Regenwasser nutzen
Pro Kopf verbrauchen wir täglich ca. 140 Liter Trinkwasser und produzieren ebensoviel Abwasser.
Um wertvolle Ressourcen und vor allem auch Geld zu sparen, kann man Regenwasser nutzen, das ohnehin kostenlos vom Himmel fällt. Gerade für die Waschmaschine, die Toilette, Reinigungsarbeiten und die Bewässerung im Garten eignet sich das weiche Regenwasser besonders gut. Wenn Du also Regenwasser nutzt, ersetzt Du bis zu 50 % wertvolles Trinkwasser. Und das täglich!
So viel Trinkwasser sparst Du durchschnittlich pro Tag und Person:

Regentonne oder Regenwasseranlage?
Reicht eine Regentonne, ein Erdtank oder wird eine Regenwasseranlage für den Garten benötigt? Die Größe der Dachflächen, von denen das Regenwasser in den Tank läuft, die Anzahl der Personen im Haushalt und nicht zuletzt der Nutzungsumfang des Regenwassers entscheiden über die Größe einer Anlage. Wer Waschmaschine, Toilettenspülung und die Gartenbewässerung anschließen möchte, hat einen größeren Wasserbedarf. Wer ausschließlich Rasen und Pflanzen mit Regenwasser versorgt, benötigt in der Regel weniger Tankvolumen für die Regenwassernutzung.
Egal, welcher Tank es am Ende wird, achte unbedingt darauf, dass er lichtundurchlässig ist und an einem schattigen Ort aufgestellt wird. Denn nur, wenn das Wasser kühl und dunkel gelagert wird, haben Bakterien und Algen keine Chance.
Die Tabelle zeigt Dir, welcher Anlagentyp sich für Deine Regenwassernutzung eignet:
Gewünschter Einsatzbereich | Das brauchst Du dafür |
---|---|
Nur Gartenbewässerung |
|
Nur Wasserverbraucher im Haus (WC, Waschmaschine) | Regenwasseranlage mit Erd- oder Kellertank |
Wasserverbraucher im Haus und Gartenbewässerung | Regenwasseranlage mit Erd- oder Kellertank |
Brauche ich eine Baugenehmigung?
Bau und Betrieb einer Anlage für Regenwassernutzung werden grundsätzlich nicht untersagt, wenn die Anlage den einschlägigen Vorschriften, wie beispielsweise der DIN-Norm, entspricht. Informiere Dich bei Deinem zuständigen Bauamt!
Anlagen zur Gartenbewässerung
Mit einer Regenwassernutzungsanlage kannst Du Deinen Garten und Rasen mit einem guten Gefühl gießen. Denn wenn Du hier auf Regenwasser setzt, sparst Du nicht nur bares Geld. Gleichzeitig leistest Du einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz, weil Du kein aufwendig aufbereitetes Trinkwasser für den Garten verwendest.
Regenwasser ist von Natur aus kalk- und chlorfrei. Damit ersparst Du Dir selbst und der Natur chemische Kraftprotze!
Doch welche Anlage für die Regenwassernutzung soll es nun werden? Es macht wenig Sinn, eine Regenwasseranlage zu groß zu wählen, denn die Investition sollte sich ja in möglichst kurzer Zeit rechnen. Daher kommt der Berechnung der Tankgröße schon eine gewisse Bedeutung zu. Für die grobe Planung der Regenwassernutzung hilft Dir die nachfolgende Tabelle.
Dachfläche* in qm | Gartengröße in qm | Tankgröße in Liter | ||
---|---|---|---|---|
100 | 100-200 | >300 | ||
<50 | X | 1000 | ||
50 | X | X | 2400 | |
75 | X | 3400 | ||
100 | X | X | 4500 | |
>130 | X | 6000 |
*Info zur Dachfläche:
Die tatsächlich nutzbare Dachfläche entspricht der Grundfläche des Hauses zuzüglich Dachüberständen. Je nach Dacheindeckung sind sogenannte Beiwerte bei der Berechnung zu berücksichtigen. Diese beinhalten z. B. die Verdunstung des Regenwassers, bevor es in den Tank fließen kann. Glatte Tonziegel haben einen besseren Wirkungsgrad als beispielsweise ein Flachdach mit Kiesschüttung.
Gartenanlagen-Typen
Anlagen zur Haus- und Gartenversorgung
Wenn Du Regenwasser mit einem Hauswasserwerk nutzt, ist Dein Spar-Potenzial am Größten. Dein Garten erfreut sich der Bewässerung mit gutem, kostenlosem Regenwasser. Und im Haushalt sparst Du zusätzlich jede Menge Trinkwasser. Große Wasserverbraucher, z. B. die Toilettenspülung und die Waschmaschine, verbrauchen schon eine erhebliche Menge Trinkwasser pro Tag, die durch Regenwassernutzung ersetzt werden kann.
Insgesamt kannst Du mit dem Hauswasserwerk täglich satte 50% Deines Wasserbedarfs an Trinkwasser mit Regenwasser abdecken.
Auch bei der Wahl einer Regenwasseranlage für den zusätzlichen Verbrauch im Haus musst Du einige Faktoren berücksichtigen. Die folgende Tabelle hilft Dir bei der Entscheidung, welche Tankgröße für Deinen Bedarf an Regenwassernutzung ausreichend ist.
Haushaltsgröße | Angeschlossene Verbraucher | Tankgröße in Liter | |||
---|---|---|---|---|---|
Personen | Dachfläche in qm | Toilette | Waschmaschine | Gartengröße in qm | |
1-2 | 50 | X | X | 50 | 3400 |
2-3 | 80 | X | X | 100 | 4500 |
3-4 | 100 | X | X | 200 | 6000 |
4-6 | 120 | X | X | 400 | 9000 |
6-8 | >160 | X | X | 800 | 12000 |
Ist die Verwendung von Regenwasser gesundheitlich bedenklich?
Nein, Du verwendest es ja ausschließlich für solche Zwecke, die unbedenklich sind (Wäsche, Toilette). Wir empfinden Regen zwar als Natur und genießen ihn mitunter, wenn er auf uns niederprasselt, doch zum Trinken oder zum Geschirrspülen solltest Du das gesammelte Regenwasser nicht benutzen – auch wenn das gefilterte Regenwasser reiner ist als jenes, das vom Himmel fällt und unabhängige Institute die hygienische Unbedenklichkeit von Wasser aus Regenwasseranlagen belegen.
Hauswasserwerkanlagen-Typen
Wie kommt das Wasser in den Tank und wieder raus?

Den richtigen Erdtank finden
Wieviel Liter sollte der Tank zur Regenwassernutzung speichern können? Wie tief sollte er mindestens eingebaut werden? Wofür soll er dienen? Viele Faktoren sind bei der Entscheidung zu berücksichtigen. Die folgende Tabelle hilft Dir bei der Auswahl des richtigen Erdtanks für die Regenwassernutzung.
Der Erdtank ist verrottungssicher. Die Garantie beträgt im Schnitt 15 Jahre.

* Höhe des Erdtanks inkl. Dom
** 2 Erdtanks GET 4.5 bzw. GET 6.0
Kann mein Tank mit Ruß, Pollen, Staub und anderem verdrecken?
Nein. Vom Dach wird das Niederschlagswasser durch einen Filter in den Wasserspeicher geleitet. Selbstreinigende Filter halten Schmutz, Pollen, Blätter und Vogelkot draußen, so dass ca. 90 % des Wassers sauber in den Tank fließen. Allerdings solltest Du den Tank trotzdem alle 5–10 Jahre reinigen.
Richtigen Regenwassertank gefunden? So baust Du ihn ein.
Regenwasser zu Trinkwasser machen
Regenwasser ist frei von Phosphat und Kalk, was zu einer besonders guten Wasserqualität nach der Filteranlage führt.
Trotzdem sollten Qualitätsproben des gefilterten Wassers zur eigenen Sicherheit in angemessenen Zeitabständen vorgenommen werden bzw. können je nach kommunaler Zuständigkeit vorgeschrieben sein.
Grundvoraussetzungen für eine Kleinanlage zur Eigenversorgung
- Erteilung der Befreiung vom Trinkwasseranschluss bzw. Benutzungszwang
- Melde- und Genehmigungspflicht beim zuständigen Wasserversorger und dem Gesundheitsamt
So funktioniert eine Kleinanlage zur Eigenversorgung mit Trinkwasser:

Grauwasser nutzen
Auch die Nutzung von Grauwasser hilft deutlich bei der Senkung der ständig steigenden Wasser- und Abwasserkosten. Es wird mit Hilfe eines separaten Leitungsnetzes erfasst und evtl. zusammen mit aufbereitetem Regenwasser wieder zur erneuten Nutzung als Servicewasser verteilt.
Was versteht man unter Grauwasser?
Grauwasser ist Abwasser der Körperhygiene aus Handwaschbecken, Badewannen und Duschen und ist demzufolge eine nahezu unerschöpfliche Ressource. Es ist gering verschmutzt, frei von Fäkalien, Fett- und Feststoffen und nur gering bakteriell belastet.
Mithilfe der Aufbereitung in einer Grauwassernutzungsanlage wird hochwertiges, hygienisch unbedenkliches Wasser gewonnen und ist somit vor allem geeignet für:

Grauwassernutzungsanlagen
Aufbereitungsanlage Greenlife Grauwasser Recycling 250l/d:
- mit BioMembranfilter-Technologie ausgestattet (garantiert bakterien- und vierenfreies Klarwasser von nahezu 100 %)
- hohe Sicherheit durch patentiertes Verfahren
- Dauer des Aufbaus etwa 2 Stunden
- verbraucht täglich etwa 1,0 KWh elektrische Energie für Abläufe im System
Aufbereitungsanlage Greenlife Grauwasser Festbettanlage 250l/d:
- Servicewasser wird biologisch mit Luftsauerstoff behandelt und durch UV-Licht desinfiziert
- es werden keine chemischen Zusätze verwendet
- Dauer des Aufbaus etwa 2 Stunden
- verbraucht täglich etwa bis 0,5 KWh elektrische Energie
Sickerwasser nutzen
Denn ohne Kanaleinleitung keine Oberflächengebühren!
Das Nutzen der Versickerung über die belebte Bodenzone (gemeint ist die gewachsene Bodenschicht aus Wiese und mind. 30 cm Mutterboden) ist bundesweit die einzig genehmigungsfreie Art der Versickerung. Alle anderen sind im Allgemeinen genehmigungspflichtig. Hierzu sollte man sich in jedem Fall vor Baubeginn an das zuständige Bauamt wenden.

Versickerungstest durchführen
Bevor Du Dir einen Sickerspeicher anlegst, solltest Du einen Versickerungstest machen. Denn, wenn in Deinem Boden kein Wasser versickert, lohnt es sich nicht wirklich.
Arten von Versickerungen
War der Versickerungstest erfolgreich? Dann nichts wie los:
Mit Sickerspeichern kannst Du Deine Garten- oder Hausanlage erweitern und das gewonnene Wasser zusätzlich für die Bewässerung nutzen.
Mit den folgenden 3 Versickerungs-Arten kannst Du wertvolles Wasser sammeln:
Förderung von Regenwassernutzungsanlagen
Regenwassernutzungsanlagen werden in vielen Regionen gefördert. Wegen starker Bodenversiegelung durch Gebäude, Straßen und Parkplätze kann die Natur nicht genug Grundwasser nachbilden, um die Wasserversorgung zu sichern. Der Einsatz von Regenwassersammelanlagen ist daher eine Maßnahme zum aktiven Grundwasserschutz.
Aktuell gibt es keine einheitliche Bundesförderung für Zisternen zur Regenwassernutzung. Dennoch wird die Regenwassernutzung von einigen Gemeinden oder Städten in unterschiedlicher Höhe gefördert – je nach Wohnort, Art der Verwendung und der Größe der Regenwassernutzungsanlage. Frag in Deiner Gemeinde- oder Stadtverwaltung nach, ob es Fördermöglichkeiten gibt. Stell den Antrag auf Förderung vor dem Kauf einer Anlage zur Regenwassernutzung.
Erst beantragen, dann beauftragen!
Informiere Dich rechtzeitig und stell den Antrag zur Förderung unbedingt vor der Anschaffung einer Anlage zur Regenwassernutzung.
Fragen und Antworten zur Regenwassernutzung
Wie lange dauert es, bis sich die Anschaffung der Anlage lohnt?
Das hängt von mehreren Faktoren ab: Wie hoch sind die Wasserpreise und die zu entrichtenden Abwassergebühren? Bestehen Förderungsmöglichkeiten? Könntest Du staatliche Zuschüsse in Anspruch nehmen? Wie sind Deine Lebensgewohnheiten? Brauchst Du viel Wasser oder eher weniger? Wird das gesammelte Regenwasser nur zur Gartenbewässerung genutzt oder auch im Haushalt (WC, Waschmaschine etc.)? Je nachdem wie die einzelnen Faktoren zusammenspielen, rechnet sich Deine Anlage bereits nach 5 Jahren oder erst nach 30 Jahren.
Sind behördliche Vorschriften zu beachten?
Für die Einleitung des Niederschlagswassers in den Boden ist unter Umständen eine wasserrechtliche Erlaubnis erforderlich. Dies ist immer bei unterirdischen Versickerungsverfahren der Fall, beispielsweise bei Notüberläufen von Zisternen in Rohrrigolen (unterirdische Regenwasserleitungen). Anlagen, die auch für die Hausversorgung benutzt werden, müssen gemäß Trinkwasserverordnung (TVO) beim Gesundheitsamt angemeldet werden. Solche, die nur zur Gartenbewässerung genutzt werden, sind nicht meldepflichtig.
Gebühren für das Regenabwasser berechnen Gemeinden und Städte unterschiedlich. Einige Kommunen verlangen separate Wasserzähler, damit das verbrauchte Regenwasser getrennt erfasst werden kann. Wichtig ist die handwerklich korrekte Installation der Anlage, damit die absolute Trennung des Regenwassers vom Trinkwasser dauerhaft und verlässlich gewährleistet ist. Die Verantwortung für Reinheit des Trinkwassers trägt allein der Betreiber der Regenwasseranlage. Regenwasserleitungen müssen mit dem Hinweis „Kein Trinkwasser“ gekennzeichnet werden. Hähne müssen gegen unbefugtes Abzapfen (z. B. durch Kinder) gesichert oder gesperrt werden.
Muss die Anlage regelmäßig geprüft werden?
Folgendes sollte jährlich geprüft werden:
- Zustand, Anschlüsse und Gefälle von Dachrinnen und Fallleitungen
- Aussehen und Geruch des Regenwassers im Speicher
- Dichtheit, Anschlüsse und Abdeckung des Speichers
- Druckerhöhungsanlage und Elektroinstallation
- Regenwasser-Verteilleitungen und Entnahmestellen