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Ein Aquarium braucht Pflege. Und zwar regelmäßig. Es gibt Aufgaben, die Du täglich erledigen musst. Andere Dinge fallen nur wöchentlich oder monatlich an. Darauf solltest Du achten, wenn Du Dein Aquarium pflegen möchtest:

Tägliche Aquariumpflege

  • Fische, Krebse & Co. füttern und die Tiere im Aquarium kurz beobachten: Sind alle fit?
  • Futterreste entfernen, damit die Wasserqualität unter den Überresten nicht leidet.
  • Wasserpflanzen untersuchen und Pflanzenteile entfernen.
  • Checke kurz, ob die Technik noch einwandfrei funktioniert.

Wöchentliche Aquariumpflege

  • Alle 1–2 Wochen steht ein Teilwasserwechsel an.
  • Wasser testen und die Werte überprüfen.
  • Reinigungsarbeiten mit dem Mulmsauger und Scheiben putzen – innen und außen.
  • Technik ausführlicher prüfen, vor allem auch die Filterleistung.
  • Wenn nötig, die Wasserpflanzen düngen.

Monatliche Aquariumpflege

  • Reinige den Filter falls nötig und pflege dabei alle Dichtungen.
  • Dünne die Pflanzen im Aquarium ggf. aus und schneide sie zurück.

Mulmsauger, Wassertests, Algenbekämpfungsmittel, es gibt ein paar Dinge, die Dir die Aquariumpflege deutlich leichter machen. Was bei Dir zu Hause nicht fehlen sollte, damit Du Dein Aquarium reinigen kannst:

Der Mulmsauger, auch Bodenreiniger genannt, ist quasi der Staubsauger fürs Aquarium. Ein Saugrohr ermöglicht eine effiziente Reinigung des Bodengrundes. Vor allem Kies lässt sich damit sehr leicht reinigen, ohne dass Du ihn aus dem Aquarium nehmen musst. Die Reinigung mit Bodenreinigern kann mit einem normalen Wasserwechsel im Aquarium verknüpft werden und ist schnell erledigt.

Füllst Du ein neues Aquarium oder wenn Du einen Wasserwechsel durchführst, solltest Du dem Leitungswasser immer auch ein Wasseraufbereiter zugeben. Der neutralisiert schädliche Stoffe und fügt lebensnotwendige hinzu.

Mit Wasserklärern lässt sich Aquariumwasser sicher und schnell von Trübungen befreien. Schwimmende, trübende Partikel werden gebunden und dann vom Aquarienfilter aus dem Wasser gefiltert. Bei vielen Produkten siehst Du schon nach 2–3 Stunden erste Ergebnisse. Aquarium pflegen leicht gemacht.

Dein Aquarium ist grüner, als Du willst? Es gibt verschiedene Mittel, die Deine Algenprobleme lösen. Wenn Du die richtigen Präparate dazugibst, haben Grün-, Braun-, Schmier-, Faden-, Schwebe- oder auch Punktalgen meist nach kurzer Zeit keine Chance mehr. Mehr Infos zum Thema Algen gibt es im Kapitel Algen im Aquarium bekämpfen.

Ein regelmäßiger Wassertest ist unbedingt notwendig. Nur so kannst Du Probleme mit den Wasserwerten frühzeitig erkennen. Das rechtzeitige Eingreifen ist wichtig, bevor sich die schlechte Wasserqualität auf die Gesundheit Deiner Fische auswirkt.

Es gibt verschiedene Wassertests:

  • Teststreifen-Messung
  • Tropfen-Messung

Der Vorteil der Teststreifen ist, dass die Messung schnell und günstig gemacht wird. Allerdings ist das Ergebnis nicht so genau wie mit der Tropfen-Messung.

Aquarium pflegen bedeutet auch Wasserpflege. Denn in Deinem Aquarium kann sich mit der Zeit das giftige Nitrit bilden. Und nicht nur das: Der Kot der Wasserbewohner, Futterreste und abgestorbene Pflanzenteile verunreinigen das Wasser ebenfalls. Deshalb bist Du gefragt.

Das ist die wichtigste Voraussetzung für langfristig gesunde Fische sowie prächtige Pflanzen – und beugt gleichzeitig Algenproblemen vor.

Wie oft muss ich im Aquarium Wasser wechseln? Beim Teilwasserwechsel im Aquarium sollten alle 1–2 Wochen – je nach Beckengröße und nach Belastung – 25-50 % des alten Wassers gegen frisches ausgetauscht werden, um die Balance der Wasserwerte wieder herzustellen. Je größer das Aquarium, desto seltener muss gewechselt werden. Wie gut der Filter ist, spielt auch eine Rolle.

Besorg Dir einen Eimer oder eine Gießkanne und einen Aquarienschlauch. Benutze Eimer und Schlauch ausschließlich für den Wasserwechsel Deines Aquariums.

  • Stell zuerst die Technik im Aquarium ab.
  • Leg ein Ende des Schlauchs ins Aquarium und sauge kurz an. Das Wasser fließt jetzt langsam aus dem Aquarium in den Eimer. Lass so viel Wasser wie nötig ab. Achte darauf, dass kein Bewohner oder Teile der Inneneinrichtug angesaugt werden.
  • Lass vor dem Befüllen Wasser aus der Leitung erst ca. 1/2–2 Minuten auslaufen lassen, um eine Kupferanreicherung zu vermeiden.
  • Fülle das Wasser wieder auf. Achtung: Das frische Wasser sollte die gleiche Temperatur haben wie das Wasser im Aquarium.Temperaturschwankungen von bis zu 2 °C sind in Ordnung.
  • Wasseraufbereiter verwenden: Das neue Wasser solltest Du fisch- und naturgerecht durch die Zugabe entsprechender Produkte aufbereiten.

Wichtiger Teil der Aquariumpflege ist, regelmäßig die Wasserwerte Deines Aquariums zu checken. Als Messmethoden sind Teststreifen und Tropftests am beliebtesten. Teststreifen sind einfach anzuwenden. Sie werden einfach kurz ins Aquarium getaucht und ermitteln die wichtigsten Wasserwerte. Die Messergebnisse eignen sich, wenn Du schnell prüfen willst, ob alles in Ordnung ist.

Wesentlich genauer sind allerdings die Tropftests. Tropftests musst Du unbedingt lichtgeschützt und kühl (also am besten im Kühlschrank) aufbewahren.

Es ist wichtig, dass Du bei der regelmäßigen Kontrolle der Wasserwerte und auch der Wassertemperatur im Hinterkopf behältst, dass die Fische individuelle Bedürfnisse haben. Kenne die Anforderungen von empfindlichen Arten und trage ihnen Rechnung.

Es gibt sehr viele Wasserwerte, die Einflüsse auf das Leben in einem Aquarium haben. Je nach Herkunftsgewässer hat jede Fischart ihren eigenen Anspruch an die Wasserwerte. Achte immer auf die Bedürfnisse der einzelnen Aquarienbewohner.

1. Gesamthärte (GH): Der Gehalt an Kalzium und Magnesium bestimmt den sogenannten GH-Wert. Haben sie einen hohen Anteil, wird das Wasser als hart, bei niedrigem Gehalt als weich bezeichnet. Die Gesamthärte beeinflusst die organischen Funktionen der Lebewesen im Aquarium maßgeblich und wird in °dH = Grad Deutscher Härte angegeben.

2. Säuregrad (pH-Wert): Alle sauren und basischen/alkalischen Stoffe, die sich im Wasser lösen, ergeben den pH-Wert. Bei einem pH-Wert von 7,0 ist das Wasser neutral, über 7,0 alkalisch, darunter sauer. Kontrolliere den pH-Wert Deines Aquariums am besten jede Woche mit einem entsprechenden Teststreifen. Ändern sich Karbonathärte oder der CO2-Gehalt des Aquariumwassers, hat das auch Einfluss auf den pH-Wert.

ph-Wert 0–4 4–7 7–10 10–14
stark sauer schwach sauer schwach alkalisch stark alkalisch

3. Karbonathärte (KH): Der KH-Wert bezeichnet den Anteil an Hydrogenkarbonat im Wasser. Dieser fungiert als pH-Puffer und vermindert eine zu starke und schnelle Veränderung des pH-Werts (z. B. Säuresturz). In Süßwasseraquarien sollte der KH-Wert 3 °dH nicht unterschreiten.

4. Stickstoffverbindungen: Folgende drei Arten von Stickstoffverbindungen können als Folge organischer Abbauprozesse im Wasser vorkommen und sich unter bestimmten Umständen auch anreichern:

  • Ammonium und Ammoniak
  • Nitrit
  • Nitrat

Im Aquarium laufen die einzelnen Schritte des Stickstoffkreislaufes prinzipiell so wie in der freien Natur ab. Es fallen allerdings mehr Stickstoffabfälle an, als von Pflanzen verbraucht und damit abgebaut werden können – beispielsweise Fischkot, Futterreste oder abgestorbene Pflanzen. Diese Stickstoffverbindungen haben in stärkeren Konzentrationen eine mehr oder weniger schädliche Wirkung auf die Organismen im Aquarium.

Dieser Überschuss entsteht selbst dann, wenn das Aquarium nicht dicht mit Fischen besiedelt ist. Mit der Zeit häufen sich die Stickstoffverbindungen im Wasser an.

Pflanzen können nur einen kleinen Teil dieser Anhäufung als Nährstoffe verbrauchen. Die größere Arbeit beim Stickstoffkreislauf verrichten Bakterien. Wenn etwas mit den Stickstoffverbindungen nicht stimmt, ist die Gesundheit der Aquarienbewohner in Gefahr.

Der Nitratwert sollte nicht über 25 mg/l steigen. Bei höheren Werten wird die Immunabwehr der Fische geschwächt und Algen fangen an, zu wuchern. Bereits 0,1 mg/l Ammoniak können tödlich sein.

Stickstoffkreislauf

5. Phosphorverbindungen: Verbindungen des Phosphors, vor allem Phosphat, übernehmen wichtige Funktionen im Stoffwechsel aller Lebewesen. Sie spielen beispielsweise beim Muskelaufbau eine wichtige Rolle.

Die lebenswichtigen Phosphorverbindungen nehmen Aquarienfische über das Futter auf. Durch die anschließenden Ausscheidungen steigt der Phosphatgehalt im Wasser. Durch die Verdauungsvorgänge hält sich der Phosphateintrag jedoch in vertretbaren Grenzen.

Auf hohe Werte steigt der Phosphatgehalt, wenn man es mit der Fütterung zu gut meint und Futterreste sich anhäufen. Auch hartes Leitungswasser oder Dünger von Zimmerpflanzen können diesen Wert in die Höhe schnellen lassen.

Unerwünschtes Algenwachstum ist die Folge. Wenn dann noch entsprechende Mengen an Nitrat vorhanden sind, ist eine katastrophale Algenplage so gut wie sicher.

Vermeiden lässt sich ein solches Dilemma durch artgerechte, bedarfsorientierte Ernährung mit qualitativ hochwertigem Fischfutter. Ist es schon zu spät, helfen Produkte, die das Phosphat binden und nicht wieder an das Wasser freigeben.

Bestandteil Grenzwert
Ammonium 0.1–0.5 mg/L
Ammoniak 0.02–0.20 mg/L
Nitrit 0.0–0.2 mg/L
Nitrat id. > 20 mg/L (möglich bis ~150 mg/L)
Chlor 0 mg/L
Eisen 0.03–0.10 mg/L (Pflanzen)
Kupfer 0.2–0.5 mg/L
Phosphat 0.02–0.50 mg/L
pH-Wert von den individuellen Ansprüchen der Fische abhängig (6.8–7.2)
Karbonathärte von den individuellen Ansprüchen der Fische abhängig (3–12 °d)
Gesamthärte von den individuellen Ansprüchen der Fische abhängig (4–14 °d)
Kohlendioxid 10–60 mg/L (Pflanzen)
Sauerstoff ~ 8.5 mg/L bei 25°C
Temperatur von den individuellen Ansprüchen der Fische abhängig

Algen gehören zum Aquarium dazu – auch wenn sie vielleicht fürs Auge kaum sichtbar sind. Ein komplett algenfreies Aquarium ist ein Mythos. Und das ist auch völlig in Ordnung so. Nur wenn die Algen überhandnehmen, bekommst Du Schwierigkeiten und solltest Dein Aquarium reinigen.

Vor allem wenn Du ein Aquarium neu einrichtest, kann es immer wieder zu Problemen mit Algen kommen. Das liegt daran, dass sich das Aquarium noch nicht eingependelt hat. Achte deshalb vor allem in der Anfangszeit auf die Wasserwerte.

Mit der richtigen Pflege – sprich: regelmäßiger Wasserwechsel im Aquarium, nicht zu viel Fischbesatz, Futterreste entfernen, der richtige Filter und die passende Beleuchtung – kannst Du Algenbefall vermeiden.

Die Pflege Deines Aquariums ist also entscheidend. Denn Algenmittel helfen Dir nur dabei, die Symptome zu bekämpfen. Achte beim Kauf darauf, dass die Algenbekämpfungsmittel ungefährlich für alle Aquariumbewohner und die Wasserpflanzen sind.

Welche Pflanzen sind gut gegen Algen im Aquarium? Mit den richtigen Aquariumsplanzen lässt sich Algenwachstum ebenfalls gut eindämmen. Setze auf schnellwüchsige Wasserpflanzen, diese geben Algen keine Chance. Sie stehen in Konkurrenz zu den Algen, da sie dem Wasser überschüssige Nährstoffe wie Nitrat oder Phosphat entnehmen. Den Algen bleiben so weniger Möglichkeiten zu wachsen. Zu den schnellwüchsigen Wasserpflanzen zählen z. B. das Hornblatt (Ceratophyllum demersum), die Wasserpest (Egeria densa), das Trugkölbchen (Heteranthera zosterifolia) oder der brasilianische Wassernabel (Hydrocotyle leucocephala).

Nicht nur das Wasser solltest Du im Blick behalten, sondern auch Deine Aquariumpflanzen. Sie sind ein guter Indikator dafür, ob Dein Aquarium die richtigen Bedingungen für Tiere und Pflanzen bietet. Überprüfe Deine Pflanzen daher in regelmäßigem Abstand. Achte auf folgende Punkte:

  • Verfärbungen der Blätter (z. B. Gelb- oder Weißfärbung, Flecken oder Streifen)
  • Verformungen der Blätter (z. B. Wellen oder Verkrümmungen)
  • Löcher oder schwarze Stellen in den Blättern
  • Längenwachstum (großer Abstand der Blätter an den Stängeln)
  • Kleinwuchs (neue Blätter sind sehr klein)
  • Geringe Vermehrung der Pflanze (z. B. bei Schwimmpflanzen)
  • Vermehrtes Absterben der Blätter oder Triebspitzen

Das Längenwachstum ist meistens ein Indikator für zu wenig Licht, wohingegen die anderen Punkte auf einen Nährstoffmangel hinweisen. Wenn Du etwas Ungewöhnliches feststellst, solltest Du mit einem Wassertest überprüfen, ob ein Nährstoffmangel in Deinem Aquarium vorliegt. Und wann sollte man Aquariumpflanzen schneiden? Aquariumpflanzen schneiden solltest Du ca. einmal im Monat. So beugst Du Lichtmangel und dementsprechend Längenwachstum vor.

Endlich Urlaub. Aber was ist mit Deinem Aquarium, während Du mal baden gehst? Im besten Fall hast Du eine Urlaubsvertretung. Familie, Freunde oder Nachbarn übernehmen das Füttern der Fische und können im Blick behalten, ob die Technik einwandfrei funktioniert. Portioniere das Fischfutter für Deine Urlaubsvertretung vor – das erleichtert das Füttern.

Du hast niemanden, der das für Dich übernehmen kann? Ein Aquarium kann – als eigenständige Ökosystem – mit der richtigen Vorbereitung auch mal ein paar Tage ohne Dich klar kommen.

Du willst vor Deinem Urlaub noch Beleuchtung austauschen, einen neuen Dünger ausprobieren oder Fische einsetzen? Damit veränderst Du immer auch das Gleichgewicht in Deinem Aquarium. Das ist direkt vor einem Urlaub ungünstig.

  • Mach 2–3 Tage vor der Abreise noch einen großen Wasserwechsel. Damit ist Dein Aquarium gut vorbereitet.
  • Prüfe vor der Abreise die Filter, ob noch alles einwandfrei funktioniert.
  • Bist Du nur bis zu einer Woche weg, kannst Du eine Stoßdüngung machen. Du bist länger weg? Es gibt Dosieranlagen für Aquariumdünger. Die Dosieranlage düngt Dein Aquarium dann automatisch.
  • Sorge dafür, dass die Beleuchtung per Zeitschaltuhr an- und ausgeht. Oder Du setzt auf smarte Beleuchtung, die Du per App steuern kannst.
  • Bei offenen Aquarien verdunstet langsam das Wasser. Das kann Schäden an der Technik verursachen. Decke das Aquarium ab, wenn Du mehrere Tage nicht zu Hause bist.
  • Du hast eine CO 2 Anlage? Kontrolliere vor Deinem Urlaub den Füllstand Deiner CO 2-Flasche.
  • 2–3 Tage kommen Deine Fische auch mal ohne Futter klar. Wenn Du länger unterwegs bist, solltest Du Dir einen Futterautomat besorgen. Alternativ gibt es auch sogenanntes Urlaubsfutter – das passt aber nicht für jede Fischart.

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