Das Baumhaus auf Stelzen

Das Baumhaus auf Stelzen

Thomas’ Sohn Anton wollte ein Baumhaus. Und er bekam eines: nicht im Baum, sondern auf vier Meter hohen Stelzen. Um zwischen den Wipfeln übernachten und Tiere beobachten zu können.

Das Werk

Ein Baumhaus auf Stelzen, im heimischen Garten in Baden-Württemberg. Bestehend aus einer gekauften 2 x 3 Meter großen Gartenhütte, aufgesetzt auf eine vier Meter hohe selbst gebaute Stelzenkonstruktion, aus 16 x 16 Zentimeter dicken Balken, mit einer Plattform für das Haus. Gebaut für die drei Kinder, besonders für den neunjährigen Sohn Anton, der sich schon immer ein eigenes Baumhaus gewünscht hat. Gestrichen in Schwedenrot, damit sich das Haus gut in den Wald einpasst. Wie kommt man hoch? Per Strickleiter oder über Klettergriffe an den Stelzen. Schon der Weg nach oben ist also ein Abenteuer.

Der Macher

Thomas, 43 Jahre alt, von Beruf Lehrer. Mit seiner Frau Pia, 39, und der Unterstützung seiner drei Kinder – zwölf, neun und drei Jahre alt – hat er in den letzten zehn Jahren das gemeinsame Haus renoviert. Dabei hat er so einige handwerkliche Erfahrungen sammeln können, die er beim Bau der Stelzenkonstruktion einsetzen konnte.

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				Thomas baute für seine Kinder, insbesondere für seinen neunjährigen Sohn Anton, ein eigenes Baumhaus. Frau und Kinder halfen natürlich mit.
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				Um das von Thomas’ gebaute Baumhaus zu gelangen, muss man entweder die Strickleiter oder die Klettergriffe nutzen.
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				Thomas’ Baumhaus auf Stelzen ist auch mit einer Veranda ausgestattet. Die Absperrung vorne hat er selbst zusammengebaut.
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				Anton H. hat auf dem Baumhaus, gebaut von seinem Vater Thomas und seiner Familie, sogar Platz für seine Kakteen.

Die Umsetzung

Das Ziel: ein Baumhaus zu bauen, ohne einen Baum zu verletzen. Die einfachste Lösung: ein Haus auf Stelzen, umgeben von Bäumen. Käufliche Stelzenhäuser sind aber meistens nur ein oder zwei Meter hoch. Das war Anton zu niedrig. Also konstruierte Thomas den Unterbau selbst. In zufriedenstellender Höhe. Jeder half, so gut es ging. Zu tun gab es einiges.

Die erste Herausforderung gleich zu Beginn: Der Bauplatz lag am Hang, das erschwerte die Arbeiten am Punktfundament. Denn die Schräge machte das exakte Ausmessen schwer. Weiter ging’s mit den sieben Meter langen Balken, die Thomas und seine Frau mit der Kreissäge zurechtsägten. Die Kinder strichen die Balken in zwei Schichten – manchmal mehr sich selbst als das Holz.

Auf das Fundament montierten Thomas und seine Frau die Stelzen und bauten darauf die Plattform, während die Kinder die Einzelteile der angelieferten Gartenhütte strichen.Die nächste Herausforderung: der Zusammenbau der Gartenhütte in vier Meter Höhe. Anton und Thomas’ Frau reichten von unten die Bauteile an, Thomas nahm sie, mit einer Kletterausrüstung an einem Baum gesichert, auf der Stelzenkonstruktion entgegen. Bei der Montage lief dann alles nach Anleitung, nur eben ein paar Meter über dem Erdboden.

Das Dach belegte Thomas mit einer PVC-Folie anstelle von Teerpappen, die hält länger. Als Fallschutz installierte er nach vorne und zur einen Seite Geländer, die andere Seite ließ er als Aufgang zur Hütte offen. An der Stelzenkonstruktion brachte er die Klettergriffe, die Strickleiter und ein Fallnetz an. Sicher ist sicher.

Die Motivation

Anton liebt es, draußen zu sein. Zu klettern und die Natur zu entdecken. Und wünschte sich weit oben zwischen den Wipfeln einen Ort, um Tiere beobachten und dort übernachten zu können. „Ein guter Kinderwunsch. Er hätte sich auch ein Smartphone wünschen können“, dachte sich Thomas und machte sich an die Planung.

Der Preis

Materialkosten: zwischen 2.500 und 3.000 Euro. Davon rund 800 Euro für die Gartenhütte, 1.500 Euro für Fundament, Stelzenkonstruktion und neue Geländer. Plus: einige Hundert Euro für Farben, sehr viele Pinsel und Klettergriffe, Metallstrickleiter, Fangnetz und anderes Zubehör. Arbeitszeit für den Bau: knapp zwei Wochen. Ergebnis: ein glücklicher Anton. Und seine Geschwister sind auch begeistert.

Text: Esther Acason | Fotos: Quirin H.

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