Physalis anbauen
Ob Du die Physalis aus Samen ziehst oder als Pflanze setzt, liegt ganz bei Dir. Beides hat seine Vorzüge. Wenn Du die Physalis als Samen aussäst, bist Du von Anfang an dabei und kannst der Andenbeere (Physalis peruviana) beim Wachsen zusehen. Du kannst erleben, wie aus den kleinen Physalis-Samen kräftige Pflanzen werden.
Bist Du eher ungeduldig und möchtest sofort Erfolge sehen? Dann kannst Du die Physalis direkt als Jungpflanze einpflanzen. So sparst Du Zeit und kannst schneller die Ernte genießen.
Wenn Du Physalis anbauen willst, musst Du zuerst den richtigen Standort auswählen. Die Andenbeere ist süchtig nach Sonne. Sie kann gar nicht genug davon bekommen. Gönn ihr also immer einen sonnigen, windgeschützten Platz in Deinem Garten oder auf Deinem Balkon. Achte auf einen lockeren und nährstoffreichen Boden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5. So sicherst Du Dir die perfekte Grundlage für eine üppige Ernte.
Physalis säen
Ziehe die Physalis selbst groß! Physalis-Samen auszusäen bietet Dir die Möglichkeit, die Pflanze von Anfang an zu pflegen und wachsen zu sehen. Vom kleinen Samen bis zu den ersten Trieben – Du bist dabei! Beobachte, wie aus Deinem Projekt eine kräftige Pflanze wird, die Deine Arbeit mit leckerer Ernte belohnt.

Damit aus den kleinen Samen eine starke Pflanze wird, solltest Du einige Dinge beachten. Hier erfährst Du, wie Du den Physalis-Samen den besten Start gibst:
- Zeitpunkt: Starte mit der Aussaat schon im Frühjahr, am besten ab Februar bis Anfang April. Die Pflanzen brauchen Zeit, um groß und stark zu werden, bevor sie nach draußen können.
- Aussaat: Lege die Samen für ca. 12 Stunden in lauwarmes Wasser, bevor Du sie in die Erde setzt. Das beschleunigt die Keimung. Fülle dann Anzuchttöpfe oder Saat-Schalen mit Anzuchterde. Jetzt bist Du bereit die Samen zu setzen. Pflanze die Physalis-Samen etwa 1 cm tief in die Erde.
- Keimung: Deine jungen Physalis-Samen mögen keine Staunässe. Halte deshalb die Erde gleichmäßig feucht, aber nicht nass. Die Keimzeit dauert etwa 10 bis 20 Tage. Suche der Physalis für diese Zeit ein warmes Plätzchen einer Temperatur von 20 bis 25°C.
- Pikieren: Du siehst zwei bis drei Blätter bei Deinen Sämlingen? Dann kannst Du mit dem Pikieren loslegen. Nehme die Pflänzchen vorsichtig aus der Erde und setze sie in größere Töpfe mit nährstoffreicher Erde. Achte dabei darauf, die Wurzelballen nicht zu beschädigen. Nach ein bis zwei Wochen sind die jungen Physalis-Pflanzen stark genug, um in den Garten umzuziehen.
Physalis pflanzen: So geht's

Die Physalis-Pflanzen dürfen erst ab Mitte Mai ins Freie, wenn die Temperaturen bei über 10°C bleiben. Dann sind die Nächte frostfrei und die Pflanzen haben eine bessere Überlebenschance. Vorher ist es der Beere zu nass und zu kalt.
Beetnachbarn - Was passt zur Physalis?
Die Physalis ist ein Starkzehrer und Nachtschattengewächs. Das bedeutet, dass sie viele Nährstoffe braucht. Darum solltest Du sie nicht neben Pflanzen setzen, die auch stark zehren, wie z.B. andere Nachtschattengewächse. Sonst entsteht Konkurrenz in Deinem Beet und ein Kampf um Wasser und Nährstoffe.
- Gute Beetnachbarn: Kräuter, Salate, Kohl, Spinat, Karotten
- Schlechte Beetnachbarn: Kartoffeln, Tomaten, Paprika, Kürbis, Gurken
Physalis im Topf pflanzen
Die Physalis ist eine flexible Pflanze. Sie kann sich auch in einem passenden Topf auf Deinem Balkon wohlfühlen. Damit sie dort ein echter Hingucker wird, musst Du dafür sorgen, dass sie sich rundum wohlfühlt.
Wähle für die Physalis einen großen Topf mit mindestens 10 Liter Volumen aus. Wichtig: Der Topf muss Abflusslöcher haben, damit überschüssiges Wasser abfließen kann!
- Fülle den Topf bis zur Hälfte mit nährstoffreiche Blumenerde, um für kräftiges Wachstum zu sorgen.
- Setze die Physalis-Pflanze vorsichtig mittig in den Topf und fülle Erde nach, bis der Wurzelballen bedeckt ist.
- Drücke die Erde leicht an, um der Pflanze Stabilität zu geben.
- Nach dem Einsetzen solltest Du die Physalis gründlich gießen. Achte darauf, dass das Wasser gut abfließt und keine Staunässe entsteht.
- Stelle den Topf jetzt an einen geschützten und sonnigen Platz.

Physalis ernten
Nach der Arbeit kommt das Vergnügen! Ab August kannst Du endlich die leckeren Beeren der Physalis genießen. Wenn die Hüllen der Früchte trocken und bräunlich sind, ist die Frucht erntereif. Meistens schenkt Dir die Pflanze ihre Ernte bis zum ersten Frost. Dann wird es Zeit die Physalis zu überwintern. Aber bis dahin - greif zu!
Physalis überwintern
Deine Physalis hat Dir den Sommer über goldene Früchte geschenkt – das soll auch im nächsten Jahr so bleiben! Damit die Pflanze gut durch den Winter kommt, musst Du sie ordentlich auf die kalte Jahreszeit vorbereiten. Die Physalis ist nicht winterhart und muss bei kalten Temperaturen von Dir geschützt werden.
Lass Deine Physalis nicht im Beet stehen. Im Winter hat sie draußen nur eine geringe Chance zu überleben. Biete ihr einen sicheren Ort um die Kälte zu überstehen! Ab Oktober, bevor die ersten Nächste mit Frost kommen, solltest Du die Physalis vorsichtig mit ihren Wurzeln ausgraben. Achte darauf die Wurzelballen dabei nicht zu verletzen.
Bereite einen Topf vor, in dem Du der Pflanze ein Winterquartier bieten kannst. Fülle ihn mit lockerer Erde und setze die Physalis hinein.
Am besten stellst Du die umgetopfte Physalis über Winter an einen Ort, der hell und frostfrei ist. Zum Beispiel in einen Wintergarten, Kellerraum oder Treppenhaus. Die Physalis ist schnell zufrieden, hauptsache die Temperaturen bleiben konstant bei ca. 10°C.
Da sich die Pflanze im Winter im Ruhemodus befindet, brauchst Du sie nicht häufig zu gießen. Kontrolliere trotzdem regelmäßig die Erde im Topf. Sie sollte leicht feucht bleiben, aber auf keinen Fall nass sein. Nur wenn die Erde trocken ist solltest Du die Physalis leicht gießen.
Physalis zurückschneiden
Die Physalis muss ihre ganze Energie in die Wurzeln stecken um den Winter zu überleben. Ihre Triebe fordern unnötig Kraft, die dringend im Boden gebraucht wird. Schneide die Physalis deshalb über Winter etwa um die Hälfte zurück. Dabei solltest Du besonders alle dünnen und schwachen Triebe entfernen. Durch das Ausgeizen, sorgst Du dafür, dass die Pflanze stark und gesund ins nächste Frühjahr starten kann.
Schädlinge der Physalis
Halte regelmäßig Ausschau nach Schädlingen auf Deiner Physalis. Besonders bei warmen und trockenem Wetter können sich die kleinen Biester breitmachen. Am häufigsten wird die Physalis von Spinnmilben, Weiße Fliege und Blattläusen befallen. Sie schwächen Deine Pflanze und können ihr ordentlich schaden.
Schau am besten alle paar Tage genau nach, ob die Physalis gesund ist. Dabei solltest Du vor allem auf die Blattunterseiten achten. Wenn die Blätter verfärbt sind oder klebrige Ablagerungen haben, ist die Pflanze wahrscheinlich befallen. Dann musst Du sofort handeln! Oft reicht es schon, wenn Du den Belag mit Wasser abwischst. Bei einem hartnäckigen Befall musst Du allerdings stärker eingreifen.
Physalis pflanzen: Häufige Fragen
Muss ich die Physalis ausgeizen?
Der Physalis tut es gut, wenn Du ihre Seitentriebe zurückschneidest. So kann sie Energie sparen und mehr Kraft in das Wachsen von Früchten stecken. Geize die Physalis also regelmäßig aus, damit sie kräftiger wird.
Lese unter dem Abschnitt
Ist die Physalis mehrjährig?
Die Physalis ist eine mehrjährige Pflanze, allerdings in unserer Klimazone nicht winterhart. Wenn Du ihre Früchte im nächsten Jahr wieder genießen möchtest, kannst Du sie in einem Topf überwintern.
Mehr dazu kannst du im Kapitel
Sind alle Teile der Physalis essbar?
Nein. Nur die goldenen, reifen Früchte sind essbar. Alles andere an der Physalis ist nicht zum Verzehr geeignet und kann sogar leicht giftig sein.