AnleitungLaminat verlegen
#Bodenbeläge Laminat ist ein Bodenbelag mit vielen Vorteilen. Wir zeigen Dir Schritt für Schritt, wie Du den beliebten Bodenbelag verlegen kannst.
Das brauchst Du
Vorbereitung
01Laminat wird immer schwimmend verlegt. Damit ist gemeint, dass die Dielen nicht mit dem Untergrund verbunden werden. Außen am Rand bekommen die Dielen eine Dehnungsfuge zu den Wänden, um bei Temperaturschwankungen Längenausdehnungen ausgleichen zu können. So werden auch Schallbrücken zum aufsteigenden Mauerwerk verhindert.
Geeignete Untergründe sowie die Verlegebedingungen sind in der nachfolgenden Übersicht aufgeführt. Da die angegebenen Trockenzeiten von klimatischen Bedingungen abhängen, sind diese nur als Richtlinie zu verstehen.
Zur Sicherheit rechnet man 2 Wochen hinzu. Als Untergründe nicht geeignet sind:
- alte Teppichböden
- Nadelfilzböden (unhygienisch, teilweise zu weich, fehlende Dampfbremse)
- Steinholz-Estriche (zu hohe Restfeuchte)
Untergrund | Trockenzeit | Restfeuchte CM-% | Trittschalldämmung erforderlich | Dampfbremse unbedingt erforderlich |
Zementestrich | 1 Woche je cm | <2,5 % | ja | ja |
Anhydritestrich | 2 Wochen je cm | <0,3 % | ja | ja |
Gussasphalt | ab 18 °C | – | ja | nein |
Magnesiaestrich | – | Ausgleichsfeuchte | ja | ja |
mineralische Nivelliermassen | nach Angabe des Herstellers | – | ja | ja |
Trocken-Estrichsystem | – | – | ja | nein |
Verlegespanplatten | – | – | ja | nein 2) |
Holzdielen | – | – | ja | nein 2) |
PVC (verklebt) | – | – | ja | nein 1) |
Keramikfliesen | – | – | ja | ja |
1) Wenn dieser unbeschädigt ist.
2) Die Holzkonstruktion muss ausreichend hinterlüftet sein. Beachte die Herstellerinfos. Grundsätzlich darf ein Untergrund aus Holz (Spanplatten, Holzdielen usw.) durch Aufbringen anderer Werkstoffe nicht luftdicht geschlossen werden, da sonst unterhalb der Absperrung ein ideales Kleinklima für Mikroorganismen entsteht. Es muss eine ausreichende Be- und Entlüftung vohanden sein.
Beim Wandanschluss sind Leisten mit Hinterlüftung einzubauen und Durchlässe durch die Fußbodenkonstruktion und den Fußboden herzustellen. Es muss gewährleistet sein, dass der vorhandene Lufthohlraum unterhalb der Konstruktion dauerhaft trocken ist, sodass die Gleichgewichtsfeuchte der Holzkonstruktion zu keiner Jahreszeit gestört ist und somit auf eine PE-Folie als Dampfbremse verzichtet werden kann. Die Verlegung der Dielen erfolgt immer quer zur Verlegung vorhandener Holzdielen als Untergrund.
02Bei größeren Räumen werden Dehnfugen benötigt, welche mittels Übergangsprofil abgedeckt werden:
- nach 8 m in Richtung der Dielenbreite und nach 10 m in Richtung der Dielenlänge
- zu angrenzenden Bodenbelägen, unter jeder Tür und bei Raumeinschnürungen
- bei Bewegungsfugen im Unterboden
03Der Untergrund muss trocken und eben sein. Beachte hierzu auch die Herstellerempfehlungen. Unebenheiten größer als 3 mm pro Meter müssen ausgeglichen werden, z. B. mit einer Fließspachtelmasse.
04Verlege je nach Untergrund eine Dampfbremsfolie. Die Bahnen mit einer Überlappung von 10 cm verlegen und die Stöße mit Alu-Dichtband dampfdicht verkleben. An den Rändern die Folie ca. 5 cm nach oben klappen.
05Anschließend verlegst Du zum Ausgleich kleiner Unebenheiten eine Bodenunterlage, welche genau zu Deinem ausgewählten Bodenbelag und Untergrund passt.
06Diese ist als Rollenware oder in Form von Faltplatten erhältlich.
Dicht- und Distanzband anbringen
07Bei Verwendung einer Unterlage mit integrierter Dampfbremsfolie werden die umlaufenden Ränder am besten mit Dicht- und Distanzband abgedichtet.
08Der enthaltene Distanzschaum wird nach der Verlegung des Bodens entfernt. Das Dicht- und Distanzband wird an zwei Raumseiten verlegt, das einfache Dichtband umläuft den ganzen Raum.
Arbeitsschritte: Boden verlegen
09Vor der Verlegung den Boden mindestens 48 Stunden im Verlegeraum lagern (geschlossene Verpackungen).
10Für die erste Verlegereihe werden die Federn an den Dielen gleichmäßig abgesägt. Bei unregelmäßigem Wandverlauf diesen auf der erste Dielenreihe anzeichnen. Hierzu ein Holzbrettchen durchbohren und einen Stift einsetzen. Die Dielen dann entlang der angezeichneten Linie zusägen.
11Die erste Diele mit der Federseite zur Wand verlegen. Durch das Dicht- und Distanzband werden Dehnfugen von ca. 10 – 15 mm zur Wand gesichert.
12Weitere Dielen werden nun in der ersten Reihe jeweils an der Stirnseite angefügt.
13Die letzte Diele der Reihe wird um 180° gedreht und die benötigte Länge mit dem entsprechenden Wandabstand genau angezeichnet. Das Anzeichnen erfolgt je nach verwendeter Säge auf der Ober- oder Unterseite. Bei Verwendung einer Handsäge sägst Du von der Oberseite her.
14Bei Elektrosägen wird von der Unterseite her gesägt, um Kantenabsplitterungen zu vermeiden. Verwende das passende Sägeblatt.
15Die letzte Bodendiele der ersten Reihe wird nun eingesetzt. Das Reststück kann für den Anfang der nächsten Reihe verwendet werden, sofern das Reststück 30 cm nicht unterschreitet und an der ersten Reihe die Feder nicht abgesägt wurde.
Die Stöße sollten mindestens 40 cm versetzt sein. Die Verlegung weiterer Reihen erfolgt entsprechend der Verriegelungs-Technik. Je nach Boden kann es auch hilfreich sein, das Verbinden mit einem Schlagklotz oder Zugeisen zu unterstützen.
16Für die letzte Reihe muss nun die Dielenbreite ermittelt werden. Dazu lege eine Diele auf die vorletzte Reihe deckungsgleich auf und zeichne die benötigte Breite mit Hilfe eines weiteren Dielenstückes auf die Dielen für die letzte Reihe auf. Auch hier muss die Dehnungsfuge zur Wand berücksichtigt werden. Jetzt können die Dielen eingefügt werden. Unter Umständen wird ein Zugeisen für das Zusammenfügen benötigt.
Verlegesystem „Fold-Down“
17Je nach Produkt unterscheidet sich die Verriegelungs-Technik des Bodens. Beim Verlegesystem „Fold-Down“:
- An Längsseite ansetzen
- nach links beischieben
- und einschwenken
18Nächste Diele entsprechend ansetzen, beischieben und einschwenken.
19Dielenreihe fertigstellen.
Verlegesystem „Snap“
20Beim Verlegesystem „Snap“:
- An Längsseite ansetzen
- nach links beischieben
- und einschwenken
21Nächste Diele entsprechend ansetzen.
22Mit dem Zugeisen einsetzen.
Falls die letzte Dielenreihe schmaler als 5 cm werden sollte, schneidest Du die erste Reihe längs ab, damit die letzte Reihe entsprechend breiter werden kann.
Verlegesystem „Angle-Angle“
23Beim Verlegesystem „Angle-Angle“:
1. An Schmalseite ansetzen und
2. einschwenken. Komplette Reihe fertigstellen.
24Jetzt musst Du die komplette Reihe anheben (3) und in die vorhergehende Reihe einrasten lassen (4).
25Jetzt nur noch die komplette Dielenreihe nach unten drücken.
Schwierige Stellen
Verlegen an Heizungsrohren
26An Heizungsrohren die Position des Rohres auf der Diele markieren. Den Rohrdurchmesser zuzügl. 20 mm (2 x 10 mm) mit dem Kreisschneider herausschneiden. Die Diele mittig durch die Rohröffnungen durchsägen.
Verlegen an Heizungsrohren
27Das herausgesägte Stück in die Lücke zwischen Wand und Heizungsrohr leimen. Die Dehnfuge mit dem Distanzband oder einem Holzkeil sichern. Nach der Verlegung Heizkörperrosetten anbringen.
28Holztürzargen werden gekürzt, damit die Diele darunter verlegt werden kann. Zum Sägen wird eine Diele mit der Oberseite nach unten gelegt und dient somit als Auflage für die Säge.
29Stahlzargen werden nicht gekürzt. Die Diele wird passend zugeschnitten und die entstandene Dehnfuge mit Dichtstoff ausgefüllt, damit keine Feuchtigkeit in das Material eindringen kann.
30Je nach Verlegerichtung des Bodens kann die letzte Dielenreihe an der Türzarge nicht wie vorgesehen eingeschwenkt und verbunden werden.
31In solchen Fällen wird an der Nut der Diele der Wulst mit einem Stechbeitel entfernt. Dann kann das Dielenstück unter die Türzarge geschoben und mit der vorletzten Dielenreihe verleimt werden.
32Vor dem Anbringen der Sockelleisten muss der Distanzschaum des Dicht- und Distanzbands bzw. Distanzkeile unbedingt entfernt werden. Die Sockelleisten werden immer an der Wand und nicht am Boden verschraubt. Bei Verwendung von Befestigungsprofilen in Verbindung mit den dazu passenden Leisten bleiben die Verschraubungen unsichtbar. Ideal sind auch Leisten, bei denen noch ein Kabel (z. B. Lautsprecher- oder Antennenkabel) mit eingelegt werden kann.
Bei zusammengesetzten Leistenabschnitten die Schnittflächen mit der Gehrungssäge im Schrägschnitt ausführen. Dadurch sind die Stoßstellen später kaum sichtbar.
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