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Willst Du der Natur in Deinem Garten ihren Lauf lassen, solltest Du eine Blumenwiese anlegen. Greif zu Blumenwiesensamen, diese gleichen einer Wundertüte. Denn wenn Du eine Blumenwiese anlegst, weißt Du nie genau, wie sie schlussendlich aussehen wird. Je nach Standort, Wetter- und Bodenbedingungen, entwickelt sich nach der Aussaat eine andere Zusammensetzung aus unterschiedlichen Pflanzen, die ein üppiges Blütenmeer ergeben. Das Beste: Du brauchst dafür keinen großen Garten. Du bist schon mit wenigen Quadratmetern Gartenfläche oder einer Balkonkiste dabei!

Blumenwiesen sind durch die traditionelle Viehwirtschaft entstanden. Denn ohne Zutun des Menschen, verbuschen Wiesen und werden mit der Zeit zu Wald. Durch den Wegfall dieser althergebrachten Beweidungsform in Verbindung mit der Intensivierung der Landwirtschaft sind artenreiche Blumenwiesen heutzutage selten geworden. Grund genug also, warum Du eine Blumenwiese anlegen und dabei etwas Gutes für die Artenvielfalt tun solltest. Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Formen von Blumenwiesen:

  • Wildblumenwiesen
  • Gartenblumenwiesen

Wenn Du eine Wildblumenwiese anlegen möchtest, solltest Du wissen, woraus diese besteht. Wildblumenwiesen, wie man sie zum Beispiel von Almwiesen kennt, bestehen in der Regel nicht nur aus Blühpflanzen, sondern auch aus einem gewissen Anteil an Gräsern. Hinzu kommen noch mehrjährige Leguminosen wie Rot-, Weiß-, Horn- und Wundklee. Deren Besonderheit ist, dass sie in Symbiose mit Bakterien Stickstoff aus der Luft binden und somit sich und indirekt auch den restlichen Pflanzenbestand der Blumenwiese mit Nährstoffen versorgen.

Dazu gehören unter anderem bekannte Vertreter wie Schafgarbe, Wilde Möhre, diverse Nelken und Labkräuter, Margeriten, Wiesensalbei, Glockenblumen oder Johanniskraut. Manche dieser Wildblumen blühen erst ab dem zweiten Jahr. Kräuter und Leguminosen tragen zum Naturschutz bei – sie ernähren Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und manche Schmetterlingsraupen. Praktischerweise werden auch nützliche Insekten gefördert, die eifrig Schädlinge vertilgen. Indirekt fördert eine Blumenwiese auch noch weitere Tiere. Wir zeigen Dir, wie Du eine Wildblumenwiese anlegen kannst.

Wildblumenwiese02

Gartenblumenwiesen bestehen hauptsächlich aus einjährigen Blühpflanzen, die zum Teil nicht einheimisch sind. Dazu zählen bekannte Gartenblumen wie Ringelblume, Cosmos, Aster, Zinnie, Tagetes, Malve, Duftsteinkraut, Löwenmaul und Mädchenauge.

Sie liefern in kürzester Zeit und den ganzen Sommer hindurch eine dichte Blütenpracht. Viele dieser Pflanzenarten bieten Bienen, Hummeln und manchen Schmetterlingen reichlich Nahrung.

Auch klassische Acker-Beikräuter wie Klatschmohn, Kornrade und Kornblume, die früher in und um Ackerflächen häufig zu sehen waren, findet man sowohl in Gartenblumen- als auch in Wildblumenmischungen. Sie sorgen bei mehrjährigen Mischungen dafür, dass auch im ersten Jahr bereits eine blühende Blumenwiese entsteht.

Blumenwiese anlegen

Beim Blumenwieseanlegen kommt es, wie so oft im Garten, auf die Vorbereitung an. Denn mit den richtigen Maßnahmen vor der Aussaat spielt eine Blumenwiese ihre Vorteile voll aus. Dadurch ersparst Du Dir später einiges an Unkräutern, die das Bild trüben.

Gleich vorweg: Für bestehende Rasenflächen eignen sich nur spezielle Nachsaatmischungen. Die Samen gewöhnlicher Saatmischungen würden an der Oberfläche nur schwer keimen und womöglich vom Wind verweht. Sie können sich auch nur schwer gegen den bestehenden Bestand durchsetzen.

Eine vollsonnige Fläche im Garten ist sehr vorteilhaft. Aber auch mit Halbschatten geben sich die meisten Wiesenblumen noch zufrieden, wobei die Blütenpracht etwas geringer ausfallen könnte.

Böden sind verschieden: Von wasserspeichernd bis sehr durchlässig, von lehmig bis sandig, mit viel Steinen oder ohne. Darum gibt es auch unterschiedliche Samen-Mischungen. Für Wildblumenwiesen ist es aber in jedem Fall sehr von Vorteil, wenn die Fläche in den vergangenen Jahren nicht gedüngt wurde. Wenn der Boden sehr nährstoffreich ist, wird vermehrt Gras und Unkraut zu sehen sein.

Theoretisch kann die Aussaat die gesamte Vegetationsperiode über erfolgen. Meistens ist es aber ab Juni zu heiß und zu trocken, sodass kaum noch Samen keimen und eher unerwünschte Unkräuter auftauchen. Die besten Monate zum Aussäen sind daher in der Regel April und Mai für beide Wiesenarten. Bei mehrjährigen (Wild-)Blumenwiesen ist die Aussaat zusätzlich noch im September möglich. Prinzipiell sollten die Temperaturen während der Keimphase im Bereich von 10°C-25°C liegen.

Wurde die Fläche der zukünftigen Blumenwiese intensiv gedüngt? Keine Panik – mit ein wenig Geduld magerst Du die Fläche ab: Optimalerweise säst Du anfangs noch keine Blumenwiese aus. Mähe stattdessen bis in den frühen Herbst die Wiese regelmäßig ab und entferne das Mähgut unbedingt.
Meist reicht es aber schon, die Fläche durch das Einbringen von reichlich Rasen- oder Quarzsand abzuspecken.

Wildblumenwiesen und Gartenblumenwiesen unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung und Pflege. Gartenblumenwiesen benötigen in der Regel etwas mehr Pflege als Wildblumenwiesen, da sie regelmäßig gedüngt und bewässert werden sollten.

Wildblumenwiesen werden in der Regel zwei Mal im Jahr gemäht: Im Juli und im Oktober. Ganz genau lässt sich der Zeitpunkt regional und witterungsbedingt nicht festlegen. Wichtig ist vor allem, dass die Wildblumen bereits fertige Samen ausgebildet haben. Gemäht wird eine Wildblumenwiese mit einem Rasenmäher ohne Fangkorb oder, insbesondere wenn sie mal etwas höher geworden ist, mit (Motor-)Sense oder Balkenmäher. Lass das Schnittgut einige Tage liegen, damit die Samen der Kräuter auf den Boden fallen können. Bei kleinen Flächen kannst Du die Samenstände auch in die Hand nehmen und ausstreuen.

Danach muss auf jeden Fall das gesamte Schnittgut von der Fläche entfernt werden. Denn je mehr durch Mulchen oder sonstige Maßnahmen gedüngt wird, desto weniger Blühpflanzen werden sich durchsetzen.

Für eine besonders üppige Blumenwiese kannst Du Verblühtes regelmäßig entfernen. Gerade in der Balkonkiste freuen sich die Blumen auch über regelmäßige Düngergaben. Fehlt die Lust oder Zeit öfters zu düngen, streue einfach Langzeitdünger einmalig in den Boden.

Im Herbst bzw. spätestens, wenn die Pflanzen durch erste Fröste abgestorben sind, wird die Fläche gemäht. Willst Du im nächsten Jahr wieder Blütenflor, kannst Du die Samen aus den abgeblühten Blütenständen ausstreuen. Sollten im nächsten Jahr nicht genug Pflanzen aufgehen, einfach mit einer neuen Blumenmischung nachsäen. Willst Du Abwechslung, dann säe im nächsten Jahr einfach eine andere Blumenwiesenmischung.

Gartenblumenwiese07
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