Pflanzzeit Obstbäume
Wenn Du einen Obstbaum pflanzen möchtest, ist der Herbst die beste Pflanzzeit dafür – idealerweise zwischen Oktober und November. Dann ist der Boden noch warm genug, damit der Baum erste Wurzeln bilden kann, bevor der Winter kommt. So kann er im Frühling direkt durchstarten. Obstbäume pflanzen kannst Du auch im Frühjahr, aber dann musst Du öfter gießen, weil es trockener sein kann.
Obstbäume pflanzen: Standort
Das Wichtigste für Obstpflanzen ist grundsätzlich ein sonniger Standort. Nur mit ausreichend Sonne reifen die Früchte und werden herrlich süß. Wenn Du einen besonders schattigen Garten hast, solltest Du auf Hochstämme zurückgreifen, die bekommen durch den hohen Wuchs noch am meisten Licht ab. Mehr zu den verschiedenen Baumarten erfährst Du in
Geschützt sollte der Standort auch auch sein. Starke Wettereinflüsse wie Regen oder sogar Hagel können die reifenden Früchte beschädigen und die Ernte schmälern. Allerdings sind vor allem heimische Apfel- oder Birnensorten durchaus robust und können die üblichen Wetterkapriolen gut wegstecken.
Unterschiedliche Früchte, unterschiedliche Ansprüche! Man kann aber allgemein sagen, dass Obstgewächse eher einen nährstoff- und humusreichen Boden bevorzugen. Ist der Boden sehr steinig und fest, solltest Du in die Pflanzgrube noch eine wasserdurchlässige und nährstoffreiche Erdmischung hineingeben. Das erleichtert das Anwachsen. Die Nährstoffzufuhr kannst Du unterstützen, indem Du zweimal im Jahr Stallmist oder Komposterde dazugibst.

Obstbäume pflanzen: So geht's
Nachdem Du den perfekten Platz für Deinen Obstbaum im Garten gefunden hast, geht’s ans Ausgraben des Pflanzlochs. Schnapp Dir einen Spaten und grab ein Loch, das groß genug ist, damit die Wurzeln genug Platz haben. Wichtig: Die Wurzeln sollten nicht gebogen oder geknickt werden.
Noch ein Tipp: Pflanze den Baum nicht tiefer als er vorher in der Baumschule stand. An der hellen Rinde am Stamm kannst Du gut sehen, wo die Grenze sein sollte. Obstbäume pflanzen leicht gemacht.
Dann den Obstbaum vorsichtig hineinsetzen. Anschließend solltest Du ihn anbinden, damit er nicht abknickt. wie das geht, erfährst Du im Kapitel
Obstbäume anbinden
Wenn Du einen Baum frisch gepflanzt hast, ist der Stamm noch dünn und der Baum noch nicht fest verwurzelt. Binde Deinen jungen Baum an und gibt ihm damit Stabilität. Das Anbinden verhindert, dass starker Wind ihn abknickt oder entwurzelt.

Tipp: Auf die richtige Bindetechnik kommt es an. Knote den Strick am Stamm fest, lass bei der kurzen Seite genug Platz für einen späteren Knoten. Verbinde mit dem langen Ende Stamm und Pfahl mit mehreren achtförmigen Schlaufen. Dann wickelst Du den Strick eng vom Pfahl zum Baum und wieder zurück. Die beiden losen Enden verknoten und mit einer Krampe fixieren.
Wühlmauskorb als Schutz für junge Obstbäume
Du hast Probleme mit Wühlmäusen? Besorg Dir vor dem Pflanzen Deines Obstbaums einen Wühlmauskorb – er schützt die jungen Pflanzen vor Wurzelverbiss.
Obstbäume schneiden
Damit Dein frischgepflanzter Obstbaum gut wächst und reichlich Früchte trägt, solltest Du ihn regelmäßig schneiden. Egal ob Pflanzschnitt, Erziehungsschnitt oder Radikalschnitt. Wann Du welchen Schnitt durchführen solltest und worauf Du dabei achten musst, erfährst Du in unserem Ratgeber.
Obstbäume für Balkon und Terrasse
Kein Garten? Macht nichts! Auch aus Deinem Balkon kann eine kleine Obstplantage werden. Es gibt mittlerweile von vielen Obstsorten Züchtungen, die nicht so groß werden und sich im Topf wohlfühlen.
Zwergpfirsiche, Nektarinen und kleine Äpfel kannst Du auf Deinem Balkon anbauen. Da Du auf dem Balkon wahrscheinlich nicht genügend Platz hast um mehrere Pflanzen einer Sorte aufzustellen, empfiehlt es sich selbstbefruchtende Züchtungen zu wählen, damit Du auch sicher sein kannst, dass Du etwas ernten kannst.
Trotzdem kommt es auf die Bedingungen an. Bekommt der Balkon gar keine Sonne ab, wird die Ausbeute nicht besonders groß ausfallen.

Im Kübel solltest Du vor allem auf reichhaltige Erde und die Nährstoffversorgung durch den richtigen Dünger achten. Die Größe des Kübels entscheidet über den Erfolg Deines Obst-Projekts.
Es eignet sich aber nicht jeder Kübel. Unglasierte Tontöpfe lassen viel Feuchtigkeit ungenutzt verdunsten, während besonders dunkle Töpfe sich stark aufheizen und die Wurzeln schädigen können.
Und immer schön viel gießen! Gerade wenn die Pflanzen Früchte tragen, brauchen sie viel Wasser. Am besten morgens gießen, dann kann die Flüssigkeit gleich verwertet werden. Wird hingegen abends gegossen, bleiben die Pflanzen lange feucht und es können sich Pilzkrankheiten bilden.
Alte Obstsorten
Bei alten Obstsorten, auch als historisches Obst bekannt, handelt es sich um altbekannte, bewährte Sorte, die es schon seit vielen Jahren gibt. Sie zeichnen sich insbesondere durch ihre gute Lagerfähigkeit aus. Außerdem sind sie bei Allergikern beliebt, da sie oftmals weniger Allergie auslösen. Die Obstbäume gedeihen am liebsten an sonnigen bis halbschattigen Standorten.
Wilde Obstsorten
Wildobst zeichnet sich vor allem durch seine Anspruchslosigkeit aus, da es kaum Pesitizide oder Dünger benötigt. Darüber hinaus sind die Früchte sehr gesund, da sie viel Vitamin C und Antioxidantien enthalten. Dazu kommt ein intensiver und einzigartiger Geschmack. Wildobst bevorzugt einen sonnigen bis halbschattingen Standort.
Biozertifizierte Obstbäume von FloraSelf
Seit 2023 gibt es biozertifizierte Obstbäume von FloraSelf in unserem Onlineshop. Mit biozertifizierten Obstbäumen triffst Du eine klare Entscheidung für biologische Landwirtschaft.
Selbstbefruchter oder Fremdbefruchter?
Ohne Befruchtung keine Früchte. Wenn Du etwas ernten willst, müssen die Blüten Deines Obstbaums befruchtet werden. Manche Pflanzen sind Selbstbefruchter, die keine andere Pflanze brauchen. Die meisten Obstsorten sind allerdings Fremdbefruchter. Sie sind auf den Pollen einer Befruchtersorte angewiesen, damit sich Früchte bilden können.
Blüten des gleichen Baumes befruchten sich gegenseitig. Es wird also nicht zwingend ein zweiter Baum im Garten gebraucht. Sie sind dennoch für die Pollen anderer Bäume empfänglich und Du kannst Deine Ernte verbessern, wenn Du zwei Exemplare der gleichen Sorte pflanzt.
Typische Selbstbefruchter sind: Mirabelle, Pfirsich, Aprikose, Sauerkirsche, Quitte
Gerade Birnen und Äpfel sind klassische Fremdbefruchter. Sie sind auf den Blütenstaub anderer Exemplare angewiesen. Für deren Befruchtung sind Hummeln und Bienen besonders wichtig. Sie transportieren die Pollen von einer Blüte zur nächsten.
Typische Fremdbefruchter sind: Apfel, Birne, Süßkirsche
Manche Obstsorten gibt es als Selbst- und Fremdbefruchter. Das sind z. B. Zwetschgen und Sauerkirschen, Mirabellen und Reineclaude.
Ohne Hummeln, Bienen und Co. können Fremdbefruchter gar nicht oder nur wenig bestäubt werden und auch Selbstbefruchter tragen deutlich weniger Früchte. Die Windbestäubung ist bei Obstbäumen keine Methode, die ins Gewicht fällt.
Achte also darauf, dass Du diesen fleißigen Helfern einen optimalen Lebensraum in Deinem Garten bietest. Von bestimmten Pflanzen fühlen sich gerade Hummeln und Bienen besonders angezogen. Manche Kräuter locken Schmetterlinge in den Garten.
Als guter Gastgeber sorgst Du dafür, dass die Insekten Rückzugsorte wie Insektenhotels oder Totholz in Deinem Garten finden. Auf Pflanzenschutzmitteln verzichtest Du nach Möglichkeit. Gerade Wildbienen können darauf sehr empfindlich reagieren. Sie lassen sich unter Umständen davon vertreiben oder sterben sogar. Grundsätzlich gilt:
Welche Obstbaumform ist die richtige für mich?
Ob großer Garten, kleiner Garten oder Balkon, es gibt Obstbäume in so ziemlich allen Formen. Du musst Dir nur den passenden Baum aussuchen. Wir zeigen Dir, welche Variationen es gibt und wie groß die Obstbäume werden.
- geringe Größe, Stamm selten höher als 60 cm
- Maximalgröße 3–4 m
- einfaches Ernten
- meist besonders gute Ernte
- muss für eine gute Ernte regelmäßig geschnitten werden
- bei zu großer Krone besteht Gefahr, dass er umstürzt – mit einem Pfahl kannst Du den Obstbaum abstützen

- geeignet für kleine Gärten oder den Balkon
- wächst schmal und gerade nach oben
- braucht wenig Platz
- maximale Höhe 2,5 m
- eignen sich gut als Hecke
- braucht keine Stütze wegen schmaler Krone

- für große Gärten geeignet
- ausladende Krone
- mindestens 7 m Abstand zu andern Bäumen
- wird bis zu 12 m hoch
- trägt meistens erst im vierten Jahr Früchte
- sehr ertragreiche Ernten
- kann 100 Jahre alt werden

- braucht viel Platz
- Kronenansatz liegt bei 1,80 bis 2,20 m
- ausladende Krone
- üppige Ernten
- geeignet für große Wiesen oder auch Weiden mit Tieren (Stamm gegen Tierfraß schützen)
- 3 Baumpfähle von 2,50 m Höhe anbringen, damit er gerade wächst
- kann 100 Jahre alt werden

Obstbäume pflanzen: häufige Fragen
Die beste Pflanzzeit für Obstbäume ist der Herbst (Oktober bis November), da der Boden noch warm ist und die Bäume gut anwachsen können.
Kernobst (z. B. Apfel, Birne) sollte nicht direkt neben Steinobst (z. B. Kirsche, Pflaume) gepflanzt werden, da sie unterschiedliche Bodenansprüche und Krankheitsanfälligkeiten haben.
Obstbäume werden manchmal leicht schräg gepflanzt, um Winddruck auszugleichen oder das Wurzelwachstum zu fördern – meist wird dies aber durch falsches Einpflanzen verursacht und sollte vermieden werden.
Ja, im März ist das Pflanzen noch möglich, vor allem bei frostfreiem Boden und wurzelnackten Bäumen vor dem Austrieb.