Wann Feigenbaum schneiden?
Feigenbaum schneiden – ist das nötig? Auf jeden Fall. Die Bäume müssen regelmäßig die Schere oder Säge zu spüren bekommen. Denn der Feigenbaum wächst schnell. Manchmal zu schnell. Ohne Schnitt wird er zu dicht und trägt weniger Früchte. Irgendwann sieht er ganz verwildert aus. Schneide ihn also regelmäßig, um die Fruchtbildung zu fördern.
Am besten schneidest Du den Feigenbaum Ende Februar bis Anfang März. Dann ist der Baum noch im Ruhezustand und erholt sich gut. Wenn du ihn rechtzeitig zurückschneidest, kann er neue kräftige Triebe bilden, die dann viele leckere Früchte tragen.
Nach der Ernte, ab August bis Oktober, kannst du nochmal den Feigenbaum schneiden, um ihn wieder leicht in Form zu bringen.
Wann Feigenbaum schneiden? Nicht im Sommer oder bei Frost
- Sommerschnitt: Lieber nicht. Feigenbäume vertragen Schnitte im Sommer schlecht und erholen sich nur langsam.
- Bei Frost: Im Winter bei Frost solltest Du auf keinen Fall Deinen Feigenbaum schneiden. Die frischen Triebe frieren sonst ein und können nicht mehr weiter wachsen.
Schneide Deinen Feigenbaum also lieber im Frühjahr, um ihn gesund und kräftig großzuziehen. Das Warten lohnt sich!
Welches Werkzeug für welchen Feigenschnitt?
Für einen gesunden Schnitt ist es wichtig, dass Du scharfes und sauberes Werkzeug benutzt. Mit stumpfem Klingen wird dein Feigenbaum tiefer verletzt und kann nicht gut nachwachsen. Welche Art von Werkzeug Du verwenden solltest, hängt davon ab, wie alt und groß Dein Feigenbaum ist. Daran kannst Du Dich orientieren:
Gartenschere |
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Astschere |
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Astsäge |
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Teleskopschere |
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Feigenbaum schneiden: So geht's
Damit das Schneiden sinnvoll ist und wirklich etwas bringt, solltest Du wissen, welche Art von Schnitt Dein Feigenbaum gerade braucht. Hier kommen die verschiedenen Schnittarten auf einen Blick:
Bevor wir Dir zeigen, wie und wann Du die unterschiedlichen Schnittarten richtig einsetzt, kommt hier erstmal Grundwissen, das für jeden Schnitt gilt. Darauf musst Du achten, wenn Du Deinen Feigenbaum schneiden willst:
- Direkt über der äußeren Knopse schneiden: Aus den kleinen Knopsen an den Trieben wachsen neue Triebe. Die äußere Knospe zeigt vom Feigenbaum weg. Wenn Du direkt darüber abschneidest, wächst der neue Trieb später auch nach außen. So bleibt der Feigenbaum luftig und wird schön groß.
- Immer leicht schräg schneiden: Schneide Äste oder Triebe immer in einem leichten Winkel ab. So kann Wasser besser ablaufen.
- Nie mitten in einen Ast oder Trieb schneiden: Wenn Du mitten in den Ast schneidest, stirbt er an dem abgeschnittenen Ende ab und der Baum wird anfälliger für Krankheiten.
Den Erziehungsschnitt solltest Du in den ersten 3 bis 5 Jahren nach dem Einpflanzen anwenden. Der beste Zeitpunkt dafür ist Ende Februar bis Anfang März, sobald kein Frost mehr kommt. Dein Ziel: Eine gute Grundstruktur Deines Feigenbaums schaffen und die Krone formen. Das ist besonders in den ersten Jahren nach dem Pflanzen wichtig, damit der Baum kräftig in die richtige Richtung wächst. Wir zeigen Dir wie's geht:
- Entferne zuerst alle Äste, die nach innen wachsen, damit mehr Luft und Sonne an den Baum kommt.
- Dann solltest Du schwache Seitentriebe am Feigenbaum schneiden, damit er mehr Energie in das Wachstum der Hauptäste stecken kann.
- Kürze auch die Hauptäste auf etwa 50 cm.
Am besten gehst Du beim Schneiden immer wieder ein paar Schritte zurück und betrachtest Deinen Feigenbaum von Weitem. So bekommst Du einen besseren Überblick über die Form.
Tipp: Wenn Du den Feigenbaum schneiden willst, solltest Du einen Tag auswählen, an dem es nicht regnet und auch nicht zu sonnig ist. So können die Schnittstellen besser und schneller heilen.
Formschnitt nach der Ernte
Im August bis Oktober, wenn Du Deine Feigen geerntet hast, kannst Du den Baum nochmal leicht in Form schneiden.
Aber Vorsicht: Schneide die Triebe und Form der Krone nur ganz leicht, damit sich Dein Feigenbaum noch erholen kann, bevor es richtig kalt wird.
Wenn Dein Feigenbaum etwa 5 Jahre alt ist, hat er die größte Wachstumsphase hinter sich. Die Krone ist jetzt stabil und der Baum ist bereit für den Erhaltungsschnitt. Mit diesem jährlichen Schnitt pflegst Du Deinen Feigenbaum und hältst ihn gesund. Ähnlich wie bei dem Erziehungsschnitt, musst Du jetzt weiter dafür sorgen, dass der Feigenbaum nicht zu dicht wächst. Durch die Baumkrone sollte immer genug Sonne und Luft durchkommen. Nur so kann er weiter wachsen und Früchte produzieren.
So solltest Du beim Erhaltungsschnitt vorgehen:
- Zeitpunkt: Im Frühjahr, am besten Ende Februar, sobald kein Frost mehr kommt.
- Winterschäden entfernen: Entferne alles, was im Winter vom Frost beschädigt wurde.
- Luftig halten: Schneide Triebe ab, die nach innen wachsen oder sich überkreuzen.
- Fruchttriebe auswählen: An den Hauptästen solltest Du jeweils 1-2 Fruchttriebe stehen lassen. So geht die Energie des Feigenbaums an die Stelle, die Früchte bringt.

Mit dem Rückschnitt bringst Du einen älteren großen Baum wieder in Form. Der beste Zeitpunkt ist dafür Ende Februar bis Anfang März, bevor der Feigenbaum wieder austreibt. So geht's:
- Baumkrone überprüfen: Etwa alle 3 Jahre kannst Du Dir anschauen, wie dicht dein Feigenbaum geworden ist. Sind die Äste kreuz und quer, ist es Zeit ihn etwas stärker zurückzuschneiden.
- Kräftige Triebe kürzen: Die Haupttriebe kannst Du um etwa ein Drittel kürzen.
- Schwache und alte Äste entfernen: Alles, was abgestorben oder beschädigt ist, kannst du komplett abschneiden.
- Triebe schneiden, die nach innen wachsen: Damit Deine Baumkrone gut belüftet bleibt, kannst Du alles abschneiden, was nach innen wächst.
Wenn der Feigenbaum jahrelang vernachlässigt wurde und sehr verwildert oder krank ist, kannst Du ihn mit einem radikalen Rückschnitt zurückschneiden. Damit ermöglichst Du dem Baum einen Neuanfang.
Entferne dafür alle Äste und Triebe. Nur die Hauptäste bleiben stehen und auch die werden auf 30 bis 50 cm gekürzt. Wenn der Feigenbaum gesund ist, wird er neue Triebe bilden. Sobald er das tut, kannst Du ihn mit dem Erziehungsschnitt formen. Mit dem Radikalschnitt solltest Du nicht regelmäßig und nur im Notfall Deinen Feigenbaum schneiden.
Wichtig: Beachte dabei das Bundesnaturschutzgesetz. Es verbietet einen radikalen Rückschnitt von Feigenbäumen zwischen dem 1. März bis zum 30. September, um Tiere zu schützen.

Feigenbaum schneiden: häufige Fragen
Ohne Schnitt verwildert der Feigenbaum und wächst zu dicht. Ohne genug Luft und Licht, kann der Baum nicht wachsen und Krankheiten können sich ausbreiten.
Wenn Du regelmäßig den Feigenbaum schneidest, förderst Du auch die Fruchtbildung. Dein Baum kann kräftigere Triebe bilden, die mehr Früchte tragen.
Du willst genau wissen wie's geht? Im Kapitel
Im Herbst kannst Du Deinen Feigenbaum nochmal leicht in Form schneiden. Für einen Erziehungs- oder Erhaltungsschnitt oder sogar einen Rückschnitt ist das allerdings der falsche Zeitpunkt. Größere Schnitte solltest Du immer im Frühjahr zwischen Februar und März angehen. Mehr dazu findest Du im Kapitel
Ohne einen regelmäßigen Schnitt wird Dein Feigenbaum zu dicht und wächst ganz wild und ohne Form. Dann trägt er keine Früchte mehr und ist anfälliger für Schädlinge und Krankheiten.
Äste und Triebe, die nach innen wachsen oder sich kreuzen, können weg. Alles, was beschädigt, krank oder abgestorben ist, sollte auch raus.
Ja, aber nur ganz leicht. Im Herbst kannst Du den Baum leicht in Form schneiden, aber schneide ihn vor dem Winter auf keinen Fall stärker zurück.
Lieber nicht. Im Sommer verträgt der Feigenbaum Schnitte nicht gut. Am besten schneidest Du den Baum im Frühjahr zwischen Februar und März.