Was sind Kartoffelkäfer?
Der Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata), auch als Colorado-Käfer bekannt, ist ein gefräßiger Schädling, der Ende des 19. Jahrhunderts bei uns eingewandert ist und seither großen Schaden an Kartoffelpflanzen anrichtet. Sowohl der ausgewachsene Käfer als auch seine Larven ernähren sich von den Blättern der Pflanze und entblättern sie stark. Besonders problematisch ist seine hohe Vermehrungsrate: Ein Weibchen kann mehrere Hundert Eier auf der Blattunterseite ablegen, die rasch schlüpfen und innerhalb kurzer Zeit die Pflanzen massiv schädigen. Das kann Deine Ernte erheblich beeinträchtigen oder sogar zerstören. Für Hobby-Gärtner gibt es nur wenige Bekämpfungsmöglichkeiten, aber wenn Du den richtigen Zeitpunkt für die Maßnahmen wählst, kannst Du mit bescheidenen Mitteln eine reiche Ernte erzielen und den Kartoffelkäfer bekämpfen.
Kartoffelkäfer erkennen
Kartoffelkäfer sind ca. 1 cm lang und besitzen auffällig gelb-schwarze Längsstreifen auf den Flügeldecken sowie eine orange-gelbe Grundfarbe. Kartoffelkäferlarven sind anfangs relativ klein, können dann aber bis zu 1,5 cm lang werden. Sie sind leuchtend orange bis rötlich und haben schwarze Punkte an den Seiten. Auch die Eier des Kartoffelkäfers sind leuchtend orange bis gelb und oval geformt. Du findest sie in der Regel in Gruppen an der Blattunterseite.
Ein Befall ist oft an den Schäden an den Pflanzen zu erkennen. Typisch sind angefressene oder nahezu vollständig zerstörte Blätter sowie das sichtbare Vorhandensein von Käfern, Larven oder Eiern auf den Kartoffelpflanzen.
Verwechslungsgefahr Marienkäfer
Marienkäfer lassen sich leicht erkennen. Sie sind ein wichtiger Nützling im Garten. Schwieriger wird es allerdings bei den Larven und Eiern, da diese sich deutlich ähnlicher sehen. Unterscheiden kannst Du sie daran, dass Marienkäfer-Eier kleiner, lockerer gruppiert und gelblich sind, während Kartoffelkäfer-Eier größer, ordentlich in Reihen angeordnet und meist orangefarben sind. Marienkäferlarven sind länglich, dunkel mit kleinen Stacheln, während Kartoffelkäferlarven dicklich, orange und rundlich mit schwarzen Punkten erscheinen.
Kartoffelkäfer bekämpfen
Wenn der Frühling erwacht, erwacht auch der Kartoffelkäfer. Ab einer Temperatur von etwa 15 °C werden die überwinternden Schädlinge aktiv und munter.
Ein paar Tipps, damit der Kartoffelkäfer für Dich nicht zur Plage wird:
- Prüfe Deine Kartoffelpflanzen regelmäßig auf erwachsene Käfer. Wenn Du welche findest, klaube sie ab und vernichte sie.
- Es ist nahezu unmöglich, alle Käfer zu erfassen, bevor sie Eier abgelegt haben. Darum ist folgender Behandlungsschritt entscheidend: Sobald eine sichtbare Menge an gefräßigen Larven zu sehen ist, bekämpfe sie mit einem Bio-Pflanzenschutzmittel auf Neem-Öl-Basis. Sollten nach 10-14 Tagen immer noch viele Larven auf Deinen Kartoffelpflanzen herumwuseln, kannst Du die Behandlung wiederholen.
- Die nächste Generation an Käfern folgt einige Zeit später. Die kannst Du nochmals abklauben.
- Sollten dann immer noch ein paar Kartoffelkäfer an den Blättern Deiner Pflanzen knabbern, ist der Schaden in der Regel zu verschmerzen – Du wirst trotzdem ordentlich Kartoffeln ernten. Wenn Du erst ein Mal mit Neem-Öl gesprüht hast, kannst Du es bei entsprechendem Larvenbefall noch einmal verwenden. Kartoffelkäfer bekämpfen leicht gemacht!
Kartoffelkäfer vorbeugen
Damit es gar nicht erst zu einem Kartoffelkäferbefall kommt, kannst Du diesem vorbeugen. Besonders geeignet ist zum Beispiel Urgesteinsmehl. Es wirkt präventiv und als biologischer Pflanenschutz gegen Kartoffelkäfer. Löse es in Wasser gelöst und sprühe es anschließend auf die Kartoffelpflanzen. So dringen die mikrofeinen Partikel des Gesteinsmehls in die Blätter ein und stärken diese von innen heraus. Zusätzlich bildet sich auf der Blattoberfläche ein feiner Film, der den Kartoffelkäfern und ihren Larven das Fressen der Blätter erschwert.
Standortwechsel gegen den Kartoffelkäfer?
Ein häufiger Tipp zur Vorbeugung gegen den Kartoffelkäfer ist der jährliche Standortwechsel des Kartoffelbeets. Bedenke aber, dass diese Käfer Kartoffelpflanzen bis zu 500 Meter weit riechen, sehr gut fliegen und Deine Pflanzen schnell wieder aufstöbern können.
Kartoffelkäfer bekämpfen: häufige Fragen
Kartoffeln von befallenen Pflanzen sind in der Regel noch essbar, da meist nur das Laub betroffen ist. Es kann allerdings sein, dass Deine Pflanze so stark geschädigt ist, dass sie keine Kartoffeln mehr ausbildet.
Der Kartoffelkäfer kann große Schäden anrichten, indem er die Blätter Deiner Kartoffelpflanze kahlfrisst – so fehlt der Pflanze die Energie zum Wachsen. Ist der Befall stark, bleiben oft nur noch kümmerliche oder wenige Knollen übrig.
Der Kartoffelkäfer legt seine Eier an der Blattunterseite ab.
Natürliche Feinde des Kartoffelkäfers sind unter anderem Marienkäfer, Laufkäfer, Schlupfwespen und einige Vogelarten. Sie fressen entweder die Eier, Larven oder erwachsenen Käfer und helfen so, den Befall in Schach zu halten.