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Technologie ist nicht alles, aber ohne Technologie ist alles nichts.

Zum Gespräch trafen sich: Dr. Andreas Schobert (Mitte), seit 2015 CTO im Vorstand der HORNBACH Baumarkt AG, Elmar Sommer (rechts), verantwortlich u.a. für die Themen Innovation, Forschung und Entwicklung im Technologie-Ressort, sowie Udo Lebrecht (links), der seit über 25 Jahren Themen der technologischen und technischen Infrastruktur für die HORNBACH Baumarkt AG vorantreibt.

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Herr Schobert, warum ist Nachhaltigkeit gerade auch in der Technologie wichtig? Und wie wird nachhaltige technologische Entwicklung bei HORNBACH definiert?

Andreas Schobert: Technologien können nachhaltige Entwicklung in vielen Bereichen unterstützen und beschleunigen – sei es durch datengetriebene Effizienzsteigerung, sprich Automatisierung, oder durch digitale Innovation. In einem Handelsunternehmen wie HORNBACH erfüllt Technologie dabei jedoch keinen Selbstzweck, sondern dient vor allem dazu, das Leben unserer Nutzer – also unserer Kunden und Mitarbeiter – einfacher zu gestalten. Wir verfolgen dabei einen Ansatz, der Mensch, Prozess und Technologie als einen Dreiklang betrachtet. Das richtige Zusammenspiel dieser Elemente ist für unser Handeln essenziell: Prozesse, die sich nicht an den Menschen und ihren Bedürfnissen orientieren, werden keine nachhaltigen Ergebnisse erzielen können. Technologie, die die richtigen Prozesse nicht vereinfacht, automatisiert oder beschleunigt, führt zu Verschwendung. Nachhaltigkeit in der Technologie bei HORNBACH bedeutet also eigentlich recht simpel, den Fokus auf die richtigen und wichtigen Dinge zu legen – wirtschaftlich erfolgreich zu sein, zum Wohl unserer Mitarbeiter und mit Respekt vor Umwelt und Gesellschaft.

Wo leistet hier Technologie konkret einen Beitrag?

Andreas Schobert: Es ließen sich viele Beispiele finden, denkt man an eine KI-gestützte Routenplanung, die Fahrtzeit und Energie spart, oder an bessere Produktvideos, die helfen, Retouren zu vermeiden. Viel wichtiger noch als die einzelnen Beiträge ist jedoch die grundsätzliche Einstellung und Haltung zu dem, was ich tue, wenn ich neue technische Lösungen zur Verfügung stelle. Sich zu fragen: Ist ein Kunde bereit, für diese Lösung zu bezahlen? Ist ein Mitarbeiter bereit, diese zu nutzen? Verbessert die Lösung tatsächlich etwas oder ist es einfach nur digitaler? Würde ich die Lösung kaufen, wenn ich wüsste, welch hohen Preis meine Nachkommen zahlen müssen, weil wir uns keine Gedanken darum gemacht haben, ob es nicht auch einfacher und verträglicher für die Umwelt gehen würde?

Udo Lebrecht: Es geht also um die Summe aller Selbstverständlichkeiten. Das fängt bei Kleinigkeiten wie der Löschung nicht mehr genutzter Testsysteme an, die unnötig Speicherplatz verschwenden. Es geht weiter über die Frage, wie ein System designt und entwickelt werden muss, damit im Nachgang möglichst wenig Betriebsaufwände anfallen, bis hin zu Überlegungen, welche strukturellen Chancen neue Technologien in Kombination mit besseren Prozessen für das Gesamtökosystem, z.B. im Zusammenspiel mit Lieferanten und Servicepartnern, bieten können.

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Das Thema Kundenperspektive wird immer wieder betont. Wo unterstützen technologische Innovationen bei nachhaltigen Entwicklungen aus Sicht der Kunden?

Elmar Sommer: Der effiziente Umgang mit Ressourcen und Energie ist ein omnipräsentes Thema, auch bei unseren Kunden. Hier kommt mir direkt die „SMART HOME by hornbach“-Lösung in den Sinn. Neben dem Faktor Bequemlichkeit hilft die Lösung z.B. mit automatisierten Heizungssensoren oder Stand-by-Schaltungen den Energieverbrauch zu reduzieren und so Kosten zu sparen. Auch im Garten hilft mir SMART HOME bei der Bewässerung. Smarte Produkte haben zudem den Vorteil, dass sie durch Software-Updates erweiterbar sind und so „immer jung“ bleiben.

Andreas Schobert: Ein weiteres Beispiel ist der Einsatz sogenannter immersiver Technologien, also Virtual Reality oder Videoberatung. Bei VR können wir unseren Kunden helfen, im digitalen Raum beispielsweise ein Bad vorzuplanen und zu begehen. Das hilft nicht nur, um die Vorstellungskraft zu unterstützen, sondern auch, die richtigen Entscheidungen für ein Produkt wie eine Fliese zu treffen. Dafür muss der Kunde noch nicht einmal in den Markt fahren, sondern einfach nur unsere App bedienen. Ein schöner Nebeneffekt: Es profitiert nicht nur der Kunde direkt, auch indirekt helfen uns solche Entwicklungen zukünftig dabei, Ressourcen zu schonen, da wir z. B. Fläche in unseren Märkten einsparen, die wir dann auch nicht bebauen und beheizen müssen.

Udo Lebrecht: Unsere Märkte entwickeln sich zudem immer mehr zu logistischen Knotenpunkten für unsere Kunden. Neben dem Markt als direkte Einkaufsmöglichkeit bieten wir zusätzlich eigene Abholstationen an, wo der Kunden bequem, zeit- und kostensparend seine Abholungen und Rückgaben tätigen kann. Oft kombinieren wir unsere eigenen Abholstationen auch mit solchen großer Logistikunternehmen, um individuelle Mehrfachfahrten zu reduzieren.

Digitale Innovationen prägen zunehmend auch unser tägliches Arbeitsleben. Wo hat sich aus Ihrer Sicht für die Mitarbeiter bei HORNBACH eine signifikante Verbesserung durch den Einsatz neuer Technologien ergeben?

Andreas Schobert: Nicht erst seit der Pandemie setzt HORNBACH in vielen Bereichen auf mobiles Arbeiten, um den Kolleginnen und Kollegen möglichst viel Flexibilität zu bieten. Das erforderte früh eine technisch sehr gut ausgestattete Arbeitsumgebung. Inzwischen arbeiten wir an neuen agilen Arbeitskonzepten, die den hybriden Arbeitsplatz in den Mittelpunkt stellen. Angereichert haben wir beispielsweise die hybride Arbeitswelt um Optionen gesunder virtueller Pausen, in denen es vor allem um mentale Gesundheit geht und in kurzen Sessions einfache Methoden erlernt werden können.

Elmar Sommer: Ein ganz praktisches Beispiel aus dem operativen Umfeld wäre das Bio-Exoskelett, eine Art Rucksack, das Rücken und Gelenke bei schweren, dauerhaften und unergonomischen Bewegungen gezielt unterstützt, und dessen Einsatz wir in unseren Logistikzentren getestet haben. In einem Umfeld, in dem die Bewegung schwerer Güter das tägliche Brot ist, können hydraulische Hebesysteme helfen, gesundheitsschädigende Anstrengungen unserer Kolleginnen und Kollegen zu vermeiden. Oder der Einsatz von Drohnen, die bei der Inventur unserer Märkte und Logistikzentren unterstützen, indem sie einfache Palettenzählungen aus der Vogelperspektive ausführen, ohne dass es nötig ist, die Paletten durch einen Mitarbeiter zu bewegen.

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Wenn wir sozusagen auf die dunkle Seite der Macht wechseln, müssen wir dann nicht zugeben, dass Technologie in fast jeder Form auch ein großer Ressourcenfresser ist?

Udo Lebrecht: Im Bereich Green IT ist jeder einzelne Technologe aufgerufen, durch seinen Beitrag die Energieeffizienz unserer technologischen Produkte kontinuierlich zu verbessern, die Langlebigkeit der Lösungen zu verlängern und digitale Suffizienz zu leben. Ein großer Hebel für das gesamte Unternehmen liegt aber natürlich vor allem in den infrastrukturellen Themen. In den letzten Jahren konnten wir im Bereich der Rechenzentren durch den Einsatz neuer Serversysteme, Flash Speicher und den Ausbau der Virtualisierung trotz deutlich gestiegener Rechenpower den Stromverbrauch sogar noch senken. Bei den Endgeräten achten wir zunehmend darauf, die Nutzungszeiten zu verlängern, indem wir reparieren, statt einfach zu ersetzen, oder die Geräte einer neuen Nutzung zuführen, statt sie direkt zu entsorgen. Und wir achten schon in der Ausschreibung neuer Systeme sehr genau auf eine möglichst lange Nutzbarkeit, den Stromverbrauch und die Wartbarkeit, um den CO2-Fußabdruck zu minimieren. Immer wichtiger, gerade auch bei der Cloud-Nutzung, wird es, schon beim Design und der Entwicklung neuer Lösungen auf Themen wie Green Coding und Datensparsamkeit zu achten. Optimierte Programme benötigen weniger Rechenzeit und senken damit weiter den Stromverbrauch – genau wie alle Daten, die ich nicht auf Dauer aufheben muss. Beides zahlt natürlich auf das Thema Performance ein und liefert Mitarbeitern und Kunden ein besseres Nutzungserlebnis.

Wie blicken Sie in die Zukunft, wenn Sie an all die Herausforderungen, die das Thema Nachhaltigkeit mit sich bringt, denken?

Andreas Schobert: Aufgrund unserer Menschenzentrierung ist es für uns eine natürliche Selbstverständlichkeit, bei allen Handlungen auch eine Nachhaltigkeitsperspektive einzunehmen. Technologie verstehen wir dabei als Lösungsanbieter und Möglichmacher, als Wegbereiter einer nachhaltig guten Zukunft.

Nachhaltiges Handeln ist für uns somit nicht nur eine große Chance, das Leben unserer Kunden und Kollegen einfacher zu machen, sondern auch uns und unsere Leistungen zu verbessern und damit ein kompetenter Projektpartner zu sein und zu bleiben.

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