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Gartenhibiskus oder Roseneibisch: Ein entscheidender Unterschied
Buschige Pflanzen müssen beschnitten werden – das gilt auch für den Hibiskus. Wenn Du zum richtigen Zeitpunkt die Triebe stutzt, förderst Du gesundes Wachstum und Blütenpracht. Außerdem hat der Formschnitt den Vorteil, dass das Gehölz Dir nicht über den Kopf wächst. Aber bevor Du zur Schere greifst, musst Du wissen, welche Sorte Du vor Dir hast.
Hibiskus oder Eibisch ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Malvengewächse. Normalerweise wächst Eibisch als Strauch, Halbstrauch oder Baum. Mehrere Hundert verschiedene Arten kommen rund um den Globus in unterschiedlichen Klimazonen vor. Entsprechend sind manche Arten winterhart. Andere Hibisken können hierzulande nur als Topf- oder Kübelpflanze gedeihen.
Beliebte Hibiskusarten
So artenreich Hibiskus weltweit vorkommt: Als Zier- und Gartenpflanze sind in Deutschland besonders zwei Arten relevant. Beide stammen ursprünglich aus China.
- Garteneibisch (Hibiscus syriacus): Er wird auch Straucheibisch genannt. Der sommergrüne, winterharte Strauch kann in Mitteleuropa im Garten ausgepflanzt werden. Seine Blütezeit reicht vom Juli bis in den Oktober.
- Chinesischer Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis): Der immergrüne Strauch darf im Sommer auf Balkon oder Terrasse stehen. Er ist aber nicht frosthart. Also pflegst Du ihn als transportable Kübelpflanze. Er blüht von Mai bis Oktober.
Hibiskus im Garten oder im Topf schneiden
Beim Hibiskus schneiden ist der Garteneibisch deutlich robuster als der Chinesische Roseneibisch. Beim Zurückschneiden musst Du also mit etwas Feingefühl vorgehen.
Gartenhibiskus kannst Du stark zurückschneiden. Sollten Dir kleinere Fehler beim Schneiden unterlaufen, steckt der Garteneibisch das meistens ohne Probleme weg. Der Rückschnitt unterstützt beim Garteneibisch unmittelbar die Blütenbildung am einjährigen Holz.
Schnittfehler verträgt der Roseneibisch als Kübel- oder Zimmerpflanze nicht so gut wie die kräftige Outdoor-Verwandte. Beim Topf-Hibiskus solltest Du nicht ins alte Holz schneiden. Eine radikale Verjüngung ist bei diesem Hibiskus heikel.
Dein Ziel beim Hibiskus schneiden im Kübel ist vor allem, die Pflanze bei Bedarf auszulichten oder die Form zu korrigieren. Damit förderst Du ihren blütenreichen und buschigen Wuchs.
Beim Hibiskus schneiden im Frühjahr ist gute Vorbereitung die halbe Miete. Der Rückschnitt ist sowieso nicht kompliziert. Mit etwas Fingerspitzengefühl, dem richtigen Timing und der passenden Ausrüstung hältst Du Deine Pflanze formschön und gesund.

Hibiskus: Hecke schneiden mit der Heckenschere?
Du hast in Deinem grünen Paradies nicht nur Akzente mit Hibiskus gesetzt, sondern gleich eine ganze Hecke als Grundstücksbegrenzung gepflanzt? Dann liegt es nahe, den Formschnitt per Heckenschere zu erledigen.
Wichtig ist, dass die Pflanzen von Anfang an als Hecke erzogen wurden und einen gleichmäßigen Wuchs haben. Ansonsten riskierst Du, beim maschinellen Flächenschnitt zu viele Blütenanlagen zu kappen. Für eine toll blühende Hecke lohnt sich die Handarbeit beim Hibiskus zurückschneiden.
Trage beim Hibiskus stutzen Gartenhandschuhe. Eibisch enthält zwar keine giftigen Pflanzenstoffe. Aber wenn Du empfindliche Haut hast oder allergisch auf Malvengewächse reagierst, sind Kontaktreaktionen wie Juckreiz oder Rötungen möglich.

Wie wird Hibiskus richtig geschnitten?
Die Handschuhe liegen bereit, die Scheren sind keimfrei? Dann kann es losgehen! Bevor Du ans Werk gehst, solltest Du Deinen Garteneibisch auf Frostschäden kontrollieren. Stellst Du Schädlingsbefall fest, versuche Abhilfe zu schaffen, ehe Du zur Schere greifst.
Der Schnitt bei der Freilandpflanze sollte zwischen Mitte Februar und Anfang März passieren, auf jeden Fall vor dem Laubaustrieb. Trockenes, bewölktes Wetter eignet sich für die Gartenarbeit besser als praller Sonnenschein. Aber wie muss man Hibiskus schneiden? So geht es Schritt für Schritt.
- Entferne zuerst totes Holz und beschädigte Zweige. Kratze etwas Rinde ab, wo Du den Schnitt ansetzen willst. Damit stellst Du sicher, dass Du nicht in lebendes Gewebe schneidest.
- Schwache oder kranke Austriebe kappst Du an ihrer Basis.
- Wenn Du Zweige abzwackst, werden sie unterhalb der Schnittstelle neu ausschlagen. Achte auf die Wuchsrichtung und kürze den Trieb mit einem leicht schrägen Schnitt in Richtung eines nach außen zeigenden Blattknotens.
- Widme Dich der Struktur der Pflanze. Versuche, diese luftig zu gestalten. Durch diesen Verjüngungsschnitt wachsen später neue Triebe von unten nach. Wenn Du jungen Hibiskus schneiden willst, gehst Du beim Erziehungsschnitt maßvoll vor.
- Äußere Triebe hältst Du kürzer als die inneren. So bekommt die Pflanze eine schöne, buschige Form.
- Insgesamt kannst Du die Pflanze um etwa ein Drittel zurückstutzen.
Mit dieser Methode kannst Du sogar einen alten Hibiskus schneiden und der Vergreisung der Pflanze vorbeugen.
Wenn die Pflanze im Sommer neu austreibt, kannst Du den Hibiskus auslichten. Dabei kappst Du Neutriebe, die zu lang oder in eine ungünstige Richtung wachsen. Entdeckst Du erkrankte Triebe, schneide diese auch ab. Wirst Du einen massiven Schädlingsbefall anders nicht los, ist es ebenfalls besser, betroffene Triebe zu entfernen.
Blütenbildung beim Hibiskus
Die trompetenförmigen Blüten von Hibiskus bilden sich nacheinander an den Blattachseln der Zweige. Die Blütenblätter fallen nach dem Abblühen von allein ab. Verwelkte Blütenstände kannst Du an ihrem Stiel zwischen Kelch und Trieb abschneiden. Die Pflanze verbraucht dann keine Energie, um Samen zu produzieren.
Beim Chinesischen Eibisch als Zimmer- oder Kübelpflanze schneidest Du nach der Winterruhe quer wachsende und schwache Triebe ab. Die übrigen Triebe kannst Du bis zum fünften Blattknoten einkürzen. Den Schnitt setzt Du oberhalb vom Blattknoten an. Der Trieb wird sich anschließend an dieser Stelle gabeln. Das führt zu einem buschigeren Wachstum und fördert die Blütenbildung an den neuen Verzweigungen.
Beim Schneiden von Zimmerhibiskus geht es weniger um die Verjüngung als um Blütenbildung und Formgebung.
Hibiskus als Hochstamm
Als besonderen Hingucker im Garten kannst Du einen Hibiskus als Baum schneiden. Dabei wird die Pflanze so geformt, dass ein Basistrieb sich ohne Seitentriebe erst ab einer gewissen Höhe verzweigt. Zum Gestalten eines Hochstämmchens nimmt man üblicherweise Chinesischen Roseneibisch. Kalkuliere für Deinen Hochstamm-Hibiskus mehrere Jahre Zeit ein. Und so kannst Du Schritt für Schritt Hibiskus als Stämmchen schneiden:
- Entferne bei einer Hibiskus-Jungpflanze sämtliche Triebe bis auf den kräftigsten. Der wird zum Stamm Deines Bäumchens. Du lässt diesen Haupttrieb im ersten Jahr einfach weiterwachsen.
- Neue Bodentriebe sowie Seitentriebe, die sich am Haupttrieb entwickeln, schneidest Du ab.
- Sobald der Haupttrieb im Frühjahr so hoch wie gewünscht ist, kappst Du ihn. Daraufhin wird er an der Schnittstelle austreiben und seitliche Verzweigungen bilden.
- Dann musst Du beim nächsten Schneiden auswählen. Der Mitteltrieb und etwa fünf starke Seitentriebe bleiben stehen. Das werden die sogenannten Gerüsttriebe. Alle andere schneidest Du an der Basis ab.
- Jedes Jahr lässt Du nun die Gerüsttriebe etwa um zehn weitere Zentimeter wachsen. Die sich entwickelnden Seitentriebe kürzt Du auf etwa fünf Zentimeter. Dadurch entsteht nach und nach eine schön verzweigte Krone.
- Kranke Triebe oder Totholz lichtest Du natürlich aus.
Warum ist das Schneiden von Hibiskus wichtig?
Sowohl Garteneibisch als auch Roseneibisch wächst ausdauernd und verholzend. Am Naturstandort wild wuchernd, kann er bis zu fünf Meter hoch werden. Der Form- und Pflegeschnitt bringt Deinen Gartenpflanzen gleich mehrere Vorteile.
Sträucher neigen dazu, mit der Zeit unten herum zu verkahlen. Das heißt, sie bilden am alten Holz kein Laub und keine Seitentriebe mehr. Mit der Zeit leidet darunter das Erscheinungsbild. Der Schnitt fördert den Neuaustrieb der Pflanze und regt sie zur Verzweigung an. So bleibt der Hibiskus dicht und grün.
Wenn Hibiskus unkontrolliert wächst, kommen sich Triebe in die Quere. Dabei behindern sie einander. Durch übermäßig viel Laub gelangt außerdem nicht mehr genug Licht in die inneren Bereiche der Krone. Dort wachsende Zweige und Blätter verkümmern oder fallen ab.
Beim Hibiskus schneiden sorgst Du für eine gute Belüftung der Pflanze. Das beugt zum Beispiel dem Befall mit Pilzen und Pflanzenkrankheiten vor. Außerdem nimmst Du Schädlingen die Möglichkeit, sich im allzu dichten Laub zu verstecken. Du bemerkst sie, bevor sie sich zu sehr ausbreiten.
Wenn Du den Hibiskus als Kübelpflanze pflegst, muss er in handlichen Ausmaßen bleiben. Sonst bekommst Du ihn zum Überwintern nicht mehr durch die Tür. Auch als Hecke gepflanzt, musst Du Gartenhibiskus schneiden, um seine Funktion als Grundstücksbegrenzung zu erhalten.
Hibiskus-Grünschnitt zur Vermehrung nutzen
Beim Hibiskus schneiden kannst Du abgeschnittene Zweige verwenden, um die Pflanze zu vermehren. Dazu kürzt Du die Zweige mit einem schrägen Schnitt auf etwa 12 Zentimeter ein. Anschließend lässt Du sie entweder im Wasserglas oder direkt in gut feucht gehaltener Erde bewurzeln. Achte dabei auf ausreichende Luftfeuchtigkeit und hab etwas Geduld. Es dauert ein paar Wochen, bis der Steckling Wurzeln bildet.

Der beste Zeitpunkt zum Schneiden von Hibiskus
Bei einigen Gehölzen wie Spiersträuchern oder Rosen ist der Rückschnitt im Herbst üblich. Da liegt die Frage nahe:Wann den Hibiskus schneiden? Im Herbst oder im Frühjahr?
- Gartenhibiskus: Deinen ins Freiland ausgepflanzten Hibiskus-Strauch stutzt Du im späten Winter oder im Frühjahr. Ein guter Zeitpunkt dafür ist Ende Februar. Denk daran, dass in Deutschland ab dem 1. März keine starken Hecken-Rückschnitte mehr durchgeführt werden, da dann die Brutzeit beginnt! Aus Rücksichtnahme auf Vogelnester sind später nur kleine Formschnitte erlaubt. Blüten erscheinen ab Juni an den frischen Austrieben.
- Roseneibisch: Hibiskus schneiden im Topf ist sinnvoll, nachdem er geblüht hat und seine winterliche Ruhephase zu Ende geht. Am besten eignet sich zum Zimmer-Hibiskus schneiden ein Zeitpunkt zwischen Februar und April. Roseneibisch treibt schneller aus als der Straucheibisch und bildet daher auch ein bisschen früher neue Blüten.
Hibiskus im Herbst schneiden ist keine gute Idee. Beim Garteneibisch regt ein Rückschnitt die Bildung neuer Triebe an. Wenn es ab September draußen kälter wird, können frühzeitige, zarte Austriebe Schaden nehmen.
Damit das nicht passiert, solltest du den Hibiskus-Strauch schneiden, wenn der Winter dem Ende zugeht. Du erkennst dann auch, wo über die kalte Jahreszeit Zweige abgestorben sind. Auch der Formschnitt fällt im Spätwinter leichter. Weil der Garteneibisch sein Laub abwirft, hast Du freien Blick auf die Struktur der Pflanze.
Pflege nach dem Rückschnitt
Der Rückschnitt ist vollbracht? Dann braucht Dein Hibiskus nun beste Pflege, um kräftig auszutreiben und seine herrlichen Blüten auszubilden.
Hibiskus verlangt gleichmäßige Feuchtigkeit. Er mag aber keine nassen Füße. Dass sie durstig ist, zeigt die Pflanze mit schlappem Laub und Blütenabwurf an. Achte beim Garteneibisch darauf, bei trockenem Wetter rechtzeitig zu gießen.
Praxistipp: Verwende beim Roseneibisch als Zimmerpflanze besser einen Untersetzer als einen Übertopf. So hast Du direkt im Blick, wann die Pflanze Wasser benötigt, und riskierst nicht, sie unbemerkt zu ertränken.
Von März bis Oktober brauchen Hibisken viel Energie für Blüten und Laub. Ordentlich Nährstoffe gibst Du ihr mit zu Beginn mit Langzeitdünger. In der Saison gönnst Du dem Hibiskus wöchentlich eine Portion Flüssigdünger für Blühpflanzen. Für die korrekte Dosis richtest Du Dich jeweils nach den Herstellerangaben auf der Verpackung. Während der Winterruhe zwischen November und Februar düngst Du nur monatlich.
Hibiskus, vor allem seine Blütenknopsen, ziehen Blattläuse magisch an. Weitere Pflanzenläuse wie die Weiße Fliege und Spinnmilben sind typische Schädlinge an den Blühsträuchern. Gefahr droht der Pflanze auch von Mehltau und Grauschimmel. Untersuche den Eibisch regelmäßig und ergreife rechtzeitig Gegenmaßnahmen. Denk dabei an die Umwelt und probiere bei Schädlingsbefall zuerst Hausmittel oder Nützlinge aus, bevor Du zum Insektenmittel greifst.
Ob als Hecke oder Zimmerpflanze – mit Hibiskus holst Du Dir exotischen Flair in Deine grüne Welt. Und das nötige Know-how zum Hibiskus schneiden hast Du jetzt auch. Damit steht der erfolgreichen Pflege des Blütenstrauchs nichts mehr entgegen. Viel Spaß mit dem Prachtgehölz aus Fernost!
Häufig gestellte Fragen zum Hibiskus schneiden
Der richtige Zeitpunkt für den jährlichen Formschnitt ist der Spätwinter. Wenn Du im Garten den Hibiskus (winterhart) schneiden willst, machst Du das am besten im Februar. Beim Rückschnitt im Herbst riskierst du Frostschäden an bereits erscheinenden frischen Trieben. Auch beim immergrünen Roseneibisch im Zimmergarten wartest Du, bis die Tage im Spätwinter langsam wieder länger werden.
Strauch-Eibisch lässt sich als Hecke anpflanzen. Aber: Die Pflanze ist sommergrün. Im Winter taugt sie also nur eingeschränkt als Sichtschutz. Wenn Du beim Hibiskus schneiden mit einer Heckenschere arbeiten willst, wähle Pflanzen, die bereits in Heckenform erzogen sind.
Im ersten Jahr nach der Anpflanzung ist es nicht unbedingt nötig, den jungen Hibiskus zu schneiden. Es spricht aber auch nichts dagegen, bereits einen Erziehungsschnitt vorzunehmen, um bei der Pflanze eine gute Struktur und Verzweigung anzulegen.
Bei Hibiskus-Jungpflanzen gilt es, frühzeitig die Verzweigung an der Pflanzenbasis zu fördern. Dazu entfernst Du alle kranken und schwachen Triebe komplett und kürzt die verbleibenden Triebe ungefähr um die Hälfte ein.
Hibiskusblüten zeigen ihre Pracht nur für wenige Stunden. Dann fallen die Blütenblätter ab oder lassen sich abzupfen. Wenn Du nicht möchtest, dass Dein Hibiskus Kraft in die Samenbildung steckt, kannst Du welke Blüten kappen. Dazu durchtrennst Du den Stiel zwischen der Basis am Zweig und dem Blütenkelch.