Übersicht zum Rosmarin schneiden
Ein geschnittener Rosmarin ist nicht nur schön anzusehen, sondern liefert Dir auch jede Menge Aroma und frische Triebe. Damit das gelingt, solltest Du wissen,
Warum solltest Du Rosmarin schneiden?
Rosmarin sieht nicht nur gut aus, er duftet auch herrlich – vorausgesetzt, Du greifst regelmäßig zur Schere. Ein gezielter Rückschnitt bringt Schwung in den Rosmarin. Ohne ihn wächst Dir schnell ein verholzter Busch mit wenig Aroma und noch weniger Trieben.
Darum lohnt sich das Schneiden:
- Buschiger Wuchs statt langer Zweige
- Mehr Aroma in den frischen Spitzen
- Längeres Leben durch gesunde Struktur
- Schutz vor Verholzen und Verkahlen
- Ertragreiche Ernte durch viele junge Triebe
Ein regelmäßiger Schnitt ist Pflicht, wenn Du dauerhaft Freude an Deinem Rosmarin haben willst. Egal, ob im Beet, im Topf, oder als Baum.
So wird Rosmarin geschnitten: Schritt für Schritt
Im März oder April, wenn kein Frost mehr kommt, geht’s los:
- Schneide die Triebe um etwa ein Drittel zurück.
- Achte dabei darauf, nur ins grüne Holz zu schneiden.
- Altes, verholztes Holz ist tabu. Da treibt Rosmarin meistens nicht mehr aus.
- Ob Baum oder Busch, ein Formschnitt sorgt für optische Harmonie im Garten.
Rosmarin-Trieb checken
Bist Du unsicher, ob ein Trieb noch lebt? Einfach leicht anritzen. Wenn es unter der Rinde grün ist, kannst Du schneiden. Wirkt es eher holzig, besser stehen lassen.
Zwischen Juni und August, nach der Blüte, verdient Dein Rosmarin etwas Wellness:
- Verblühte Triebe abschneiden, das spart der Pflanze Energie.
- Leichte Einkürzung der Zweige, um neuen Austrieb anzuregen.
- Geerntet wird gleich mit: Schneide dabei ganze Triebe ab – oberhalb eines Blattpaars – für eine schöne, buschige Form.
Mit diesen besonderen Schnitttechniken bringst Du Deinen Rosmarin aufs nächste Level.
Für einen kompakten Rosmarinbusch kürze regelmäßig alle Triebe, die länger werden. Entferne im nächsten Schritt auch alles, was nach innen wächst oder sich kreuzt. Bei älteren Pflanzen hilft ein Verjüngungsschnitt: Dafür entfernst Du über zwei bis drei Jahre nach und nach verholzte Partien. Achtung: In Etappen arbeiten und nie radikal ins alte Holz schneiden!
Für einen Rosmarinbaum – also einen Rosmarin mit Stämmchen, der optisch einem Baum ähnelt – brauchst Du etwas Geduld und Zeit. Dein Rosmarin sollte zunächst über eine Saison hinweg in Ruhe wachsen. Lass beim Rückschnitt im Frühjahr nur einen gesunden, kräftigen Haupttrieb stehen. Entferne dann regelmäßig Seitentriebe im unteren Bereich und schneide die Krone in runder Form. Wenn Dir das zu lange dauert: Einen getrimmten Rosmarinstamm gibt es auch fertig zu kaufen.
Der beste Zeitpunkt für den Rosmarinschnitt
Hier trennt sich der Profi für Grünschnitt vom Gelegenheitsgärtner. Der richtige Zeitpunkt entscheidet nämlich beim Rosmarin über frische Zweige oder Frostschäden:
Hauptschnitt
Im Frühjahr, sobald kein Frost mehr droht, ist der ideale Moment für den Hauptschnitt. Das ist meistens ab März oder April der Fall. Jetzt holst Du Deinen Rosmarin aus dem Winterschlaf und bringst ihn in Form.
Pflegeschnitt
Nach der Blüte, zwischen Juni und August, kannst Du Deinen Rosmarin leicht zurückschneiden. Entferne verblühte Triebe und kürze etwas ein – das regt neues Wachstum an. Ernte gleichzeitig frische Zweige für die Küche.
Winterschnitt
Lass im Herbst oder Winter die Gartenschere besser im Schuppen. Dein Rosmarin ist empfindlich gegenüber Kälte und Du kannst Deine Pflanze mit einem Winterschnitt kaputt machen.
Vorbereitung für den Rückschnitt
Bevor Du losschneidest, check Deine Ausrüstung. Der Rosmarin ist zwar pflegeleicht, aber nicht unverwundbar.
- Werkzeug: Wähle eine scharfe Gartenschere oder kleine Heckenschere.
- Hygiene: Desinfiziere die Schere. Alkohol oder heißes Wasser reichen.
- Hautschutz: Arbeite bei empfindlicher Haut lieber mit Gartenhandschuhen– Rosmarin enthält ätherische Öle.
Tipp: Nur bei trockenem Wetter schneiden, weil so die Schnittstellen schneller heilen.

Pflege nach dem Rosmarin-Schnitt
Frisch geschnitten gönnst Du Deinem Rosmarin ein bisschen Fürsorge:
- Gießen – aber mit Maß! Rosmarin mag’s eher trocken.
- Sparsam düngen, organischer Kräuterdünger reicht.
- Kontrollieren: Schau nach Schädlingen oder braunen Blättern.
Rosmarin kann volle Sonne und Hitze gut ab, verträgt aber keine Staunässe. Mit einem hellen Standort und durchlässigem Boden oder einem Pflanztopf mit guter Drainage bleibt Dein Rosmarin glücklich.

Häufige Fehler beim Schneiden umgehen
Typische Fehler | Besser so |
---|---|
In altes, verholztes Holz schneiden. Diese Stellen bleiben oft kahl. | Schneide nur ins grüne, lebende Holz. Dort kommen Triebe zuverlässig nach. |
Zu spät in der Saison schneiden. Es drohen Frostschäden. | Setze den Rückschnitt im Frühjahr an. Pflegeschnitte sind im Sommer möglich. |
Zu starker Rückschnitt ohne Rücksicht auf den Austrieb. | Kürze lieber regelmäßig, aber maßvoll. Lass genügend junge Triebe stehen. |
Rosmarin noch im Herbst kräftig zurückschneiden. | Verzichte im Herbst aufs Schneiden. Die Pflanze soll sich auf den Winter vorbereiten. |
Während oder kurz nach dem Regen schneiden. | Warte auf trockenes Wetter. Nasse Schnittstellen sind anfälliger für Pilzbefall. |
Mit stumpfer oder verschmutzter Schere arbeiten. | Nutze immer scharfe Werkzeuge für saubere Schnitte. |
Gleich nach dem Schnitt großzügig gießen und düngen. | Rosmarin mag es trocken. Gieße und dünge sparsam, das verhindert Wurzelfäule. |
Rosmarin verholzt – was tun?
Wenn der Rückschnitt beim Rosmarin ein paar Jahre ausbleibt, beginnt der Strauch allmählich zu verholzen. Die Pflanze wirkt trocken und sieht erstmal aus wie ein Fall für den Kompost – ist es aber nicht zwangsläufig! In dem meisten Fällen geht noch was. Mit einem sogenannten Verjüngungsschnitt lässt sich verholzter Rosmarin oft noch retten. Wir zeigen Dir, wie Dein Rosmarin wieder grünt und blüht.
So kannst Du alten Rosmarin retten:
- Entferne jede Saison ungefähr ein Drittel der verholzten, alten Triebe.
- Schneide nicht alles auf einmal zurück – nur schrittweise verjüngen.
- Achte auf grüne Triebe. Dort mit Vorsicht zurückschneiden.
Mit ein bisschen Geduld und viel Sonne kann sich holziger Rosmarin nochmal fangen und einen zweiten Frühling erleben. Wenn allerdings der Strauch braun, trocken und starr bleibt, hilft leider nur noch eins – entfernen und neu pflanzen. Zum Trost: Aus Rosmarinzweigen lassen sich prima Stecklinge für die neue Anzucht ziehen.
Häufig gestellte Fragen zum Rosmarin schneiden
Ganz klar: Frühling ist die Zeit für Rosmarin! Ab März oder April, wenn der letzte Frost durch ist, darfst Du zur Gartenschere greifen. Dann erwacht die Pflanze aus dem Winterschlaf und freut sich über frischen Wind in der Krone. Im Herbst dagegen Finger weg – die kalte Jahreszeit lässt frische Schnittstellen erfrieren.
Immer da, wo’s noch grün ist – also im lebenden Holz. Schneide knapp über einem Blattpaar oder einem Seitentrieb. Verholzte Stellen sind tabu, die nehmen Dir den Schnitt übel. Wenn Du Zweifel hast, hilft ein kleiner Test: Ritze die Rinde vorsichtig an – ist es grün darunter, kannst Du schneiden.
Nein, die Devise „Alles muss weg!“ verträgt Rosmarin gar nicht. Ein starker Schnitt ins alte Holz kann dazu führen, dass er einfach nicht mehr austreibt. Besser ist ein regelmäßiger, maßvoller Rückschnitt im Frühjahr.
Verholzten Rosmarin kannst Du im Frühjahr stutzen. Und zwar nur dort, wo noch Leben drinsteckt. Konzentriere Dich auf die grünen Triebe. Alte, braune Äste treiben in der Regel nicht mehr aus. Entferne jede Saison etwa ein Drittel dieser verholzten Triebe. Geduld ist gefragt, aber mit etwas Pflege sieht der Strauch bald wieder besser aus.
Wenn Rosmarin über den Winter braun wird, liegt es meistens an Kälte, Wind oder Staunässe. Topfpflanzen geschützt und trocken aufstellen, gut einpacken. Am besten in einem frostfreien, nicht zu warmen Quartier. Auch ein zu später Schnitt im Herbst könnte schuld sein – frische Triebe beim Rosmarin sind kälteempfindlich.