Anleitung

Parkett schleifen

Parkett schleifen

Ist der Parkettboden in die Jahre gekommen – abgenutzt, stumpf oder großflächg beschädigt – kannst Du ihn abschleifen. Mit einem Bandschleifer oder einer Parkettschleifmaschine sieht Dein Parkett wieder wie neu aus. Also worauf wartest Du? Starte jetzt Dein Projekt Parkettboden schleifen.

Herausforderung
Zeitaufwand
20 qm: 2 Tage (zuzügl. Trocknungszeit)
Macher
1

Parkett schleifen: Das brauchst Du

Schleifmaschine mieten statt kaufen

Miete den Schleifer und erspare Dir so eine hohe Investition. Unser Boels Mietservice stellt Dir viele professionelle Maschinen bereit. Denn: Projekte dürfen nicht scheitern, weil das passende Werkzeug fehlt.

Parkett schleifen: Vorbereitung

Wenn Du Dir unsicher bist, ob Du Dein Parkett schleifen kannst, wie oft das überhaupt sinnvoll ist und wie viel Du abtragen kannst, ohne den Boden zu beschädigen, haben wir hier ein paar Infos zusammengetragen:

Wie oft muss ich Parkett schleifen?

Wie oft Du Deinen Parkettboden abschleifst, hängt von der Beanspruchung des Bodens ab. Zeigt er deutliche Gebrauchsspuren, wie unschöne Flecken, Kratzer oder Schleifspuren die z. B. durchs verschieben von Möbelstücken entstehen, wird es Zeit für eine Behandlung. Als Richtwert gelten 10–15 Jahre. Wenn Dein Parkettboden wenig genutzt wird, weil er z. B. im Schlafzimmer verlegt wurde, wird der Pflegeaufwand deutlich geringer sein, als bei einem Parkettboden, der beispielsweise gewerblich genutzt wird. Hier könnte das Abschleifen des Parketts deutlich früher notwendig sein. Mit der richtigen Pflege des Parketts schaffst Du eine gute Basis für den Erhalt Deines Bodens.

Kann ich jedes Parkett schleifen?

Nicht jedes Parkett kann abgeschliffen werden. Fertigparkett mit MDF-Trägern und Furnierböden solltest Du nicht abschleifen. Massivparkett, und Mehrschichtparkett eignen sich zum abschleifen.

Kann ich schwimmend verlegtes Parkett abschleifen?

Schwimmend verlegtes Parkett lässt sich kaum schadlos abschleifen. Das Holz federt unter der Last des schweren Schleifers und ein gleichmäßiger Schliff ist kaum möglich. Das Holz wird unterschiedlich stark abgetragen. Daher sollte ein nicht fest verklebter Boden auch nicht renoviert werden.

Wie oft kann ich mein Parkett schleifen?

Wie oft Du einen Parkettboden abschleifen kannst, ist von der Dicke der Trägerschicht abhängig. Massivparkett kannst Du i.d.R. 4–8 Mal abschleifen, bevor Du einen neuen verlegen musst. Mehrschichtparkett verfügt über eine Laufschicht von 2,5 mm bis 6 mm.

Hinweis: Beim Abschleifen werden ca. 0,5 mm des Materials abgetragen. Ist das Parkett 2,5 mm dick, kannst Du 2–3 mal abschleifen. Ist das Parkett dicker, kannst Du entsprechend öfter abschleifen.

Achte darauf, das mind. 1 mm der Parkettschicht erhalten bleibt.

Kann ich das Parkett von Hand abschleifen?

Den Parkett mit einem Handschleifer abzuschleifen ist zum einen sehr anstrengend, zum anderen wird das Ergebnis sehr unregelmäßig. Daher schleife Deinen Parkett nur mit einer richtigen Schleifmaschine ab.

Klar, die Anschaffungskosten für eine Parkettschleifmaschine sind sehr hoch, daher leihe sie Dir doch einfach aus.

Alles klar?
Dann Ärmel hoch und ran ans Projekt „Parkettboden schleifen“.

Als Erstes muss alles aus dem Zimmer raus, auch die Sockelleisten. Die löst Du vorsichtig mit Hammer und Meißel. Der Boden sollte komplett sauber und frei von Kleinstteilen sein. Schrauben und Nägel müssen in der Versenkung verschwinden, sonst sprühen gefährliche Funken. Lose Dielen klebst Du fest. Rüste Dich nun mit einem Parkettschleifer, den kannst Du übrigens auch mieten statt kaufen. Du stehst in den Startlöchern? Die folgende Schritt für Schritt-Anleitung zeigt Dir, wie Du Deinen Boden schleifen kannst.

Parkett abschleifen: Arbeitsschritte

Bodenschleifer in Bewegung starten

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Lege ein Schleifpapier mit 40er Körnung ein und starte die Maschine. Achte bei allen Durchgängen darauf, die Maschine erst auf den Boden aufzusetzen, wenn sie richtig läuft. Sprich, Du senkst das Schleifwerk erst beim Gehen ab.

Das ist wirklich wichtig, da ein zu schnelles Absenken dazu führen kann, dass die Maschine zu viel von der Oberfläche abträgt und so ein ungleichmäßiges Ergebnis liefert. Arbeite langsam, aber zügig, ohne abrupt stehen zu bleiben.

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Bodenschleifer mit dimensionierter Sicherung

Bodenschleifer nehmen in der Anlaufphase viel Kraft in Anspruch. Mit einer dimensionierten Sicherung kannst Du ein Abwürgen der Maschine vermeiden.

Grobschliff diagonal durchführen

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Beim Holz schleifen beginnst Du immer mit einem Grobschliff. Dieser erfolgt diagonal oder quer zur Dielenrichtung, um evtl. Unregelmäßigkeiten zwischen den Dielen zu beseitigen. Verwende Schleifpapier mit Körnung 16, falls die Oberfläche noch mit alten Farbresten behaftet ist; ansonsten reicht eine 24er Körnung.

Heb die Schleifwalze im Flug an, wenn Du die Wand erreichst. Dreh Dich um und beginne dann in die andere Richtung von vorne. Achte unbedingt darauf, immer in Bewegung zu bleiben!

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Kanten mit dem Kantenschleifer bearbeiten

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Ecken und Ränder schleifst Du zuerst mit einer 40er Körnung – am besten mit einem Bandschleifer in kreisenden Bewegungen. Es gibt auch spezielle Kantenschleifmaschinen. Hast Du Stellen, die mit keinem der beiden Schleifgeräten zugänglich sind, verwendest Du am besten eine Sichelklinge. Die Sichelklinge ähnelt einem Stahlschaber und liefert ein sehr gleichmäßiges Ergebnis.

Hast Du nicht alle Maschinen zur Hand, kannst Du sie über unseren Mietservice ausleihen.

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Parkettboden reinigen

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Parkettboden schleifen erfolgt in mehreren Durchgängen. Nach dem ersten Durchgang musst Du den Boden gründlich absaugen. Dafür eignet sich am besten ein Baustaubsauger. Der feine Staub würde den Filter eines herkömmlichen Staubsaugers zu stark verstopfen.

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Mittelschliff in Dielenrichtung durchführen

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Nun folgt der Mittelschliff. Dieser Schleifgang erfolgt mit einer 60er Körnung parallel zum Dielenverlauf und kann mehrere Male wiederholt werden, bis Deine Dielen wieder salonfähig sind. Vergiss dabei nie die gründliche Reinigung zwischendurch. Abtragungen beim Holz schleifen können sonst neue Kratzer verursachen.

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Feinschliff immer mit Lichteinfall

Bei Parkettböden erfolgen Grob- und Mittelschliff je nach Verlegemuster diagonal oder über Kreuz in Richtung der Maserung. Den Feinschliff führst Du mit Richtung des Lichteinfalls durch. Verwende Schleifpapier zwischen 100 und 120. Du weißt: Je feiner die Körnung, desto glatter Dein Boden.

Parkett schleifen: Abschlussarbeiten

Türschwellen abschleifen

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Vergiss die Türschwelle nicht. Wenn Du sie nicht mit abschleifst, wird man den Unterschied deutlich sehen. Für einen sauberen Übergang haben sich Profile und Profilleisten bewährt. Diese kannst Du bei der Gelegenheit auch austauschen.

Passen die Abschlussleisten und Fußleisten jetzt nicht mehr zum Gesamtbild, kannst Du sie ebenfalls austauschen. Oder Du streichst sie in einem passenden Farbton.

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Parkettboden behandeln

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Frisch geschliffenes Parkett reagiert sehr empfindlich auf Feuchtigkeit und Schmutz. Daher empfehlen wir nach dem Boden schleifen die Oberfläche zu lackieren oder zu ölen.

Vor dem Lackieren bzw. ölen solltest Du den Parkettboden und die Wände nochmals gründlich entstauben. Lass eine Nacht verstreichen, damit sich auch die letzten Staubreste absenken. Die anschließende Lackierung oder Ölung Deines Parketts fällt dann umso schöner aus.

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