Dahlien überwintern leicht gemacht
Dahlien sind eindrucksvolle Sommerblumen, die jahrelang Deinen Garten schmücken – vorausgesetzt, Du holst sie im Winter ins Haus. Wir erklären,
Warum müssen Dahlien überwintert werden?
Dahlien sind eine artenreiche Gattung aus der Familie der sogenannten Korbblütler. Garten-Dahlien als Zierpflanze gehen auf Wildformen zurück, die in Mittelamerika heimisch sind. An ihren Naturstandorten in Mexiko, Belize und Guatemala herrscht tropisches bis subtropisches Klima. Bodenfröste kommen praktisch nicht vor. Dahlien sind also nicht auf mitteleuropäische Minusgrade und feuchtes Schmuddelwetter eingestellt. Damit die prächtige Exotin nicht erfriert, solltest Du im Spätherbst ihre Knollen ins Haus holen. Das fachgerechte Einlagern ist ein Aufwand, der sich definitiv lohnt!
Auch an ihren warmen Naturstandorten blühen Dahlien nicht nonstop. Sie legen jedes Jahr eine Ruhephase ein und sterben oberirdisch ab. In Mittelamerika ist aber nicht die sinkende Temperatur das Startsignal. Als Knolle übersteht die Dahlie in der Erde die Trockenzeit zwischen November und April. Sie treibt neu aus, sobald ab April die Regenzeit beginnt. Dann gibt es wieder genug Wasser, um Laub und Blüten zu bilden.
Wissenswertes zu Dahlienknollen
Die stärke- und fetthaltigen Dahlienknollen sind essbar. In der mexikanischen Küche werden sie als Wurzelgemüse verwendet. Man bereitet sie wie Kartoffeln zu, unter anderem zum Füllen von Tacos. Je nach Sorte ist der Geschmack mild, süßlich oder würzig.
Dahlien überwintern: Schritt für Schritt
Indem Du die Dahlienknolle rechtzeitig aus der Erde nimmst, vermeidest Du Frostschäden. Wenn Deine Dahlie als „mobile“ Topf- oder Kübelpflanze auf Balkon oder Terrasse steht, kannst Du sie sogar mitsamt Gefäß ins Winterquartier räumen.
Dort sind die Wurzelknollen aber nicht automatisch in Sicherheit. Schimmel, Fäulnis oder Austrocknung sind mögliche Risiken. Aber keine Sorge: Wenn Du weißt, worauf Du achten musst, bringst Du Deine Dahlien sicher über den Winter. Mehr dazu erfährst Du im Kapitel:
Du hast Deine Dahlien im Blumenbeet? Im folgenden Abschnitt erfährst Du, wie Du die Knollen wintertauglich machst und wie Du vorgehst, wenn Du

Nur nichts überstürzen! Wenn Du Dahlien überwintern willst, solltest Du die Knollen nicht zu früh aus dem Beet nehmen. Selbst wenn die Blütenpracht schon verwelkt ist, zieht die Pflanze aus Laub und Stängel Energiereserven. Unter anderem lagert sie Stärke in die Knolle ein. Es ist also gut, wenn die Dahlie so lange wie möglich stehenbleibt. Damit es etwas ordentlicher aussieht, kannst Du die abgeblühte Pflanze auf etwa 15 Zentimeter zurückstutzen.
Gleichzeitig solltest Du den Wetterbericht auf dem Schirm haben. Sobald die ersten leichten Nachtfröste kommen und das Laub sich verfärbt und matschig wird, kannst Du Dich ans Werk machen. Abhängig von Deinen örtlichen Temperaturen ist es zwischen Ende Oktober und Anfang November Zeit, die Knollen auszugraben.
Dahlien ausgraben: So geht's
Dahlienknollen haben individuell ausgeprägte Formen. Speziell längliche Exemplare mit Seitenarmen können leicht zerbrechen. Gehe bei Deinen Erdarbeiten also mit Fingerspitzengefühl vor.
So lagerst Du Dahlien ein
Sobald die Dahlienknollen gut getrocknet sind, kannst Du sie ins Winterquartier bringen.
- Lagerort: Geeignete Orte zum Dahlien überwintern sind Garage, Schuppen oder ein ungeheizter Kellerraum. Es muss frostfrei sein und die Raumtemperatur sollte bei etwa 4 bis 8 °C liegen.
- Lichtverhältnisse: Die Knollen sollten dunkel aufbewahrt werden. Ist es zu hell, könnten sie vorzeitig austreiben. Lagere sie also besser nicht direkt an einem Fenster.
- Raumklima: Die optimale Luftfeuchtigkeit sollte 60 bis 70 % betragen.
- Isoliermaterial: Am besten bettest Du die Knollen beispielsweise in Holzwolle. Alternativ kannst Du die Dahlien zum Überwintern in Zeitungspapier einschlagen. Wenn die Raumluft sehr trocken ist, ist leicht feuchter Sand oder angefeuchtetes Substrat wie Torf ideal.
- Behälter: Benutze luftdurchlässige Behälter, etwa Holzkisten, Körbe oder Papiertüten. Ungeeignet sind Plastiktüten oder Boxen. Darin kann Feuchtigkeit kondensieren und die Dahlien schimmeln.
- Beschriftung: Wenn Du mehrere Dahlien-Arten besitzt, solltest Du die Knollen markieren. So weißt Du später, um welche Farben und Wuchshöhen es sich handelt.
Die Verpackung ist entscheidend für die erfolgreiche Lagerung. Die Speicherorgane der Dahlien dürfen weder austrocknen noch nass werden. Daher solltest Du sie in etwas einbetten, das
- Feuchtigkeit absorbiert,
- gegen Temperaturschwankungen isoliert und
- eine gewisse Luftzirkulation sicherstellt.
Die beste Lösung hängt aber vom Lagerklima im Einzelfall ab. Dahlien überwintern ohne Sand oder Torf ist zum Beispiel an Orten mit ausreichend hoher Luftfeuchte kein Problem. Verwende zum Dahlien überwintern einfach Sägespäne, Holzwolle oder Zeitungspapier.
In den folgenden Monaten ruhen die Knollen – aber in ihrem Winterquartier vergessen solltest Du sie nicht. Wirf ab und zu einen Blick darauf. Vergewissere Dich alle 14 Tage (mindestens monatlich), ob alles in Ordnung ist.
- Schimmel oder Fäulnis
Falls einzelne Knollen beginnen, vor sich hinzugammeln, trenne sie von den anderen. Sind die Schadstellen noch nicht allzu groß, kannst Du versuchen, sie auszuschneiden und mit Zimt zu desinfizieren. Lagere betreffende Knollen dann aber unbedingt getrennt von gesunden Exemplaren. - Feuchtigkeitsverlust
Wenn die Wurzelstücke schrumpeln, ist es im Winterquartier oder Behälter zu trocken. Solche Knollen kannst Du leicht anfeuchten. Behalte die Sache in kürzeren Abständen im Auge. Wenn Du den Eindruck hast, dass die Knollen weiterhin zu viel Feuchtigkeit verlieren, tausche das Isoliermaterial aus. Leicht feuchter Sand oder Torfmull sind eine gute Alternative. - Fraßschäden
Achte darauf, dass sich keine Tiere in den Lagerraum verirren. Mäuse können sich möglicherweise Deine Dahlienknollen vergehen.

Dahlien im Kübel überwintern
Deine Pflanzen haben den Sommer als Kübelpflanze verbracht? Dahlien überwintern im Topf ist möglich. Mehr noch: Du ersparst Dir das Ausbuddeln und Lufttrocknen der Knollen. Wenn Du den Topf in den Kellerraum tragen oder per Pflanzenroller in die Garage schieben kannst, hast Du beim Einlagern weniger Mühe.
Auch wenn die Dahlie im Kübel bleibt, darf sie nicht zu feucht stehen. Reduziere also rechtzeitig das Gießen, wenn Du Dahlien überwintern willst.
- Rücke etwa ab September den Kübel möglichst an einen überdachten Standort, um Regen abzuhalten.
- Entferne Begleitgrün aus dem Pflanzgefäß und zupfe Unkraut und Co. aus. Nur die Dahlie bleibt übrig.
- Verringere die Wassergaben, sodass die Erde immer trockener wird. Sollte die Pflanze noch in Blüte stehen, gießt Du alle paar Tage nur so viel, dass die oberste Erdschicht feucht ist.
- Vor dem Einwintern stutzt Du die Stängel auf einige Zentimeter über der Oberfläche herunter.
- Wenn die Dahlien im Topf überwintern, ist gießen nur nötig, wenn die Raumluft am Standort sehr trocken ist. Befeuchte in diesem Fall die Erde regelmäßig leicht.
Im Frühjahr geht es mit der eingetopften Dahlienknolle genauso weiter, wie mit den Beetpflanzen – dazu gleich mehr. Du kannst sie dann dem Pflanzbehälter entnehmen, auf Schäden untersuchen und sie in frische Erde umpflanzen.
Können Dahlien draußen überwintern?
Wenn Du noch keine Erfahrung mit den Blumen hast, fragst Du Dich vielleicht:Kann ich Dahlien in der Erde überwintern lassen? Kurz gesagt: Es kommt auf den Einzelfall an. Zu empfehlen ist es aber nicht.
Darum schadet Frost der Knolle
Wasser dehnt sich aus, wenn es einfriert. Das gilt auch für das Zellwasser in den Dahlienknollen. Bei Frost kann die gefrorene Feuchtigkeit die Zellwände sprengen. Das führt zu irreparablen Schäden wie Fäulnis, sobald es wieder wärmer wird und das Zellwasser ausläuft. Anders als winterharte Knollen- oder Zwiebelpflanzen haben die exotischen Dahlienknollen keinen natürlichen Frostschutz, der das verhindert.
Wenn Du eine Freiland-Überwinterung trotzdem wagen willst oder eine rechtzeitige Einwinterung der Knollen nicht möglich war, solltest Du zumindest für Winterschutz sorgen. Eine Schicht Mulch oder eine Abdeckung mit Vlies oder Reisig über dem Beet sollte es sein.

Dahlien im Frühjahr vorbereiten
Damit die Dahlien im Sommer ihre volle Pracht entfalten können, kannst Du sie ab Ende März oder im April auswintern. Um sie auf die nächste Saison vorzubereiten, nimmst Du die Knollen aus ihrer Verpackung (oder dem alten Topfsubstrat). Dann prüfst Du, ob sie noch frisch sind. Vielleicht treiben sie sogar schon aus.
Dass die Wurzelknollen die Überwinterung erfolgreich überstanden haben, erkennst Du an folgenden Merkmalen.
- Härte: Die Knollen fühlen sich fest und prall an.
- Farbe: Je nach Sorte unterscheiden sich Dahlien-Knollen in Färbung und Form. Die Farbe sollte aber immer gleichmäßig sein. Flecken oder Verfärbungen deuten darauf hin, dass mit der Knolle etwas nicht stimmt.
- Keine Schadstellen: Natürlich dürfen keine Schimmel- oder Fäulnisstellen zu sehen sein.
- Neutraler Geruch: Einwandfreie Dahlienknollen riechen nach gar nichts. Wenn die Knolle stinkt, ist buchstäblich etwas faul.
- Austriebe: Den Übergang zwischen Knolle und Vorjahresstängel nennt der Kenner Kronenstück. Zeigen sich dort bereits kleine Knubbel oder Wülste, sind das die Augen, aus denen die Dahlie neu austreibt.
Sollten Farbe und Härte der Knolle in Ordnung, aber noch keine Augen zu sehen sein, ist das kein Anlass zur Sorge. Vielleicht hast Du einfach zu früh nachgeschaut. Gib der Dahlie noch etwas mehr Zeit.
Ins Beet auspflanzen kannst Du die Dahlien nach den Eisheiligen, also Mitte Mai. Dann sind keine Nachtfröste mehr zu erwarten. Im Vergleich zum Heimatklima der Blumen fällt damit die Pflanzsaison im Garten kürzer aus. Das gleichst Du spielend aus, indem Du die Knollen im Blumentopf auf der Fensterbank, im Frühbeet oder im Gewächshaus vorziehst. Ab Mitte Februar kannst Du damit loslegen.
- Lege die Dahlienknollen einige Stunden in handwarmes Wasser.
- Fülle den Grund des Pflanztopfs mit Erde für Blühpflanzen und setze die Knolle mit der Krone nach oben hinein.
- Bedecke die Krone mit Erde, aber nur etwa einen Zentimeter hoch – nicht mehr!
- Anschließend gießt Du die Erde leicht an und stellst den Topf an einen hellen Ort. Optimal ist eine Umgebungstemperatur von 15 bis 18 °C. Bitte nur mäßig gießen. Das Substrat soll immer feucht, aber nie nass sein.

Größere Dahlien-Knollen kannst Du nach der Überwinterung teilen und so vermehren. Das Teilen der Knollen dient außerdem der Verjüngung der Pflanze. Wichtig ist, dass die Teilstücke wenigstens ein Auge haben, also einen Austriebspunkt an der Krone. Je nach Form der Knolle kannst Du sie zum Vermehren vorsichtig durchbrechen oder mit einem desinfizierten scharfen Messer durchschneiden.
Fehler beim Überwintern vermeiden
Das Überwintern von Dahlien ist also gar nicht schwer und lohnt sich. Deine Pflanzen werden von Jahr zu Jahr stärker und sind ein herrlicher Blickfang im Garten. Viel falsch machen kannst Du beim Dahlienknollen überwintern gar nicht. Vermeide nur diese Pflegefehler:
- Falsche Temperatur: Bestenfalls herrschen im Winterquartier 4 bis 8 °C. Wird es im Lagerraum zu kalt, können die Knollen erfrieren. Bei zu hohen Temperaturen treiben sie vielleicht viel zu früh aus.
- Falsche Luftfeuchtigkeit: Zu hohe Luftfeuchte im Winterquartier fördert Schimmel. Zu trockene Luft lässt die Knollen ausdorren. Je nach Lagerklima kannst Du heikle Werte mit einem passenden Isoliermaterial ausgleichen. Absorbierendes wie Sägespäne schützt vor Feuchtigkeit, angefeuchtetes wie Sand vor Trockenheit.
- Unzureichende Trocknung: Vor dem Überwintern sollte die Restfeuchtigkeit bestmöglich abtrocknen. Das dauert eine Weile. Pack die Knollen daher nicht vorschnell ein.
Jetzt weißt Du, mit welchen Tricks Dir das Dahlien überwintern im Keller oder anderen kühlen Innenräumen gelingt. Ob sorgfältig getrocknet oder mitsamt Kübel eingelagert – die Blütenpracht im folgenden Sommer ist gesichert. Viel Erfolg in der nächsten Saison!

Häufig gestellte Fragen zum Dahlien überwintern
Theoretisch ja, in Gegenden mit sehr milden Wintern. Voraussetzung ist aber, dass anhaltender Frost und Dauernässe ausbleiben und die Pflanze recht robust ist. Insgesamt ist Dahlien überwintern im Beet also riskant und nicht zu empfehlen. Wenn ein Einwintern der Dahlienknolle nicht möglich ist, solltest Du das Beet mit Mulch oder Reisig abdecken.
Warte mit dem Auspflanzen ins Freiland bis zu den Eisheiligen (Mitte Mai). Du kannst die Pflanzen aber schon ab Februar oder März im Haus auf der Fensterbank, im Gewächshaus oder im geschützten Frühbeet vortreiben. Dazu setzt Du die Knollen in Pflanztöpfe, bedeckst sie dünn mit Erde. Sorge anschließend für konstante Feuchtigkeit ohne Nässe. Die Raumtemperatur sollte etwa 18° C betragen.
Wenn nach einer Frostnacht die Pflanze oberirdisch abstirbt, ist die Knolle unter der Erde in der Regel noch in Ordnung. Solang noch keine tieferen Bodenschichten durchgefroren sind, kannst Du das Speicherorgan ausgraben und für die Einlagerung vorbereiten. Allzu lange warten solltest Du damit allerdings nicht mehr.