Warum Heizung entlüften?
Wenn Dein Heizkörper gluckert oder ungleichmäßig wärmt, steckt häufig Luft im System. Luft kann auf verschiedene Wege in das Heizungssystem gelangen: Beim Nachfüllen von Heizungswasser, durch kleine Undichtigkeiten oder bei Wartungsarbeiten.
Die Folgen? Deine Heizung verbraucht viel Energie, liefert aber deutlich weniger Wärme. Wenn Luft längerfristig im System bleibt, leiden auch Rohrleitungen und andere Bauteile darunter. Deshalb solltest Du Deine Heizung im besten Fall einmal im Jahr vor der Heizperiode entlüften. Dann kann das Heizungswasser wieder ungehindert zirkulieren und Du heizt effizient.
Heizung entlüften: Das brauchst Du
Um Deine Heizung zu entlüften, brauchst Du keine teure Ausrüstung. Dein wichtigstes Werkzeug ist der Entlüftungsschlüssel. Ein Entlüftungsschlüssel hilft Dir, das Entlüftungsventil am Heizkörper zu öffnen und zu schließen. Achte beim Kauf darauf, dass die Aussparung des Schlüssels auf das Ventil Deines Heizkörpers passt.
Auch einen Eimer und einen Lappen solltest Du bereithalten, um austretendes Heizungswasser aufzufangen.
Heizung entlüften: Schritt für Schritt
1. Alle Thermostate vollständig aufdrehen
Nur wenn sich der Heizkörper ordentlich aufgeheizt hat, kannst Du sichergehen, dass Luft aus dem System entweicht, wenn Du mit dem Entlüften beginnst.
2. Heizung ausschalten
Nach dem Erhitzen schaltest Du Deine Heizung ab und lässt sie 60 Minuten abkühlen. So spritzt Dir später kein heißes Wasser entgegen.
3. Entlüftungsventil finden
Am besten siehst Du an den beiden oberen Seiten des Heizkörpers nach. Meistens sitzt dort ein kleines Vierkant-Ventil. Das ist der Punkt, an dem Du gleich die Luft hinauslässt.

4. Entlüftungsschlüssel ansetzen
Jetzt setzt Du den Entlüftungsschlüssel am Ventil an und drehst es langsam gegen den Uhrzeigersinn auf.
5. Luft entweichen lassen
Während Du das Ventil aufdrehst, solltest Du ein Zischen hören. Das ist die Luft, die nach draußen muss. Sobald Wasser austritt, weißt Du, dass die Luft vollständig entwichen ist.
6. Entlüftungsventil schließen
Jetzt wieder alles auf Anfang: Um das Ventil zu schließen, drehst Du den Entlüftungsschlüssel erneut – jetzt im Uhrzeigersinn.
7. Wasserdruck überprüfen
Nach dem Entlüften kann der Wasserdruck Deiner Heizung sinken. Deshalb solltest Du unbedingt den Druck am Manometer der Heizungsanlage überprüfen. Ist der Druck im empfohlenen Bereich von meistens 1–2 bar, passt alles. Falls der Druck zu niedrig ist, solltest Du Wasser nachfüllen. Wie das geht, steht in der Anleitung Deiner Heizung.
Achtung bei Arbeiten an der Heizung
Achte darauf, das Entlüftungsventil beim Entlüften der Heizung nicht zu weit aufzudrehen. Es kann unerwartet heißes Wasser austreten – selbst wenn Du vermeindlich lange genug gewartet hast. Sei auch vorsichtig, falls Du Heizungswasser nachfüllen musst. Wenn Du Dir unsicher bist, wie genau das funktioniert, hake am besten beim Profi nach.
Lebst Du in einer Mietwohnung, darfst Du das Entlüften Deines Heizkörpers grundsätzlich selbst übernehmen. Wohnst Du in einem Mehrfamilienhaus mit zentraler Heizung, informierst Du Dich am besten bei Deinem Vermieter oder der Hausverwaltung, wer dafür zuständig ist. Muss im Nachgang Heizungswasser nachgefüllt werden, bist Du nämlich auf Zugang zum Heizraum angewiesen.
Automatische Heizkörperentlüftung
Du willst minimalen Aufwand? Dann solltest Du Dein Entlüftungsventil gegen ein automatisches eintauschen. Ist das automatische Entlüftungsventil erfolgreich montiert, öffnet es sich nämlich immer automatisch, wenn sich Luft im Heizkörper gesammelt hat – und Du kannst dabei die Füße hochlegen.
Auch beim automatischen Entlüftungsventil wird beim der Entlüftung Wasser entweichen, allerdings so wenig, dass Du es kaum bemerkst.

Tipps zum Warten und Pflegen Deiner Heizung
Damit Deine Heizung sauber läuft, machst Du mit Entlüften schon einiges richtig. Aber da geht noch mehr.
Hier ein paar einfache Tipps, mit denen Du zusätzlich Heizkosten sparen kannst:
- Prüfe regelmäßig den Wasserdruck am Manometer und fülle bei Bedarf Wasser nach.
- Kontrolliere die Thermostatventile auf ihre Funktion.
- Stimme die Warmwasserzeiten auf Deinen tatsächlichen Bedarf ab.
- Kontrolliere die Dichtungen und Rohre auf Schäden.
- Stelle die Wasserqualität durch Aufbereitung des Wassers oder durch Filteranlagen sicher.
- Reinige die Heizungsanlage von außen.
- Nutze wenn möglich in den warmen Monaten den Sommermodus.
Heizung entlüften: häufige Fragen
Nicht ideal, aber machbar. Entlüften funktioniert auch bei laufender Heizung. Wenn sie an ist, zirkuliert allerdings das Heizungswasser zwischen Heizkessel und Heizkörpern. Das kann dafür sorgen, dass die Luft beim Entlüften nicht vollständig entweicht.
Ja, beim Entlüften der Heizung kann bei der falschen Durchführung der Wasserdruck im System sinken, die Heizleistung verringert oder die Heizung sogar beschädigt werden. Um Fehler zu vermeiden, solltest Du folgendes beachten:
1. Heizung wenn möglich zuvor immer ausschalten.
2. Alle Heizkörper vom obersten Stockwerk beginnend nach unten nacheinander entlüften.
3. Benutze einen passenden Entlüftungsschlüssel, um das Ventil nicht zu beschädigen.
4. Lass den Heizkörper ausreichend auskühlen, um Dich nicht zu verletzten.
5. Öffne das Ventil langsam, sodass nicht zu viel Heizwasser austritt.
6. Prüfe den Wasserdruck nach dem Entlüften und fülle gegebenenfalls Wasser nach.
Im besten Fall den Heizkörper vor dem Entlüften ausreichend auskühlen lassen. So kannst Du vermeiden, dass heißes Wasser austritt.
Ja, es kann passieren, dass durch übermäßiges Entlüften neben der Luft zu viel Wasser entweicht und der Druck im System zu niedrig wird. Prüfe im besten Fall nach dem Entlüften immer den Wasserdruck am Manometer und fülle wenn notwendig Wasser nach.
In diesem Fall wird das System wahrscheinlich an Druck verlieren. Prüfe den Druck zur Sicherheit am Manometer und fülle wenn notwendig Wasser nach.
Grundsätzlich solltest Du immer dann einen Profi hinzuziehen, wenn Du unsicher bist, wie Du vorgehen sollst oder Dir das Entlüften nicht zutraust. Das gilt auch dann, wenn Du nicht sicher bist, wie viel Wasser nachgefüllt werden muss. Auch wenn das Entlüften nicht hilft und Deine Heizung Dir weiterhin Probleme macht, solltest Du dir professionelle Unterstützung suchen. Die Fußbodenheizung zu entlüften, ist komplexer als herkömmliche Heizkörper – hier lohnt sich auch der Rat vom Profi.
Das kann unterschiedliche Gründe haben: Neben Luft im System, die nach dem Entlüften immer noch vorhanden sein kann, könnte es auch Probleme mit dem Thermostatventil, dem Wasserdruck, oder Ablagerungen im Heizungssystem geben.
Ziel beim Entlüften ist nicht, dass möglich viel Wasser austritt. Ganz im Gegenteil: Du solltest das Ventil zudrehen, sobald Wasser anfängt auszutreten. Wassertropfen zeigen Dir, dass die Luft vollständig entwichen ist.
Wenn Du keinen Entlüftungsschlüssel zur Hand hast, kannst Du alternativ auch eine Maulzange oder einen Schlitzschraubendreher verwenden – allerdings nur, wenn sie auf das Entlüftungsventil passen.
Das Entlüftungsventil Deiner Heizung befindet sich häufig an der Oberseite des Heizkörpers, oft auf der gegenüberliegenden Seite des Thermostats.
Es kann sein, dass das Entlüftungsventil noch nicht richtig geschlossen ist. In diesem Fall solltest Du das Ventil vorsichtig nachziehen. Falls das Ventil beschädigt oder verkalkt ist, am besten austauschen. Auch poröse Dichtungen oder andere undichte Stellen können Übeltäter sein. Findest Du die Ursache nicht oder brauchst Unterstützung beim Beheben, kontaktierst Du am besten einen Profi.
Das kann mehrere Ursachen haben. Zuerst solltest Du den Wasserdruck überprüfen und gegebenenfalls Wasser nachfüllen. Im Anschluss entlüftest Du am besten noch einmal alle Heizkörper der Reihe nach vom obersten Stockwerk bis ganz nach unten. Hörst Du die Heizung danach immer noch gluckern, solltest Du einen Profi kontaktieren.
30–60 Minuten solltest Du die Thermostate aller Heizkörper voll aufdrehen, sodass die Luft beim Entlüften später leichter entweichen kann.