Das Boot aus Vertäfelungsbrettern

Das Boot aus Vertäfelungsbrettern

Noch besser als ein eigenes Boot zu haben: ein Boot selber zu bauen. Immer noch ganz schön teuer. Aber eine geniale Herausforderung.

Das Werk

Ein Boot, 3 Meter lang, 1,2 Meter breit. Gebaut aus Vertäfelungsbrettern, die ungebraucht in der Werkstatt Staub ansetzten. Ohne Vorkenntnisse im Bootsbau – mit Wissen aus YouTube-Tutorials, Tipps von Freunden und einem Holzbootsbau-Buch ging es voran.

Der Macher

Tristan Konrad, 25 Jahre alt. Master-Student der Architektur. Von klein auf lernte er in der Werkstatt seines Vaters an eigenen Projekten zu arbeiten – und ist immer noch davon fasziniert: Jede freie Minute verbringt Tristan heute in seiner eigenen Werkstatt. Oder auf dem Wasser. Mit seinem Boot.

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				Tristan Konrad, Master Student der Architektur, baute sein Boot aus gebrauchten Vertäfelungsbrettern

    Ein Boot aus Vertäfelungsbrettern? Warum eigentlich nicht

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				Tristan Konrad baute seine Boot, indem er Vertäfelungsbretter in der selbstgebauten Dampfkammer kochte, sie über eine Form bog und sie anschließend verschraubte

    Auf Biegen und Brechen: Tristan Konrad baute ein „anständiges“ Boot

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				Der Wilhelmshavener Tristan Konrad wollte ursprünglich ein Kanu bauen, entschied sich dann dazu, ein „anständiges“ Boot zu bauen

    Ein Mann und sein Boot – Tristan in seinem Element

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				Tristan Konrad brauchte für den Bau seines eigenen Boots zwei Jahre

    Schiff Ahoi! Das Ergebnis von zwei Jahren Arbeit

Die Umsetzung

Es begann mit einer Skizze – und daraus wurden viele Skizzen. Ein Freund unterstützte Tristan bei der Zeichnung des Rumpfes. Bei ihm und anderen Freunden holte Tristan sich Tipps, das Boot bauen wollte er aber allein. Doch aus welchem Holz? Esche wäre geeignet, Zeder auch. Am besten mit gefrästen Profilen. Doch leider ganz schön teuer. Erst später kam ihm die entscheidende Idee. Warum nicht die Vertäfelungsbretter nehmen, die ihm irgendwann mal ein Nachbarn geschenkt hatte? Gesagt, getan: Tristan entfernte Nut und Feder an der Tischkreissäge, fräste mit der Einhandfräse Rundung und Hohlkehle hinein, damit die Bretter im beliebigen Winkel ineinander fassten. Dann kochte er die Bretter in der selbstgebauten Dampfkammer, bog sie über eine Form und verschraubte sie. Nach dem Abkühlen und Trocknen musste er sie noch miteinander verleimen. So entstand nach und nach die Bootshaut. Zum Schluss ging es an den Innenausbau: Hier entschied Tristan spontan, was wie zusammengehören musste, wo eine Staukiste hinkam und wo die Bank. Gepasst hat zum Schluss alles.

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Die Motivation

Ursprünglich wollte Tristan ein Kanu bauen, mit Elektro-Außenborder. Möglichst mobil und leicht sollte es sein, problemlos aufs Autodach passen. Ein Freund überredete ihn, doch ein „anständiges Boot“ zu bauen. Warum eigentlich nicht. Schließlich segelte er gerne im Sommer bei Freunden. Plus: Tristans Heimat Wilhelmshaven ist direkt am Meer. Was liegt da näher als der Bau eines eigenen Boots? Und eine Herausforderung, etwas Neues auszuprobieren, war es auch noch. Etwas, das vielleicht nicht jeder macht.

Der Preis

Materialkosten: rund 4.000 Euro. 2.500 Euro für den Außenbordmotor, teuer waren auch Kleber, Lack, Epoxid-Spachtel und Edelstahlschrauben. Arbeitszeit: zwei Jahre. Schon jetzt plant Tristan den Bau eines zweiten Boots, diesmal aus Aluminium. Schweißen hat Tristan schon gelernt, das Schweißgerät hat er auch bereits umgerüstet.

Text: Esther Acason | Fotos: Tristan Konrad

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