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Du hast den Samen gesät. Dein Gemüse mit Hingabe groß gezogen. Jetzt ist der Moment gekommen, auf den Du seit Wochen hingefiebert hast: die Ernte.

Bevor wir tiefer ins Thema einsteigen, vorab ein paar grundsätzliche Tipps zur Gemüseernte:

  • Wenn möglich, ernte Dein Gemüse bei trockenem Wetter.
  • Ideal ist eine Ernte am Vormittag. An heißen Tagen verdunsten die Pflanzen viel Wasser – und werden dadurch im Laufe des Tages nicht nicht nur schlapp, sondern auch weniger lang haltbar. Ausnahme von der Regel sind z. B. Feldsalat, Spinat oder Rucola. Die erntest Du besser abends, dann ist der Nitratgehalt deutlich niedriger als morgens.
  • Achte beim Ernten darauf, die Frucht nicht zu verletzten.
  • Bring Dein Gemüse nach der Ernte direkt ins kühlere Haus, den Keller oder lege es ggfs. in den Kühlschrank.

Ernten und aufbewahren

Noch auf der Suche nach dem richtigen Gemüse? Hier wirst Du fündig!

Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um das Ernten von Gemüse.

Es gibt 2 recht eindeutige Faktoren, ob Dein Gemüse reif für die Ernte ist: Größe und Farbe. Trotzdem unsicher?

Hier noch ein paar weitere Tipps für Dich:

  • Tomaten, Klassiker im Gemüsegarten. Bei roten und gelben Tomaten ist es recht einfach, den richtigen Erntezeitpunkt zu finden. Die Frucht ist kräftig rot oder gelb gefärbt und lassen sich leicht vom Strauch lösen. Bei grünen Tomatensorten gilt: Ist die Frucht weich, ist sie erntereif.
  • Bei Gurken ist die Faustregel: Etwa 3 Wochen nach der Blüte ist sie reif für die Ernte. Erntest Du regelmäßig, stimuliert das die Blütenbildung – so hast Du länger was von Deiner Pflanze.
  • Zucchini schmecken am besten, wenn Du sie bei einer Größe von etwa 15 cm erntest. Je größer eine Zucchini wächst, umso beeindruckender ist sie zwar, sie schmeckt dann aber auch wässrig.
  • Mache beim Kürbis einfach eine Klopfprobe: Klingt hohl? Dann ist der Kürbis bereit für die Ernte.

Frühlingsgemüse kann in der Regel schon im März eingepflanzt werden – und ist entsprechend auch früh mit der Ernte dran. Zum Frühgemüse gehören u. a. Kohlrabi, Radieschen oder auch Spinat.

Bie vielen Gemüsesorten geht der höhere Ertrag nämlich auf Kosten des Geschmacks. Beispiel Kohlrabi: Lässt Du ihn länger in der Erde wachsen, damit er noch größer wird, kann er schnell holzig schmecken.

Neben Frühgemüse gibt es auch späte Gemüsesorten wie z. B. Karotten oder Rosenkohl. Bei Herbstgemüse kannst Du Dir etwas Zeit lassen mit der Ernte.

Wurzelgemüse wie Karotten oder Rettich werden noch leckerer, je länger Du sie wachsen lässt.

Manche Gemüsesorten erntest Du sogar am besten erst nach dem ersten Frost. Dazu gehört u. a. Rosenkohl.

Bei vielen Gemüsesorten reichen schon Deine Hände völlig aus. Tomaten, Radieschen oder Zucchini kannst Du einfach lösen, aus der Erde ziehen oder vorsichtig abdrehen.

Beim Ernten kannst Du aber auch ein scharfes Messer oder eine Schere nutzen. Bei Gemüsesorten, die unterirdisch wachsen, wie Kartoffeln oder Karotten, kannst Du auch einen Spaten oder eine Grabegabel für die Ernte nutzen.

Während Du Brombeeren, Pflaumen und Birnen in der Regel schon ab Juli ernten kannst, brauchen z. B. Äpfel oder Mirabellen ein wenig länger, bis sie reif sind. Die Ernte steht erst ab August an.

Einen guten Überblick über den richtigen Zeitpunkt für die Obsternte gibt Dir unser Erntekalender.

Bei der Apfelernte gibt es eine Besonderheit: Es gibt die Pflückreife und die Genussreife. Was das bedeutet?

Um zu prüfen, ob Du Deine Äpfel schon ernten kannst, hebe den Apfel leicht an und drehe sanft. Lässt sich der Apfel leicht lösen, hat er die Pflückreife erreicht und Du kannst ernten.

Bei manchen Apfelsorten ist der Biss in den Apfel direkt nach der Ernte allerdings eine herbe Enttäuschung. Die Äpfel haben zwar die Pflückreife erreicht, Du musst sie aber erst noch lagern, bis sie auch die Genussreife erreicht haben. Erst dann schmeckt der Biss in den Apfel.

Es gibt aber auch Apfelsorten, bei denen Pflückreife und Genussreife zusammenfallen. Mach Dich also vor der Ernte schlau, welchen Apfelbaum Du im Garten stehen hast.

aepfel ernten

Es gibt 3 praktische Helfer für die Obsternte:

  • Rollsammler
  • Obstpflücker
  • Erntetasche

Du willst heruntergefallenes Obst oder Nüsse möglichst rückenschonend aufsammeln? Greif zum Rollsammler. So funktioniert der Nuss- und Obstsammler: Am Ende eines teleskopierbaren Stiels ist ein aus Stahlblech und Kunststoff hergestellter Greifer.

Den Greifer rollst Du über den Boden, dabei nimmt er auf einer Breite von etwa 30 cm Obst und Nüsse auf – ohne dass Du Dich dafür krumm machen musst.

Auf der wackeligen Leiter am Obstbaum hängen – diese Zeiten sind vorbei. Bequemer ist die Obsternte mit einem Obstpflücker.

Der Obstpflücker hat einen mit Zacken besetzten Metallrand, mit dem Du das Obst vom Baum lösen kannst. Das Obst verschwindet dann im integrierten Auffang und Du kannst bequem ernten. Für den Obstpflücker gibt es teleskopierbare Stiele, die sich bis zu 3 m ausfahren lassen. Unzugängliche Stellen waren gestern.

Obst ernten geht besonders schnell, wenn Du Dir eine Erntetasche umhängst.

Die Erntetasche ist tiefer als eine gewöhnliche Tasche, dadurch musst Du sie nicht so oft leeren. Ein weiterer Vorteil: Die Erntetasche kannst Du nach dem Gebrauch ganz einfach mit Wasser abspülen.

Obst und Gemüse sind geerntet, Du kannst aber nicht direkt alles verarbeiten? Richtig gelagert kannst Du viele Obst- und Gemüsesorten mehrere Tage frisch halten.

  • Kartoffeln: Nachdem Du die geernteten Kartoffeln noch etwas in der Sonne hast trocknen lassen, ab damit an einen kühlen und dunklen Ort – ein Keller ist ideal. Ausführliche Infos gibt es hier: Kartoffeln lagern.
  • Radieschen: Dreh die Blätter ab und lagere die Radieschen im Kühlschrank.
  • Tomaten: Bei Zimmertemperatur halten es Tomaten gut und gerne 2 Wochen aus. Wichtig ist, dass Du die Tomaten nicht unmittelbar neben anderem Obst und Gemüse lagerst. Tomaten verströmen Ethylen, dass die Reife der anderen Obst- und Gemüsesorten beschleunigt.
  • Karotten: Möhren mögen es dunkel und kühl – das Gemüsefach im Kühlschrank oder ein Keller sind ideal.
  • Salat: Grundsätzlich erntest Du Salat am besten kurz vor dem Verzehr, denn die meisten Sorten lassen sich nur sehr kurze Zeit lagern. Lege den Salat ins Gemüsefach des Kühlschranks. Um ihn länger frisch zu halten, kannst du ihn in ein feuchtes Tuch einwickeln.
  • Zwiebeln: Lagere Zwiebeln dunkel und trocken, so keimen sie nicht so schnell.

obst gemuese lagern

  • Äpfel: Äpfel kannst Du an einem trockenen, dunklen Ort lagern. Ideal ist ein Keller. Achte darauf, dass die Äpfel keinen direkten Kontakt haben. Dabei helfen Schichten aus Zeitungspapier. Kontrolliere regelmäßig und sortiere faule Äpfel aus. Natürlich kannst Du Äpfel auch im Kühlschrank lagern.
  • Birnen: Bei den Birnen kommt es bei der Lagerung darauf an, wie reif das Obst ist. Reife Birnen gehören in den Kühlschrank, unreife Birnen kommen in den Vorratsschrank oder Keller.
  • Beeren: Beeren sind empfindlich – im besten Fall isst Du sie gleich nach der Ernte. Wenn Du sie doch lagern musst, dann im Kühlschrank. Wasche sie erst direkt vor dem Verzehr.
  • Zwetschgen und Pflaumen: Zwetschgen und Pflaumen kannst Du im Kühlschrank etwa 3 Tage lagern. Schlag sie am besten in ein feuchtes Tuch ein, dann überstehen sie die Lagerung besser.
  • Kirschen: Lass bei der Ernte den Stil dran und lagere sie im Gemüsefach des Kühlschranks. Die Kirschen erst direkt vor dem Verzehr waschen, so werden sie nicht matschig.

Du hast mehr geerntet, als Du momentan brauchst? Oder Du willst Dich als Selbstversorger das ganze Jahr von eigenem Obst und Gemüse ernähren? Dann führt kein Weg am Einmachen vorbei. Das Ziel: Lebensmittel lange haltbar machen.

Natürlich kannst Du viele Obst- und Gemüsesorten auch haltbar machen, indem Du sie einfrierst. Bei einer ordentlichen Ernte wird der Platz im Tiefkühler allerdings schnell knapp. Die eingemachten Lebensmittel kannst Du entspannt im Vorratsschrank oder im Keller lagern – und sparst Dir Zeit. Denn Auftauen ist nicht nötig bei eingemachten Lebensmittel. Deckel auf und genießen!

Verwende fürs Einmachen frische Lebensmittel ohne Druckstellen. Wasche Obst und Gemüse vorm Verarbeiten gründlich. Das gilt für alle Methoden zum Einmachen von Lebensmitteln.

Beim klassischen Einmachen kochst Du die Lebensmittel zuerst und füllst sie dann heiß in sterile Gläser, die sich luftdicht verschließen lassen. Beim Abkühlen bildet sich ein Vakuum, dass den Glasinhalt konserviert.

Klassiker beim Einmachen sind Marmelade, Konfitüre oder Kompott. So geht's: Obst wird direkt mit Gelierzucker oder Zucker erhitzt. Üblicherweise ist das Mischverhältnis 1:1 (gleiche Menge an Obst und Zucker), aber auch 2:1 oder 3:1 sind möglich.

Liköre oder Sirup kannst Du übrigens auch einmachen.

Beim Einkochen – manchmal auch Einwecken genannt – füllst Du das Einkochgut in sterile Gläser. Deckel drauf und ab ins Wasserbad. Je nachdem, was Du einkochen möchtest, brauchst Du eine konstante Temperatur zwischen 85–100 °C. Nach einer festgelegten Zeit bleibt das Glas durch Unterdruck verschlossen. Während des Abkühlens der Gläser bildet sich ein Vakuum.

Einkochen kannst Du im Topf, Backofen oder im Einkochautomat.

einmachen

Im Gegensatz zum Einmachen und Einkochen werden die Lebensmittel beim Einlegen nicht erhitzt. Du kannst Lebensmittel süß, sauer oder in Öl einlegen.

Das Einmachen in Öl ist z. B. typisch für mediterrane Länder. Das Öl schließt das Eingelegte luftdicht ab und konserviert es. Du kannst Kräuter oder Gewürze mit ins Öl geben. Besonders beliebt ist das Einlegen in Öl bei Paprika, Tomaten, Artischocken, Peperoni, Auberginen und Zucchini.

Eine besondere Form des Einlegens ist das Fermentieren. Beim Fermentieren werden Stoffe durch Bakterien, Pilze oder Enzyme umgewandelt. Während der Fermentation entstehen Gase, Alkohol oder Säure, deshalb musst Du den Deckel auch entweder leicht geöffnet halten oder regelmäßig lüften. Ein fermentierter Klassiker: Sauerkraut.

Egal ob Einmachen, Einkochen oder Einlegen: Lagere die Gläser an einem dunklen und kühlen Ort. Ein Keller ist natürlich ideal, eine Vorratskammer ist aber auch ein guter Platz für Eingemachtes. Wichtig ist, dass die Gläser nicht in direktem Sonnenlicht stehen und vor Frost geschützt sind.

Tipp: Beschrifte die Gläser und schreibe das Datum dazu, an dem Du die Lebensmittel eingemacht hast. So verlierst Du nicht den Überblick.

Es kann beim Einmachen immer mal was schief gehen. Ist der Inhalt verdorben, erkennst Du das in der Regel daran, dass sich der Deckel wölbt oder der Glasdeckel nur noch lose aufliegt. Grundsätzlich solltest Du beim Öffnen des Glases immer einen Blick auf den Inhalt werfen: Sieht alles noch gut aus? Wie riecht der Inhalt?

In seltenen Fällen können verdorbene Lebensmittel zu Botulismus, einer schweren Lebensmittelvergiftung, führen. Erste Anzeichen sind in der Regel Mundtrockenheit, gefolgt von Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

Botulismus entsteht, wenn Lebensmittel beim Einmachen nicht ausreichend erhitzt werden. Sporen des Errgers überleben dann das Einmachen, können auskeimen und Toxine bilden.

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