Winterharte Lavendelsorten
Lavendel ist super beliebt, aber nicht alle Sorten kommen hier bei uns gut durch den Winter. Die meisten stammen aus dem warmen Mittelmeerraum und müssen spätestens, wenn es richtig kalt wird, rein ins Haus. Aber keine Sorge, es gibt auch robuste Sorten, die Du in der Regel draußen lassen kannst.
Der Echte Lavendel ist ein winterharter Lavvendel und ziemlich zäh. Er verträgt Frost bis etwa -15 Grad, wenn Du ihn im Garten wachsen lässt. Trotzdem freut er sich über einen geschützten Platz oder ein bisschen Winterschutz, vor allem bei richtig kalten Nächten. Hier ein paar winterharte Lavendelsorten, die Du Dir merken kannst:
- Hidcote Blue – dunkle, blaue Blüten und kompakt
- Munstead – super frosthart, blüht lang von Juni bis September
- Blue Cushion – buschig und ideal fürs Beet oder den Kübel
- Jamlitz – robust und auch für rauere Standorte geeignet
- Dwarf Blue – klein, aber fein, blüht bis in den Herbst
Der Speiklavendel mag es nicht so kalt. Wenn’s unter -5 Grad geht oder das Wetter ständig wechselt, bekommt er Probleme. Am besten pflanzt Du ihn in einen Topf, dann kannst Du ihn im Winter einfach reinholen und schützen.
Der Schopflavendel ist ein echter Hingucker mit seinen auffälligen Blüten, aber leider auch ziemlich frostempfindlich. Er kommt bei uns meistens im Topf oder Kübel gut klar, weil Du ihn dann zum Überwintern ins Haus holen kannst. Schopflavendel ist kein winterharter Lavendel.
Lavendel im Garten überwintern
Lavendel ist wärmeliebend. Wenn es bei uns im Winter kalt und feucht wird, kann es für die mediterrane Pflanze schon mal ungemütlich werden. Manche Lavendelsorten sind winterhart und können im Beet bleiben. Worauf Du dann beim Lavendel Überwintern achten solltest, erfährst Du hier.
Das Problem: Es sind weniger die Minusgrade sind, die dem Lavendel im Winter zu schaffen machen, als die beständigen Temperaturschwankungen. Erwärmt sich die Erde an sonnigen Tagen zu stark, kann es sein, dass die Blätter früher austreiben. Wenn es dann in der Nacht gefriert, erleidet die Pflanze Frostschäden.
Lösung 1: Um den Lavendel vor Frostschäden zu bewahren, bedecke den Boden rund um die Pflanze mit Tannenreisig, Strohmatten oder eine Mulchschicht aus Laub. In Regionen mit Dauerfrösten von -15 °C, kannst Du zusätzlich ein Garten- bzw. Winterschutzvlies über die Pflanze stülpen.
Das Problem: Ein weiterer Knackpunkt ist, dass der Lavendel bei starker Wintersonne über seine Blätter zwar Wasser verdunstet, durch den gefrorenen Boden aber nicht genügend wieder aufnehmen kann. Die Pflanze vertrocknet.
Lösung 2: Vergiss nicht, Deinen Lavendel auch im Winter regelmäßig zu gießen. Am besten an einem frostfreien Morgen. Lockere den Boden um die Pflanze herum ggf. etwas auf, damit er das Wasser besser aufnehmen kann. Ist der Winter ohnehin schon nass, achte darauf, Staunässe im Beet zu vermeiden. Das wiederum kann neben Frostschäden auch zu Wurzelfäule führen. Hier hilft es, wenn Du den Boden mit etwas Sand durchmischst, um den Überschuss an Wasser versickern zu lassen.
Wichtig: Lavendel überwintern im Garten geht nur, wenn er sich bereits länger akklimatisieren und starke Wurzeln bilden konnte. Dafür sollte er bereits im vorherigen Frühjahr draußen gestanden haben.
Lavendel im Topf überwintern
Viele Lavendelarten wie z. B. der Schopflavendel (Lavandula stoechas) sind nicht winterhart. Diese solltest Du am besten im Topf oder Kübel kultivieren, damit Du sie über die kalte Jahreszeit an einen frostgeschützten Ort stellen kannst. Lavendel überwintern im Topf ist nicht schwer.
Gut geeignet, um Deinen Lavendel im Topf zu überwintern, ist z. B. der Keller, das Treppenhaus oder jeder andere trockene, unbeheizte, gut durchlüftete Raum. Ein Gewächshaus und Wintergarten sind natürlich auch möglich. Oder Du findest eine Gärtnerei in Deiner Nähe, die einen Überwintersservice für Pflanzen anbietet.
Wenn Dein Lavendel im Topf draußen auf dem Balkon oder der Terrasse überwintern soll, achte darauf, dass Du einen halbschattigen Stellplatz auswählst. Am besten nahe der Hauswand, um ihn zusätzlich vor Wind zu schützen.
Selbst ein Lavendel im Topf ist vor Bodenfrost nicht gefeit. Im Gegenteil läuft er sogar stärker Gefahr, dass die Erde mitsamt den Wurzeln gefriert. Um das verhindern, stelle den Topf auf eine Unterlage aus Holz oder Styropor. Wenn die Grade dauerhaft in den Nullbereich sinken, ist eine zusätzliche Isolierschicht notwendig. Du kannst ihn mit einem Winterschutz- bzw. Gartenvlies, einer Stroh- oder einer Kokosmatte umwickeln. Wichtig ist, dass sie luftdurchlässig ist. Sonst fängt der Lavendel darunter an zu faulen.
Bedenke, dass Lavendel auch im Winter anfänglich für Staunässe ist. Um die Drainage im Topf zu verbessern, kannst Du etwas Sand oder Kies unter die Blumenerde mischen. Gießen musst Du natürlich trotzdem, wenn auch eher sporadisch: an sonnigen Tagen mehr, an dunklen weniger. Am besten machst Du regelmäßig die Fingerprobe. Ist die Erde auch nach 2 cm noch trocken, braucht der Lavendel Wasser.
Der richtige Topf für Lavendel
Terrakottatöpfe eignen sich besonders gut, um Deinen Lavendel im Topf zu überwintern. Das Material nimmt überschüssige Feuchtigkeit auf. Das hilft dabei, die Wurzeln vor dem Erfrieren bzw. vor Staunässe zu bewahren. Eine zusätzliche Drainageschicht aus z. B. Tonscherben oder Blähton ist ebenfalls sinnvoll.
Schopflavendel überwintern
Schopflavendel sieht nicht nur toll aus, sondern duftet auch gut, aber er ist leider deutlich frostempfindlicher als der Echte Lavendel. Deshalb wird er bei uns meistens im Topf oder Kübel gehalten, damit man ihn im Winter gut schützen kann. Am besten holst Du Deinen Schopflavendel vor dem ersten Frost ins Haus. Ein heller, kühler Platz mit Temperaturen zwischen 5 und 10 °C ist ideal, z. B. ein ungeheizter Raum oder ein Wintergarten. Dort fühlt sich die Pflanze in den kalten Monaten am wohlsten.
Wohnst Du in einer Gegend mit milden Wintern? Dann kannst Du einen älteren, gut eingewurzelten Schopflavendel mit etwas Glück auch draußen lassen. Wichtig ist dann aber ein guter Winterschutz. Tannengrün oder ein Gartenvlies helfen, die Kälte abzuhalten. Junge Pflanzen solltest Du dagegen immer reinholen, sie vertragen Frost überhaupt nicht.
Im Winter braucht Dein Lavendel nur sehr wenig Wasser, aber achte darauf, dass der Wurzelballen nie komplett austrocknet. Ab Februar kannst Du die Pflanze langsam wieder an wärmere Temperaturen gewöhnen.
Lavendel im Winter pflegen
Damit Dein Lavendel gut durch den Winter kommt, solltest Du ihn auch im Winter etwas pflegen. Worauf Du dabei achten solltest, erfährst Du hier.
Lavendel kommt mit Nässe im Winter überhaupt nicht gut klar – Staunässe kann ihm sogar richtig schaden. Herkömmliche Blumenerde ist daher nicht ideal als Substrat. Trotzdem wird Lavendel im Handel oft in ganz normaler Erde angeboten. Am besten topfst Du ihn direkt nach dem Kauf in ein größeres Gefäß um. Verwende dafür spezielle Kräutererde oder mische Kübelpflanzenerde im Verhältnis 1:1 mit Sand – so wird das Substrat schön durchlässig. Auch im Beet solltest Du auf lockeren, gut drainierten Boden achten, damit sich keine Feuchtigkeit staut. Denn auch dort gilt: Zu viel Nässe tut dem Lavendel nicht gut.

Im Winter braucht Lavendel nur wenig Wasser. Gieße sparsam und nur, wenn die Erde trocken ist. Wichtig: Die Wurzeln dürfen nicht austrocknen, aber Staunässe solltest Du unbedingt vermeiden.
Im späten Winter – etwa ab Februar – kannst Du Deinen Lavendel leicht zurückschneiden. Entferne dabei abgestorbene oder zu lange Triebe. Jetzt ist auch ein guter Zeitpunkt zum Umtopfen. Falls nötig, kannst du bei dieser Gelegenheit auch die Wurzeln etwas einkürzen, das fördert das Wachstum im Frühjahr.
Sobald es draußen milder wird (je nach Region ab März/April), kannst Du den Lavendel tagsüber an die frische Luft stellen – erst stundenweise, am besten an einen geschützten Ort. Nach den letzten Frösten (meist ab Mitte Mai) darf er dann wieder dauerhaft nach draußen.
Lavendel überwintern: häufige Fragen
Ja, Lavendel ist mehrjährig, aber nicht jede Sorte ist winterhart – das hängt von der Art ab. Echter Lavendel (Lavandula angustifolia) verträgt Frost in der Regel am besten.
Der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia) ist besonders winterhart und zeichnet sich durch einen intensiven Duft aus.
Nein, Lavendel sollte erst im Frühjahr zurückgeschnitten werden, da ein Schnitt im Winter ihn frostempfindlicher macht.
Winterharte Sorten wie Lavandula angustifolia vertragen bis zu -15 °C, bei gutem Winterschutz auch etwas mehr.