Wann Kirschbaum schneiden?
Wann Du Deinen Kirschbaum schneiden solltest, hängt vor allem von der Art ab. Generell gilt:
- Süßkirsche: Für Süßkirschbäume eignet sich der Sommer am besten für die Schnittarbeiten. Greife im August oder September zur Schere bzw. Säge, aber warte auf jeden Fall bis nach der Ernte mit dem Sommerschnitt ab. Der Kirschbaumschnitt verursacht Wunden und die heilen bei trockenem Wetter am besten.
- Sauerkirsche: Sauerkirschbäume ähneln in dieser Hinsicht vielen anderen Obstbäumen. Schneide sie im Winter, aber warte einen nicht zu unangenehmen Tag ab. Trocken und frostfrei – so sehen Tage aus, an denen Du Deine Sauerkirschen schneiden solltest. Einen Sommerschnitt brauchst Du hier in der Regel nicht.
Kirschbaum schneiden: Tipps
Eine der ersten Regel beim Kirschbaum Schneiden lautet: Senkrechte Triebe sind schlechte Triebe. Wachsen die Äste einmal kerzengerade in den Himmel, dann machen sie auch fast nichts anderes. Es bilden sich also kaum Knospen und Früchte. Kappe die Äste oder binde sie so, dass sie waagerechter wachsen. Einem Schlitzast – also einem steilstehenden Seitentrieb, der mit dem Stamm nicht richtig verwachsen ist – ist meistens nicht mehr zu helfen. Die wachsen so steil, dass sie bei zu starker Belastung zu schnell abbrechen würden. Die darfst Du also immer wegschneiden. Hier ein paar weitere Grundregeln, wenn Du Deinen Kirschbaum schneiden möchtest:
- Schneide immer knapp über einer nach außen gerichteten Knospe.
- Entferne alle toten, kranken und sich kreuzenden Äste.
- Vermeide es, zu viele Äste auf einmal zu schneiden, da das den Baum schwächt.
- Wassertriebe und Konkurrenztriebe solltest Du möglichst früh entfernen.
- Große Schnittwunden nach Möglichkeit vermeiden oder mit einem Wundverschlussmittel behandeln.
Äste über dem Astring abschneiden
Schneide die Äste nie direkt am Astring ab, sondern ein paar Zentimeter darüber. Lasse ungefähr zwei bis vier Augen stehen, denn die abgeschnittenen Enden trocknen ein, sodass später mehr verloren geht als nur die Schnittstelle.
Kirschbaum schneiden: So geht's
Vor allem Süßkirschen wachsen extrem schnell, aber auch andere Kirschsorten wachsen kräftig. Durch einen Erziehungsschnitt bändigst Du die Triebe und bringst Deinen Baum in Form. Das bremst nicht nur das Wachstum, sondern sorgt auch für eine ordentliche Krone, die der Entwicklung der Früchte zugutekommt. Das regelmäßige Kirschbaum Schneiden hält ihn zudem gesund. Am besten gehst Du wie folgt vor:
- Entferne alle abgestorbenen, kranken und beschädigten Äste.
- Lichte die Krone aus, indem Du Äste entfernst, die sich kreuzen oder nach innen wachsen.
- Kürze zu lange Triebe ein, um die Form des Baumes zu erhalten.
- Schneide alle Wassertriebe ab (dünne, senkrechte Triebe).
- Achte darauf, dass die Baumkrone licht und luftig bleibt, damit genügend Sonnenlicht und Luftzirkulation herrscht.

Jungen Kirschbaum schneiden
Gerade wenn Du einen jungen Kirschbaum schneiden möchtest, kommt es auf die Art an. Süßkirschen und Sauerkirschen wachsen nämlich von Anfang an unterschiedlich und tragen zu verschiedenen Zeitpunkten die ersten Früchte. Dadurch ergeben sich unterschiedliche Ziele für den Schnitt.
Süßkirschen wachsen stark und bilden lange Triebe, tragen aber erst nach mehreren Jahren die ersten Früchte am mehrjährigem Holz. Sauerkirschen hingegen wachsen schwächer, tragen dafür aber schon sehr früh an einjährigen Trieben.
Kirschtyp | Ziel | Schnittstrategie | Wichtigste Punkte |
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Junge Süßkirsche |
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Junge Sauerkirsche |
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Alten Kirschbaum schneiden
Bei alten Süßkirschen solltest Du vorsichtig auslichten und nur wenig zurückschneiden, weil sie hauptsächlich an mehrjährigem Holz tragen und ein zu starker Rückschnitt viele unbrauchbare Wassertriebe auslöst, die den Baum schwächen. Alte Sauerkirschen dagegen tragen vor allem an jungem Fruchtholz, deshalb brauchen sie einen kräftigen Rückschnitt, um das alte Holz zu entfernen und ständig neues Fruchtholz zu fördern. Der Unterschied liegt also darin, wo die Früchte wachsen und wie der Baum auf Schnitt reagiert.
Kirschtyp | Ziel | Schnittstrategie | Wichtigste Punkte |
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Alte Süßkirsche |
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Alte Sauerkirsche |
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Kirschbaum schneiden: häufige Fragen
Wenn Du einen Kirschbaum schneiden möchtest, solltest Du vor allem tote, kranke, nach innen wachsende oder sich kreuzende Äste sowie Wassertriebe und bei älteren Bäumen auch altes, vergreistes Holz schneiden, um Licht und Luft in die Krone zu bringen und die Fruchtqualität zu verbessern.
Süßkirschen solltest Du eher nicht im März schneiden und wenn, dann nur sehr vorsichtig. Sauerkirschen vertragen den Märzschnitt deutlich besser und können auch etwas kräftiger zurückgeschnitten werden.
Einen Kirschbaum solltest Du bei Frost uns nasser Witterung nicht schneiden, weil die Schnittwunden dann schlecht heilen und Krankheitsrisiken steigen.