fahrpläne in Frage? In dem Fall kannst Du Dich für die Variante entscheiden, die Deinen Wünschen am ehesten entspricht. Der Energieeffizienz-Experte erstellt Dir auf dessen Grundlage einen individuellen Sanierungsfahrplan.

Schritt 5: Abschlussgespräch

Nach der detaillierten Ausarbeitung Deines individuellen Sanierungs­fahr­plans, setzt sich der Energieeffizienz-Experte erneut mit Dir zusammen, um die finalen Ergebnisse zu besprechen. Am Ende erhältst Du die folgenden Dokumente:

"Mein Sanierungsfahrplan" enthält die Infos über Dein Maßnahmenpaket mit einem zeitlichen Ablaufplan für die Sanierung, Deine Kosten und energetischen Einsparpotenziale.

"Umsetzungshilfe für meine Maßnahmen" hingegen enthält detaillierte Infos über die einzelnen Sanierungsschritte inkl. technischer Daten wie Dämmstoffdicke, Wärmeleitfähigsstufe (WLS), usw.

Schritt 6: Energetisch sanieren

Bevor Du mit der Umsetzung der Maßnahmen beginnst und Dein Haus energetisch sanierst, denk daran, zuerst einen Zuschussantrag bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zu stellen. Bzw. kannst Du bei der KfW einen Kredit­antrag beantragen. So stellst Du einen Fördermittelantrag.

Im Rahmen der „Bestätigung zum Antrag“ (BzA) bestätigt nun der Energie­effizienz-Experte, dass Du die jeweilige Maßnahme entsprechend Deines individuellen Sanierungs­fahr­plans (iSFP) umsetzt. Nach Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen erhältst Du automatisch einen Extra-(Tilgungs-)­Zuschuss in Höhe von 5 Prozentpunkten.

Wichtig: Förderanträge für energetische Sanierungsmaßnahmen kannst Du nachträglich nicht mehr stellen. Eine zusätzliche, nicht im iSFP aufgeführte Maßnahme kannst Du Dir nicht mit dem iSFP-Bonus fördern lassen. Für diese Maßnahme musst Du einen gesonderten Antrag ohne iSFP-Bonus stellen.

Du legst wert darauf, dass Du beim energetischen Sanieren ausschließlich mit umweltfreundlichen Baumaterialien arbeitest? Bitte Deinen Energieeffizienz-Experten, dass er Deine Wünsche im individuellen Sanierungsfahrplan berücksichtigt. Alle wichtigen Infos zum ökologischen Sanieren von Altbauten und unbedenklichen Baustoffen findest Du in unserem Ratgeber.

Energetisch sanieren: Förderungen

Es gibt verschiedene Förderprogramme, die Du für die Finanzierung Deines energetischen Sanierungsprojekt in Anspruch nehmen kannst. Wichtig ist, dass Du Dich vorab informierst und den Fördermittelantrag rechtzeitig stellst. I. d. R. ist es nicht möglich, die Förderung für eine bereits ausgeführte Sanierungsmaßnahme rückwirkend einzureichen.

Fördermittelantrag stellen – so geht's

Schritt 1: Über Fördermittel informieren

Die wichtigsten Anlaufstellen, um Dich über passende Förderprogramme und deren Richtlinien zu informieren, sind:

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet verschiedene Kredite an, auch in Sonderform mit Tilgungszuschuss, bei dem Du den Kreditbetrag nicht vollständig zurückbezahlen musst. In Frage kommt z. B. die "Bundesförderung für effiziente Gebäude" sowie der Förderkredit "Erneuerbare Energien nutzen". (Stand 10/23)

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert über die „Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)" Einzelmaßnahmen zur energetischen Sanierung sowie die Energieberatung für Wohngebäude. (Stand 10/23)

Um bei möglichen Förderungen immer auf dem neuesten Stand zu bleiben und weitere Programme zu finden, kannst Du unseren Fördermittelkonfigurator nutzen.

Schritt 2: Energieberater beauftragen

Damit Du einen Anspruch auf Fördergeld hast, musst Du nachweisen können, dass Deinem Sanierungsvorhaben eine sorgfältige Planung zugrunde liegt und dieses fachgerecht begleitet wurde. Was Du also brauchst, sind ein Energieeffizienz-Experte (EEE) als Berater sowie einen so genannten individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP). Mehr Infos sowie eine Erklärung beider Begriffe findest Du im Kapitel Energetisch sanieren: Beratung.

Schritt 3: Fördermittelantrag stellen

Stelle den Antrag bei dem zuständigen Förderprogramm.

Wichtig: Bevor Du einen Fördermittelantrag an die BAFA stellst, achte darauf, die "Technische Projektbeschreibungs-ID" (TPB-ID) parat zu haben. Du bekommst sie von Deinem Energieeffizienz-Experten (EEE) gestellt. Die technische Projektbeschreibung beschreibt Deine geplante Sanierungsmaßnahme. Die dazugehörige ID trägst Du in das entsprechende Feld im Online-Antragsformular der BAFA ein.

Die TPB-ID ist unerlässlich, wenn Du das beantragte Fördergeld ausbezahlt bekommen möchtest. Aus Gründen des Datenschutzes ist sie nur zwei Monate gültig.

Schritt 4: Angebot einholen

Jetzt kannst Du Angebote von Fachfirmen bzw. Handwerkern zu den geplanten Sanierungsmaßnahmen einholen. Wenn Du selbst energetisch sanierst, informiere Dich über geeignetes Baumaterial und hole Dir ein Angebot zu den Materialkosten ein. Unsere Berater bei HORNBACH stehen Dir gerne mit Rat zur Seite, ob vor Ort im Markt über die oder über unsere Online Videoberatung.

Schritt 5: Verwendungsnachweis einreichen

Wenn Du Deine Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen hast, musst Du einen Verwendungsnachweis bei dem zuständigen Förderprogramm einreichen.

Wichtig: Bevor Du einen Fördermittelantrag bei der BAFA gestellt hast, achte darauf, die "Technischen Projektnachweis-ID" (TPN-ID) parat zu haben. Du bekommst sie von Deinem Energieeffizienz-Experten gestellt. Mit dem technischen Projektnachweis bestätigt der Energieffizienz-Experte (EEE), dass die von Dir ausgeführten Maßnahmen die technischen Anforderungen der Förderrichtlinien erfüllen. Entsprechend trägst Du die dazugehörige ID in den Online-Verwendungsnachweis des BAFA ein.

Die TPN-ID ist unerlässlich, wenn Du das beantragte Fördergeld ausbezahlt bekommen möchtest. Aus Gründen des Datenschutzes ist sie nur zwei Monate gültig.

Schritt 6: Fördergeld-Auszahlung

Nach Prüfung Deiner Unterlagen bekommst Du die Förderung ausgezahlt. Die Bearbeitungszeit kann je nach Förderprogramm unterschiedlich ausfallen.

Mit dem HORNBACH Fördermittelkonfigurator bekommst Du nach einer kurzen Online-Abfrage eine Übersicht mit den zu Deiner Sanierung passenden Förderungen und deren Voraussetzungen.

Energetische Sanierung steuerlich absetzen

Seit Anfang 2020 erhältst Du als Immobilieneigentümer eine steuerliche Förderung, wenn Du Dein Haus energetisch sanierst und die Förderrichtlinien erfüllst. Steuerlich förderfähige Sanierungsmaßnahmen sind z. B. Wärmedämmung, Fensteraustausch oder Heizungseinbau. Beachte: Du kannst entweder von dem Steuervorteil profitieren oder Förderprogramme der KfW bzw. des BAFA in Anspruch nehmen. Beides zusammen geht nicht.

Häufige Fragen zum energetischen Sanieren

Wann amortisieren sich meine energetischen Sanierungsmaßnahmen?

Wann sich Deine energetischen Sanierungsmaßnahmen lohnen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Darunter:

  • Welche Sanierungsmaßnahmen hast Du umgesetzt?
  • Welches Energiesparpotenzial bringen die energetischen Maßnahmen mit?
  • Wie hoch war Dein Anteil an den Sanierungskosten?
  • Welche Förderungen hast Du in Anspruch nehmen können?

Energetisch zu sanieren ist allerdings immer eine gute Investition in die Zukunft. Langfristig zahlt es sich aus. Die Amortisationszeit beläuft sich i. d. R. auf 8–15 Jahre.

Was kostet eine energetische Komplettsanierung?

Jedes Haus ist energetisch anders. So lassen sich auch keine pauschalen Angaben über die Kosten einer Komplettsanierung machen. I. d. R. werden die Kosten pro m 2 angegeben. Sie können je nach Baustoff, Montagesystem und Ist-Zustand des Gebäudes variieren.

Diese Zahlen hier sind Richtwerte und beziehen sich auf die jeweils günstigste Ausführung:

  • Dachdämmung: ab 100 €/m 2
  • Fassadendämmung: ab 30 €/m 2
  • Dachbodendämmung: ab 25 €/m 2
  • Kellerdeckendämmung: ab 18 €/m 2
  • Fenster: ab 500 €/Fenster ohne Montage
  • Haustür: ab 300 €/Tür ohne Montage
  • Heizungsaustausch (Öl/Gas): ab 5.000 €
  • Lüftungsanlage: ab 2.500 € ohne Wärmerückgewinnung; ab 5.000 € mit Wärmerückgewinnung
  • Solarthermie: ab 12.000 €

Bin ich verpflichtet, mein Haus energetisch zu sanieren?

Unter gewissen Voraussetzungen bist Du als Hauseigentümer gesetzlich dazu verpflichtet, Dein Gebäude energetisch zu sanieren. Das ist u. a. der Fall, wenn Du einen Altbau hast, der vor dem 01.02.2022 gebaut, gekauft oder an Dich vererbt wurde. Die Pflicht gilt für alle Hauseigentümer, die das Gebäude vermieten. Nach Hauskauf musst Du die energetische Sanierung innerhalb von zwei Jahren durchführen. Bei Eigentümerwechsel und Erbschaft gilt: Energetisch sanieren muss derjenige, der das Gebäude übernimmt.

Weitere Pflichten findest Du im Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) aufgeführt.

Wenn Du der pflichtgemäßen energetischen Sanierung nicht nachkommst, begehst Du laut § 27 EnEV eine Ordnungwidrigkeit. In diesem Fall kann das ein Bußgeld von bis zu 50.000 € nach sich ziehen.

Welche energetische Sanierungsmaßnahme lohnt sich am meisten?

Energetisch zu sanieren lohnt sich bei einem Altbau eigentlich immer, wenn Du die Energieffizienz des Gebäudes erhöhen möchtest. Zusätzlich minderst Du dadurch Deine laufenden Energiekosten, lebst umweltfreundlicher und steigerst den Wert Deiner Immobilie. Welche Sanierungsmaßnahmen sich am meisten lohnen, hängt von verschiedenen Faktoren ab wie z. B. dem Ist-Zustand des Hauses, Deines Heizungs- oder Dämmsystems.

Eine Studie der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online besagt, dass die Fassadendämmung die höchsten Einsparungen bringt, dicht gefolgt von der Dachdämmung und dem Tausch der Heizungsanlage.

Welche Sanierungsmaßnahme sich spezielle in Deinem Haus am meisten lohnen, kannst Du über den HORNBACH Energiespar-Rechner abfragen.

Wann lohnt sich eine Sanierung nicht mehr?

Ob sich eine energetische Sanierung für Dich lohnt, hängt i. d. R. von drei Faktoren ab:

1. Energieeinsparungen: Sind diese so gering, dass Du nicht mal mehr die Investitionskosten abdecken kannst, lohnt sich die energetische Sanierung für Dich nicht.

2. Investitionskosten: Wenn die Sanierungskosten bei mehr als 75 % der Investitionskosten für einen Neubau liegen, lohnt sich die Sanierung wirtschaftlich nicht mehr. Eine Ausnahme stellt der Erhalt von historischen Gebäuden.

3. Nutzungsdauer: Wenn Du das Gebäude nur noch kurze Zeit nutzt, lohnt sich die Sanierung eher nicht. Eine Ausnahme kann bestehen, wenn Du den Immobilienwert für einen Verkauf steigern möchtest.

Ist eine PV-Anlage Teil der energetischen Sanierung?

Die Photovoltaikanlage (PV-Anlage) ist laut der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) keine förderfähige energetische Sanierungsmaßnahme. Die Montage einer PV-Anlage kann allerdings die Energieeffizienz Deines Gebäudes erhöhen. Die Produktion von Solarstrom ist zudem deutlich CO2-ärmer und umweltfreundlicher. Zusätzlich sparst Du an Stromkosten, wenn Du Dir den Strom selbst produzierst. Deshalb unterstützt der Staat den Kauf und die Montage von Photovoltaikanlagen, z. B. über die Förderung des Erneuerbare Energien Gesetz (EEG).

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